Schweiz
Russland

Kreml zitiert Schweizer Botschafter ins russische Aussenministerium

Kreml zitiert Schweizer Botschafter ins russische Aussenministerium

18.09.2018, 22:55
Mehr «Schweiz»

Die russischen Behörden haben am Dienstag die Botschafter der Schweiz und der Niederlande einbestellt. Sie beklagten die «unbegründeten Vorwürfe», wonach russische Agenten das Chemielabor Spiez und die Welt-Anti-Doping-Agentur in Lausanne hätten ausspionieren wollen.

Dem Schweizer Botschafter Yves Rossier wurde vom russischen Aussenminister zu verstehen gegeben, dass derart feindlich formulierte Äusserungen den Beziehungen zwischen Bern und Moskau erheblich schaden könnten.

Aussenminister Ignazio Cassis hatte am Montag von aussergewöhnlichen Aktivitäten Russlands gesprochen. In den letzten Wochen seien deshalb bereits einige russische Diplomaten nicht akkreditiert worden.

Eine diplomatische Krise mit Russland möchte Cassis indes möglichst vermeiden. Nächste Woche trifft er den russischen Aussenminister persönlich. Dabei dürfe die Affäre aufs Tapet kommen.

Gemäss einer von der «SonntagsZeitung» publizierten Schätzung des Nachrichtendienstes soll jeder vierte russische Diplomat in der Schweiz als Agent tätig sein. Bereits im März 2017 hatte die Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen zwei mutmassliche russische Spione eingeleitet. Dabei ging es um eine Cyberattacke auf die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada mit ihrem Europa-Sitz in Lausanne.

Die selben russischen Spione sollen im Frühjahr auf dem Weg zum Labor Spiez in den Niederlanden festgenommen und zurückgeschickt worden sein. Die vom Bund betriebene Einrichtung war an Analysen im Fall des vergifteten russischen Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter in England beteiligt. (sda/afp/kün)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
4-Tage-Woche: Erstes grosses Pilotprojekt in der Schweiz
Immer mehr Länder und Unternehmen testen die 4-Tage-Woche. Nun soll bald auch in der Schweiz ein gross angelegtes Pilotprojekt beginnen. Das Wichtigste zu den bisherigen Erkenntnissen, zur 4-Tage-Woche weltweit und in der Schweiz.

Vier Tage in der Woche arbeiten, drei Tage pausieren – und trotzdem 100 Prozent des Lohnes erhalten: Für viele klingt das zu gut, um wahr zu sein. Und trotzdem ist die 4-Tage-Woche seit einiger Zeit auf dem Vormarsch.

Zur Story