Schweiz
St Gallen

Corona-Protestmarsch in Rapperswil-Jona erhält keine Bewilligung

Corona-Protestmarsch in Rapperswil-Jona erhält keine Bewilligung

30.03.2021, 14:1906.08.2021, 10:16
Mehr «Schweiz»

Die Protestwelle der Corona-Skeptiker wird gebremst: Nach der Urner Regierung hat nun auch die Stadt Rapperswil-Jona eine Kundgebung verboten. Der Stadtrat befürchtet, dass die Corona-Massnahmen nicht eingehalten werden.

Am 20. März hatten rund 8000 Personen in Liestal BL an einer bewilligten Demonstration gegen die Corona-Massnahmen teilgenommen. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen keine Schutzmasken und hielten sich nicht an die Abstandsregel. Zum Protestmarsch aufgerufen hatte der Verein «Stiller Protest», welcher auch ein Gesuch für eine Corona-Demonstration in Rapperswil-Jona eingereicht hat.

>> Coronavirus: Alle News im Liveticker

Die Kundgebung gegen die Corona-Massnahmen erhält keine Bewilligung. Der Entscheid des Stadtrats basiere auf Erfahrungen mit Aktionen des Vereins, insbesondere in Liestal, wo die Corona-Massnahmen kaum eingehalten worden seien, heisst es in der Mitteilung der Stadt Rapperswil-Jona vom Dienstag.

Gegen eine Bewilligung sprächen zudem die steigenden Corona-Fallzahlen in den letzten Tagen sowie der für die erwartete Anzahl Teilnehmende knappe Platz in Rapperswil-Jona.

Wachsende Protestbewegung

Die Organisatoren hätten in ihrem Gesuch mit mindestens 1000 Teilnehmenden gerechnet. «Die Zahl dürfte klar zu tief sein», schreibt die Stadt Rapperswil-Jona. Die Tendenz sei steigend.

Im vergangenen November waren in Zürich rund 50 Leute dem Aufruf der Corona-Skeptiker für den ersten «stillen Protestmarsch» gefolgt. Im Dezember gab es weitere Kundgebungen in St. Gallen und Aarau mit 150 und 250 Leuten. Die Teilnehmenden zogen in weissen Schutzanzügen und Masken durch die Strassen, so auch an den Aktionen in Wohlen AG und Zug.

Anfang März marschierten rund 4000 Personen durch die Churer Altstadt, zwei Wochen später demonstrierten in Liestal bereits doppelt so viele Menschen gegen die Corona-Politik des Bundes.

Kundgebung auf Bauernhof verboten

Je grösser eine Demonstration sei, desto schwieriger sei es, die Maskenpflicht durchzusetzen, sagte der Urner Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti (SP) am letzten Donnerstag vor den Medien. Dies berge eine grosse Infektionsgefahr. Der Urner Regierungsrat verbot vorsorglich eine geplante Kundgebung von Gegnern der Corona-Politik in Altdorf.

Das Aktionsbündnis Urkantone hatte für den 10. April eine Kundgebung auf einem Bauernhof etwas ausserhalb des Dorfs geplant. Es wurde mit bis zu 10'000 Teilnehmenden gerechnet. Die Veranstalter wollen Beschwerde gegen das Verbot einlegen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das Coronavirus in der Schweiz – eine Chronologie
1 / 59
Das Coronavirus in der Schweiz – eine Chronologie
31. Dezember 2019: Erste Meldungen über eine mysteriöse Lungenkrankheit, die in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen ist, werden publiziert. 27 Erkrankte sind identifiziert.
quelle: keystone
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wichtige Ratschläge an mein Anfangs-Pandemie-Ich
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rethinking
30.03.2021 15:23registriert Oktober 2018
Gratulation an Rapperswil-Jona 👍🏼
8415
Melden
Zum Kommentar
avatar
DäPublizischt
30.03.2021 17:38registriert Dezember 2016
Die Coronaskeptiker hatten ihre Chancen und haben mit grossem Trara gezeigt, dass sie sich aus Prinzip nicht an die Regeln halten wollen (War ja eigentlich sowieso keine Überraschung, aber so konnte man ihnen zumindest beim Thema "Coronadiktator" den Wind aus den Verschwörungssegeln nehmen. Jetzt müssen sie mit den Konsequenzen leben. Schön!
6414
Melden
Zum Kommentar
3
Pharmabranche verrät: So viele Medikamente kommen nicht auf den Schweizer Markt
Seit Anfang Jahr gelten neue Regeln für die sogenannte Einzelfallvergütung. Hersteller von Medikamenten monieren, die Ziele dieser Revision seien verfehlt worden.

Die Reform ist so kompliziert, dass die Behörden die Details immer wieder erklären müssen. Es gab bereits etliche Runde Tische mit Krankenkassen, der Pharmaindustrie und den Ärzten. Der Bund sah sich zudem genötigt, ein 32-seitiges Dokument mit den wichtigsten Fragen und Antworten zusammenzustellen. Und er hat einen umfassenden Verwaltungsbericht verfasst, der die Nuancen der KLV-KVV-Reform aufzeigen soll. Dennoch braucht es noch weiteren Klärungsbedarf. Auch 2025 sind wieder zwölf Treffen dreier Arbeitsgruppen angesetzt.

Zur Story