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Diese 6 Änderungen kommen im November – sie könnten auch dich betreffen

Alter blauer Führerausweis / Führerschein
Jetzt werden die alten Lappen Führerscheine definitiv aus dem Verkehr gezogen. Bild: Strassenverkehrsamt Thurgau

Diese Änderungen kommen im November – sie könnten auch dich betreffen

Führerschein im Kreditkartenformat, Ampel gegen Rinderdurchfall und Sonderzeichen im Pass – ab November 2024 treten in der Schweiz einige Änderungen in Kraft. Hier eine Übersicht.
29.10.2024, 17:2229.10.2024, 17:41
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Der blaue Führerschein muss weg

Wer kennt ihn noch, den blauen Führerschein aus Papier? Siebzehnmal gefaltet, damit er ins Portemonnaie passt, erinnerte er mitunter kaum mehr an ein amtliches Dokument.

Nun sagt der Bund den Eselsohren den Kampf an: Bis zum 1. November müssen alle Lenkerinnen und Lenker ihren blauen Papierfetzen gegen einen richtigen Führerschein eingetauscht haben – in Kreditkartenformat. Wer danach in einer Polizeikontrolle noch den alten Schein vorweist, muss mit einer Busse von 20 Franken rechnen.

Umtauschen kann man ihn beim Strassenverkehrsamt, vor Ort oder online.

Per App mit dem Zug ins Ausland

Mit dem Zug nach London, Bratislava oder Barcelona? Klingt toll, ging bis anhin aber mit einer Odyssee durch SBB-Schalter, Telefon-Warteschlangen und abstürzende Internetseiten einher. Damit soll nun Schluss sein. Ab November können Reisende Tickets für Auslands-Zugreisen direkt in der SBB-App buchen.

Eine Krux hat die gute Nachricht allerdings: Nachtzüge sind vorläufig nicht verfügbar, wie die SBB mitteilen.

Mit Ampel gegen Rinderdurchfall

Ab November wollen der Bund und die Rinderzüchter den Rinderdurchfall endgültig ausrotten. Zwar ist die Bovine Virus-Diarrhoe (BVD) laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen nahezu verschwunden. Gelangt sie aber erneut in den Tierverkehr, kann sie sich stark verbreiten, zu massiven Schäden in den Tierhaltungen führen und alle bisherigen Erfolge zunichtemachen.

Um das zu verhindern, soll der intensive Tierverkehr mit einem Ampelsystem sicherer gemacht werden. Will ein Betrieb neue Tiere kaufen, kann er nachschauen, wie hoch das BVD-Risiko in der entsprechenden Tierhaltung ist und nur Tiere von Haltungen mit einer grünen BVD-Ampel nehmen.

Sonderzeichen kommen in den Pass

In der Schweiz leben viele Menschen, die ein Sonderzeichen im Namen haben. Während ü oder é in Schweizer Registern selbstverständlich erfasst werden können, müssen etwa Namen mit dem slawischen Akut abgeändert werden. So wird aus einem ć ein einfaches c, was aber die Aussprache des Namens ändert. Das beanstandete SP-Nationalrat Cédric Wermuth 2016 in einer Interpellation – jetzt soll es geändert werden.

Ab dem 11. November können betroffene Personen ihre Ausweise und Zivilstandsdokumente mit korrekt geschriebenem Namen beantragen. Bis auf wenige Ausnahmen werden alle Sonderzeichen europäischer Sprachen in sämtlichen Personenregistern in der Schweiz geführt.

Erste Frau an SRG-Spitze

Die Fernsehjournalistin Susanne Wille übernimmt am 1. November offiziell das Amt der neuen SRG-Generaldirektorin. Sie folgt auf Gilles Marchand, der seine Funktion mit Blick auf den Zeitplan der «kommenden politischen und unternehmerischen Herausforderungen der SRG» abgibt.

Susanne Wille posiert als neuegewaehlte Generaldirektorin der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG zum Portrait, am Samstag, 25. Mai 2024 in Bern. Die 50-jaehrige Schweizer Journalistin  ...
Susanne Wille wurde im Mai 2024 zur neuen Generaldirektorin gewählt. Bild: keystone

Die gebürtige Aargauerin ist die erste Frau an der Spitze der SRG. Die letzten vier Jahre leitete sie die Abteilung Kultur, bekannt ist sie vor allem als Moderatorin der Nachrichtensendung «10 vor 10».

Geburtsmeldung ohne Geschlecht – vorläufig

Ebenfalls ab dem 11. November kann die Geburt eines Kindes auch ohne Angabe zum Geschlecht beim Zivilstandsamt gemeldet werden. Allerdings nur drei Monate nach Geburt und nur dann, wenn das Geschlecht nicht eindeutig festgestellt werden kann. Dafür braucht es ein entsprechendes ärztliches Zeugnis.

Nach drei Monaten muss ein Geschlecht gemeldet werden. Dann können die Eltern auch den Vornamen des Kindes ändern.

(lia)

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quelle: shutterstock
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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Goon
29.10.2024 18:43registriert Juni 2021
Den blauen Führerausweis habe ich noch bis letzten Winter gehabt mit einem über 20 jährigem Passfoto. Im vorletzten Sommer kam ich im Urlaub in Schweden in eine Polizeikontrolle.
Der freundliche Beamte hat sich gekrümmt vor lachen...
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Redaktionsmaus
29.10.2024 18:59registriert August 2022
Der blaue Führerschein. In meiner Jugend gerne auch Mischpult genannt. 😀
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Overton Window
29.10.2024 18:42registriert August 2022
Eine Busse von 20 Franken? Ok, dann muss meine Mutter ihren Blauen ja gar nicht umtauschen für 45 Stutz. Meine letzte Polizeikontrolle war vor 4.5 Jahren, und sie fährt zweimal im jahr. Lohnt sich also kaum.
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    Zum 1. Mal hat der Bund ein Verfahren gegen die SRG eingeleitet – das ist der Entscheid
    SRF zeigt Fussballspiele, die der Sender nicht ausstrahlen darf – trotzdem schreitet die Aufsicht nicht ein. Dieser Entscheid stösst auf scharfe Kritik.

    Zum ersten Mal überhaupt hat das Bundesamt für Kommunikation ein Aufsichtsverfahren gegen die SRG durchgeführt. Grund war eine mögliche Verletzung der Konzession. Der öffentlich finanzierte Rundfunk könnte also die Regeln gebrochen haben, die für ihn gelten. Nun liegt die Verfügung des Bundesamts vor.

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