Dorf ist verärgert – wie Uznach seine Störche loswerden will
Die Störche in Uznach sind mittlerweile eine Art Wahrzeichen der Region. Vor über 60 Jahren wurden diese in der St.Galler Gemeinde wieder angesiedelt. Nicht zur Freude aller Bewohnerinnen und Bewohner im Dorf.
Der Dorfmetzger Mathias Jud ärgert sich mittlerweile nur noch, wie er gegenüber SRF sagt. Es seien zu viele. Er sagt:
Weiter würden wegen der Störche Äste runterfallen und das Wasser fliesse nicht mehr ab, wenn es regne.
Abschiessen ist keine Option
Gemeindepräsident Diego Forrer will das Storchenproblem in den Griff bekommen. Dabei sollen die Tiere aber nicht abgeschossen werden. Bauliche Massnahmen, wie Drahtgestelle oder spitze Vorrichtungen auf den Dächern, sollen die Population bremsen. Forrer meint:
Bruno Bachmann vom Storchenverein steht der Strategie des Gemeindepräsidenten skeptisch gegenüber:
Zudem betont er, dass sich die Gemeinde damals bewusst für eine Wiederansiedlung der Störche entschieden habe. Es sei schade, dass gewisse Leute sich nun so extrem verhalten würden.
Nester nicht das grösste Problem
Obwohl die Störche ihre Nester überall bauen, ist dies nicht das grösste Problem, sondern der Dreck, der überall zu sehen ist.
Um das Kotproblem kümmert sich unter anderem der Uzner Storchenverein. Im Herbst werden Dächer gereinigt und verlassene Nester entfernt. Der Verein beseitigt auch tote Tiere: Wenn junge Störche in ihrem Nest sterben, wirft der Altstorch sie heraus. Der unangenehme Geruch stamme daher und nicht vom Kot, betont Präsident Bruno Bachmann.
Ein weiteres Problem betrifft das wärmere Klima in der Schweiz. Als die Störche in den 1960er-Jahren aus Algerien in Kisten in die Schweiz gebracht wurden, war ihr Rückflug in den Süden über den Winter normal. Heute überwintern jedoch immer mehr Zugvögel hierzulande. (fak)
