Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Der St.Galler EVP-Politiker Markus Knaus traute seinen Augen nicht recht, als er kürzlich im «St.Galler Tagblatt» über das Treiben der Schüler im Feldli-Schoren-Schulhaus las: Die Erst- und Zweitklässler besuchen dort bis zum Ende des Schuljahres einen Kurs im Sumo-Ringen. Für Knaus gibt es laut «20 Minuten Online» keinen Zweifel: «Damit wird das Christentum verdrängt, dessen Praktiken in der Schule nicht vermittelt werden.»
Wie dies möglich sein soll, erklärt er in einer einfachen Anfrage an den St.Galler Stadtrat. In Japan sah man «den Ring als heiligen Kampfplatz an und Salz wurde gestreut, um böse Geister zu vertreiben. Schon diese Tatsachen zeigen auf, dass Sumo nicht einfach ein lustiger Sport, sondern ein Kampfritual mit einem religiösen Hintergrund ist.»
Knaus hat's auch auf den Schulkreis Grossacker abgesehen: Dort würde in diversen Kindergärten die SKEMA-Kampfkunst angewendet. «Was sich auf dem ersten Blick ebenfalls wie eine Sportart anhört, ist in Tat und Wahrheit eine Sammlung von Ideen, die klar religiös-fernöstliche Wurzeln hat.»
Der EVP-Stadtparlamentarier findet, dass für das Christentum und andere Religionen nicht gleiche Massstäbe gelten würden. So kritisiert er, dass sich im Mai im Buchwaldschulhaus Eltern über ein ein freiwilliges Angebot ausserhalb des obligatorischen Unterrichts beim Schulleiter beschwert hatten, weil so viel von Gott die Rede war. Damals war die Rede von Missionieren.
Knaus' Frage nun an den Stadtrat: «Ist das Einüben von Praktiken, wie die Rituale beim Sumo-Ringen nicht auch eine Art von Missionieren?»
Der Schulleiter des Schulhauses Feldli-Schoren, Bruno Broder, winkt ab. Er weist gegenüber «20 Minuten» den Vorwurf zurück, dass damit missioniert würde. Vielmehr gehe es darum, ein positives soziales Verhalten der Kinder zu fördern.
Brisant: Knaus' Initiative basiert einzig auf den Informationen, die er dem Artikel im «St.Galler Tagblatt» entnehmen konnte. Bislang hat er sich noch nicht persönlich vor Ort von den besagten «religiösen» Praktiken überzeugt. (rwy)