Schweiz
Tier

Murmeltierplage im Wallis: Geht es nach den Wölfen jetzt den Murmeli an den Kragen?

JAHRESRUECKBLICK 2015 - JUNI - A female tourist in flip flops feeds a marmot near the Furka mountain pass, Switzerland, Wednesday, June 17, 2015. (KEYSTONE/Dominic Steinmann)
Die kleinen Nagetiere gehören mitunter zur Hauptattraktion für viele Touristen.Bild: KEYSTONE

Nach den Wölfen wollen die Walliser jetzt auch den Murmelis an den Kragen

14.09.2017, 14:3614.09.2017, 14:40
Mehr «Schweiz»

Die kleinen, pelzigen Tierchen sind Sujet von zahlreichen Postkarten. Vor allem im Wallis erfreuen sich die Touristen an den süssen Nagern. Doch im Ferienort Zermatt haben die Einwohner nun genug von den Murmeltieren. Der Kanton Wallis hat die Nager zum Abschuss freigegeben. Grund dafür: Sie kommen den Dorfbewohnern zu nahe. 

Murmeltiere leben im Normalfall in den Bergen, mindestens hundert Meter oberhalb der Waldgrenze. Doch in der Region Zermatt kommen die Nagetiere bis ins Dorf hinunter – und dort richten sie Schäden an Wiesen und Häusern an. 

«Wenn jemand die Balkontür offenlässt, schleichen sich Murmeltiere bis in die Häuser. Sie untergraben auch Stützmauern», beschrieb Romy Biner-Hauser, Gemeindepräsidentin von Zermatt, gegenüber Radio SRF die Situation. Hinzu käme die Unfallgefahr durch Murmeltier-Löcher in Wiesen.

email: stefan.libis@gmail.com
tel: +41792560568
Murmeltier
Jasper Nationapark Albert Kanada
17.07.16. Auf einer Wanderung fern ab der zivilisation
Von: Stefan Libiszewski
Den Murmeltieren geht es im Wallis an den Kragen.Bild: forms://331/64038

Grund für das ungewöhnliche Verhalten soll die Überpopulation im Tal sein. Deshalb hat der Kanton Wallis beschlossen, sogenannte Regulations-Abschüsse durchzuführen. Peter Scheibler, Chef der Dienstelle Jagd, Fischerei und Wildtiere des Kantons Wallis, sagte gegenüber swissinfo.ch, dass der zuständige Wildhüter bereits mehrere Dutzend Murmeltiere abgeschossen habe. 

Das Problem der Überpopulation ist durch kontrollierte Abschüsse aber noch nicht gelöst. Die Dienststelle von Seibler will daher das Reglement ausarbeiten. So, dass auch ausserhalb der Jagdsaison in bestimmten Gebieten Murmeltiere geschossen werden dürfen. (ohe)

Bauer sieht nach Hurrikan seine Tiere wieder

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
56 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gulash Ka None
14.09.2017 15:19registriert März 2017
Wallis, das Texas der Alpen.
Was nicht passt wird abgeknallt.
13829
Melden
Zum Kommentar
avatar
saukaibli
14.09.2017 16:23registriert Februar 2014
Das ist mal eine Logik: Wir töten alle Raubtiere, was logischerweise zu Überpopulationen von Pflanzenfressern führt. Wenn es soweit ist, knallen wir die auch noch ab. Herr, lass Hirn regnen!
11322
Melden
Zum Kommentar
avatar
Gibaue
14.09.2017 14:56registriert Februar 2014
Ein Schelm wer einen Zusammenhang zwischen fehlenden Wölfen und Überpopulation von Nagern in der Region erkennt😏
10819
Melden
Zum Kommentar
56
9 km Blechlawine vor dem Gotthard – der Liveticker für Schadenfreudige und Verzweifelte

Bereits eine Woche vor den Osterfeiertagen gab es am Gotthard fast zehn Kilometer Stau. Wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, gehören die Blechlawinen gen Süden und wieder zurück bereits seit mindestens 1987 zur Schweizer Ostertradition.

Zur Story