Der neue SRG-Präsident Jean-Michel Cina hat sich am Wochenende kritisch zur No-Billag-Initiative geäussert. «No-Billag» heisse «No SRG» und sei deshalb ein «No-Go», sagte er an der Generalversammlung der SRG Bern Freiburg Wallis vom Freitag in Bern.
Das Medienunternehmen SRG mit seinen Leistungen sei auf kommerzieller Basis nicht zu betreiben, sagte Cina gemäss Mitteilung vom Sonntag weiter. Die No-Billag-Initiaive verlangt die Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren. Sie wird unter anderem von Vertretern der Jungen SVP und der Jungfreisinnigen unterstützt.
Die Initiative sei im Zusammenhang mit dem allgemeinen Wandel und Umbruch der Medienlandschaft zu sehen, sagte Cina, der die SRG SSR seit Anfang Mai präsidiert. Nicht nur die SRG, sondern alle Medien seien unter Druck. Die Strukturen, der Werbemarkt, aber auch die Mediennutzung veränderten sich. Neue Wettbewerber wie YouTube, Netflix, Facebook, Twitter, Amazon und andere wälzten die Marktbedingungen um und kontrollierten den Zugang zu Millionen oder gar Milliarden von Mediennutzern.
Auch Léander Jaggi, Präsident der SRG Bern Freiburg Wallis verwies in seiner Rede auf die angelaufene medienpolitische Diskussion zum Service public. Ziel sei es, nach dem Mitgliederzuwachs im vergangenen Jahr weiter zu wachsen und damit die Position und den Einsatz zugunsten des Medienunternehmens SRG zu stärken. Das sei dringend nötig, weil sich über der SRG Gewitterwolken zusammenbrauten. (sda)