Vor wenigen Wochen schwammen auf dem Schaffhauser Rheinstück noch 23 Jungschwäne. Inzwischen sind 15 davon ertrunken. Die übrigen acht leben nur noch deshalb, weil sie von Tierschützern gerettet worden sind. «Es ist eine einzige Katastrophe», sagt Rick Meyer von Animal Rescue Schaffhausen zu den Schaffhauser Nachrichten.
Das Problem ist vor allem, dass die Jungschwäne nicht an Land können. Weil das Rheinufer derart zugebaut ist, können die Jungtiere nur an einem Ort, einem Bootssteg, die Strömung wirklich verlassen. Doch bei schönem Wetter verhindern auch dort Menschenmassen den Ausstieg.
«Der Bootssteg war durch die vielen Gummiboote besetzt, die Schwäne kamen nicht an Land», so Meyer zur Zeitung. Die Tiere würden dann völlig erschöpft auf dem Fluss dahintreiben. Die Tierschützer fanden zwar einen jungen toten Schwan, der es bis ans Ufer geschafft hat, dort wurde er jedoch von einem Hund zu Tode gebissen.
Die acht geretteten Jungschwäne werden in einer Auffangstation untergebracht und dort gross gezogen. Meyer hätte die Tiere zwar lieber ihren Eltern zurückgegeben, doch: «Wir hatten aber leider keine Ahnung, zu welchem Elternpaar die jungen Vögel gehören.»
Beim Kanton weiss man nichts vom Problem der Jungeschwäne. «Von dieser Problematik hören wir zum ersten Mal», sagt der kantonale Gewässeraufseher Roland Schwarz zu den «Schaffhauser Nachrichten». Tierschützer Meyer ist überzeugt, dass die Politik nun handeln muss, um die Situation für die Schwäne auf dem Schaffhauser Rhein zu verbessern. (leo)