Von den Mobbingvorwürfen an der ETH Zürich besonders betroffen ist der Ableger in Basel. Doktorierende am Departement für Biosysteme werfen Professoren Machtmissbrauch vor. Es geht unter anderem um Arbeitszeiten, nicht gewährte Ferien und den Lohn als Druckmittel.
In der jüngst bekannt gewordenen Umfrage unter Doktorandinnen und Doktoranden der ETH hat der Basler Ableger am schlechtesten abgeschnitten. Darüber hat am Samstagabend das «Regionaljournal Basel Baselland» von Radio SRF berichtet. 43 Prozent der Antwortenden gaben an, Machtmissbrauch durch Professoren erlebt zu haben. Insgesamt gab jeder Vierte der Doktorierenden der ETZ Zürich an, sich ausgenützt zu fühlen.
Man habe am Basler Departement für Biosysteme mit 20 Professoren und 300 Angestellten über die Beratungskanäle Kritik vernommen, sagte Martin Roszkowski in der Sendung. Roszkowski ist Präsident der Mittelbauvereinigung, welche die Umfrage im vergangenen Herbst durchgeführt hat. Die Deutlichkeit der Kritik habe ihn jedoch überrascht.
Als Probleme nannten die Doktorandinnen und Doktoranden laut Roszkowski unter anderem Arbeit am Wochenende oder lange Arbeitszeiten sowie nicht oder nur unter Bedingungen gewährte Ferien. Zudem sei der Lohn als Druckmittel verwendet worden.
ETH-Rektorin Sarah Springman sagte gegenüber dem Regionaljournal, die Hochschule werde so bald wie möglich Massnahmen ergreifen: «Die Ergebnisse werden departementsintern diskutiert und dann auch mit mir als Rektorin.» Sobald klar sei, welche Gründe sich hinter dem überdurchschnittlich schlechten Abschneiden des Basler Departements verbergen, werde man geeignete Massnahmen treffen.
Die Mittelbauvereinigung hatte alle der momentan 4100 Doktorierenden der ETH kontaktiert. Gut ein Drittel nahm an der Umfrage teil. (sda)