Dem sagt man wohl dumm gelaufen! Beim Vortrieb für den SBB-Eppenbergtunnel ist am Samstag mitten in einem Feld in Gretzenbach SO ein Loch mit einem Durchmesser von sechs Metern und einer Tiefe von drei Metern entstanden. An dieser Stelle beträgt die Schicht zwischen Tunnel und Erdoberfläche 15 Meter.
Die Rutschung fand 16 Meter hinter der Tunnelbohrmaschine statt, wie die SBB am Dienstag mitteilte. Die entstandene Vertiefung wird in den nächsten Tagen mit Kies und Erde aufgefüllt. Es sind weder Häuser noch Personen betroffen.
Die Rutschung hat laut SBB keinen Einfluss auf den Tunnelvortrieb. Dieser wird plangemäss fortgesetzt. Der Durchstich soll Ende 2017 erfolgen. Der Vorfall ereignete sich in einer rund 150 Meter langen Übergangszone, in der das Fels- in Lockergestein übergeht.
In der noch vor der Tunnelbohrmaschine liegenden bebauten Zone des Lockergesteins ist mit keinen weiteren Rutschungen oder Absenkungen zu rechnen. Die Tunnelbohrmaschine unterquert im Lockergestein auch einzelne Liegenschaften. Die Gebäude werden rund um die Uhr mit modernsten Messgeräten überwacht. Bereits kleinste Bewegungen würden entdeckt.
Der Vierspurausbaus Olten–Aarau mit dem Eppenbergtunnel als Hauptprojekt behebt eines der grössten Nadelöhre auf der Ost-West-Achse, der Hauptschlagader des Schweizer Bahnnetzes. Das 855-Millionen-Franken-Projekt ermöglicht ab Ende 2020 mehr Züge im Regional- und Fernverkehr und sichert gleichzeitig dem Güterverkehr die nötigen Kapazitäten. (aeg/nfr/sda)