Edith Trittenbass gilt seit 1986 als vermisst. Das damals achtjährige Mädchen verschwand auf dem Weg zur Schule im thurgauischen Wolfikon, grossangelegte Suchaktionen blieben erfolglos. Jetzt soll die Verschwundene für verschollen erklärt werden.
Am 3. Mai 1986 verschwindet die 8-jährige Edith Trittenbass aus Wolfikon TG auf dem Weg zur Schule.Bild: KEYSTONE
Der Fall, der bis heute ungeklärt ist, erregte im Sommer 1986 grosses Aufsehen. Polizei und Freiwillige suchten in der Umgebung von Wolfikon in der Gemeinde Thundorf TG tagelang nach dem vermissten Mädchen, das möglicherweise entführt wurde oder einem Verbrechen zum Opfer fiel. Die Suche blieb ohne Ergebnis.
«Für die Kantonspolizei Thurgau ist ein Fall nie abgeschlossen.»
Polizeisprecher Matthias Graf
Polizei und Freiwillige suchten in der Umgebung von Wolfikon in der Gemeinde Thundorf TG tagelang nach dem vermissten Mädchen, das möglicherweise entführt wurde oder einem Verbrechen zum Opfer fiel.Bild: KEYSTONE
Nach 32 Jahren hat das Bezirksgericht Frauenfeld am Freitag im Amtsblatt ein Verschollenerklärungsgesuch veröffentlicht. Wer sachdienliche Angaben zum Verbleiben des am 3. Mai 1986 verschwundenen Mädchens machen kann, soll diese dem Gericht melden. Die Frist dafür läuft bis zum 1. Juli 2019.
Verschwundene Kinder in der Schweiz
Edith Trittenbass ist eines von fünf Kindern, die in der Schweiz seit den 1980er Jahren verschwunden sind und nie gefunden wurden. Gemäss einer Liste der Koordinationsstelle Gewaltverbrechen an Kindern (ehemals SOKO Rebecca) gab es neben Trittenbass zwei Fälle 1981 und 1984 im Kanton St. Gallen sowie je einen Fall 1985 in Neuenburg und dem Wallis. (sda)
Danach wird Edith Trittenbass, falls bis dann keine Hinweise eingegangen sind, für verschollen erklärt. Verschollenheit hat laut dem Bezirksgericht beispielsweise zur Folge, dass die betreffende Person nicht mehr erbberechtigt ist.
Grossangelegte Suche nach dem vermissten Mädchen am 6. Mai 1986 bei Wolfikon TG. Bild: KEYSTONE
Fall nicht abgeschlossen
Auf die Arbeit der Polizei wirkt sich das Verschollenerklärungsgesuch nicht aus. «Für die Kantonspolizei Thurgau ist ein Fall nie abgeschlossen», erklärte Polizeisprecher Matthias Graf dem «St.Galler Tagblatt» und der «Thurgauer Zeitung». Es würden immer noch Hinweise zum Fall Edith Trittenbass verfolgt und überprüft – letztmals Anfang 2017. Jener Hinweis habe aber keine neuen Erkenntnisse ergeben. (sda)
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Die beliebtesten Kommentare
Menel
29.06.2018 11:12registriert Februar 2015
Wie schrecklich muss das für die Eltern und Angehörigen sein, wenn man nie erfährt, was mit dem eigenen Kind passiert ist. Ich glaube, das ist noch schlimmer, als wenn man erfährt, dass das Kind tot ist.
Nie abschliessen können, was für ein Horror.
Krass. Das hat mich die ganze Kindheit begleitet. Zu dieser Zeit sind sehr viele Kinder in meinem Alter verschwunden, was natürlich auch Auswirkungen darauf hatte, was wir als Kinder durften.
Spurlos verschwundene Menschen - etwas was mich sehr beschäftigt.
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