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Knapp 1600 Hooligans in der Schweiz registriert – 360 Mal hat's geklöpft

Knapp 1600 Hooligans in der Schweiz registriert – 360 Mal hat's geklöpft

03.08.2017, 16:0303.08.2017, 16:21
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An 360 Sportanlässen kam es in der Schweiz zu Gewaltausbrüchen.Bild: KEYSTONE

In der Schweiz sind derzeit knapp 1600 gewaltbereite Fussball- und Eishockeyfans aktenkundig, praktisch gleich viele wie noch vor einem Jahr. Rückläufig ist hingegen die Zahl der geltenden Stadion- und Rayonverbote.

Ende Juli 2017 waren in der Hooligan-Datenbank des Bundes noch 754 Personen erfasst, die mit gültigen Massnahmen aus dem Umfeld von Sportveranstaltungen verbannt sind. Das sind 57 weniger als ein Jahr zuvor, wie die neuesten Zahlen des Bundesamtes für Polizei (FEDPOL) zeigen.

Randalierende und gewalttätige Fans bleiben nach Ablauf der letzten Massnahmen noch drei Jahre registriert. Gesamthaft umfasste das HOOGAN-System am 31. Juli dieses Jahres 1592 Personen, darunter 16 Frauen. Auf dem bisherigen Höchststand im Juli 2016 waren es total 1593, im Januar dieses Jahres 1580 Personen.

Drei Viertel der in der Datenbank registrierten Personen haben einen Bezug zum Fussball, ein Viertel wird dem Umfeld des Eishockeys zugerechnet. Über 40 Prozent der Täter sind zwischen 19 und 24 Jahre jung, knapp ein Drittel gehört zur Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen.

Mehr Gewalt gegen Beamte

Landfriedensbruch ist nach wie vor das häufigste Delikt, das einen Eintrag in HOOGAN nach sich zieht. Unter diesen Tatbestand fällt die Teilnahme an einer «öffentlichen Zusammenrottung», bei der es zu Gewalttätigkeiten kommt. Aktuell ist das bei 568 aktiven Massnahmen der Fall.

An zweiter Stelle folgen Verstösse gegen das Sprengstoffgesetz mit 340 Massnahmen. Tendenziell immer mehr Sanktionen werden wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte ausgesprochen. Mit 308 aktiven Massnahmen erscheint dieser Tatbestand fast doppelt so häufig als noch im Juli 2015 (168).

Für die Bekämpfung der Fangewalt sind grundsätzlich Städte und Kantone zuständig. Die Kantone haben sich 2007 im Hooligan-Konkordat zusammengeschlossen. Das FEDPOL unterstützt sie seither mit dem Informationssystem HOOGAN. Darin werden Daten über Personen aufgenommen, die sich an Sportveranstaltungen im In- und Ausland gewalttätig verhalten haben und gegen die eine Massnahme verhängt wurde.

360 Mal Randale pro Jahr

Jährlich publiziert das FEDPOL zudem eine Liste der gewalttätigen Ereignisse bei Sportanlässen. Demnach waren 2016 rund 360 Matches von Zwischenfällen betroffen, was dem Durchschnitt der vier Vorjahre entspricht. Zwei Drittel der Ereignisse fanden im Umfeld von Fussballspielen statt, ein Drittel bei Eishockeyspielen.

In den allermeisten Fällen handelte es sich um das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen. Dazu kamen gewaltsame Konfrontationen zwischen Fangruppen, Angriffe auf Polizisten und Sicherheitskräfte, Sachbeschädigungen und weitere Delikte. (sda)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zaungast
03.08.2017 16:19registriert März 2014
360 Mal Randale pro Jahr!? Und da wird Pyrozünden mitgezählt!? Hat, wenn man eine Bengale nicht als Waffe missbraucht und das ist in den seltensten Fällen der Fall, rein gar nichts mit Gewalt und Randale zu tun.

Alleine deshalb kann man diesen reisserischen Artikel nicht ernst nehmen...
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samy4me
03.08.2017 17:05registriert Februar 2014
Was für ein Müll. Gewalttätig ist also wer Pyro abbrennt, zur falschen Zeit am falschen Ort ist oder mal einen Polizisten beleidigt. Diese Konsequenzen stehen in keinem Verhältniss zu den Straftaten die angeblich begangen worden sind. Die meisten dieser Leute sind unschuldig aber werden erkennungsdienstlich behandelt und landen in dieser widerlichen Datenbank. Dieses System ist eine Schweinerei und hat nichts mit einem Rechtsstaat zu tun. Wäre doch mal was sich mit dieser Thematik auseinander zusetzen und nicht nur hohle Zahlen zu veröffentlichen.
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Mehr Experte als Klaus Zaugg
04.08.2017 08:32registriert August 2017
Nehmen wir folgendes an: Bei einem Spiel mit 15000 Zuschauern werden 20 Fackeln gezündet, wovon 10 Zünder erwischt werden. Weiter werden bei den Eingangskontrollen 5 Leute mit Gras erwischt. Ergibt für die Statistik schon 15 Vorfälle mit denen die Polizei angeben kann, obwohl es zu 100% friedlich blieb.
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