Schweiz
Umwelt

Umweltschützer lancieren Volksinitiative gegen Diesel und Benzin

Un touriste observe le glacier d' Aletsch ce samedi 18 aout 2007 pres de Bettmeralp, Valais. (KEYSTONE/Laurent Gillieron)

Ein Tourist betrachtet am 18. August 2007 den Aletschgletscher in der Na ...
Ist dieser Anblick schon bald passé? Der Aletschgletscher droht zu verschwinden. Bild: KEYSTONE

Sie wollen Diesel und Benzin verbieten – Umweltschützer lancieren «Gletscherinitiative» 

Schweizer Klimaschützer starten eine Volksinitiative, damit das Pariser Abkommen auch wirklich umgesetzt wird. Dies geschieht zu einem heiklen Zeitpunkt. 
26.03.2018, 05:4926.03.2018, 11:40
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Die Schweiz soll endlich vorwärts machen punkto Klimaschutz. Dies fordert eine Gruppe um den Zürcher Umweltjournalisten Marcel Hänggi. Sie wollen mit einer Volksinitiative sicherstellen, dass die Schweiz den Klimavertrag von Paris umsetzt, wie der Tages-Anzeiger berichtet. Dieser will den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad beschränken. 

 «Spätestens Ende 2050 darf kein fossiler Kohlenstoff mehr in Verkehr gebracht werden», heisst es im Initiativtext.  Das Begehren mit dem Namen Gletscherschutzinitiative will auf diesen Termin hin also Benzin, Erdgas und Kohle in der Schweiz verbieten – anders als der Klimavertrag von Paris, der für das Nullemissionsziel kein fixes Datum nennt.

Ausnahmen sieht die Initiative für den Fall vor, dass «sichere» Kohlenstoffsenken, also etwa Wälder, den ausgestossenen Kohlenstoff der Atmosphäre «dauerhaft» entziehen.

Unterstützung von Umweltverbänden

Die Vorarbeiten laufen seit gut einem Jahr, unterstützt werden sie von den Umweltverbänden Greenpeace und WWF. Im Mai soll der Trägerverein gegründet und der Initiativtext definitiv fixiert werden, Anfang 2019 soll die Unterschriftensammlung starten.

Die Forderung der Klimaschützer kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt.Wohl diesen Herbst berät das Parlament das neue C02-Gesetz für die Periode 2020 bis 2030. Zur Debatte steht, die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 zu halbieren. Schon dieses Ziel ist umstritten. Die Initiative löst nun aber erst recht heftige Reaktionen aus. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse spricht im «Tages-Anzeiger» von einem «brandgefährlichen» Anliegen, das stark in die Wirtschaftsfreiheit eingreife und die Schweiz der Flexibilität beraube, um den Gang in ein treibhausgasarmes Zeitalter wirtschaftsverträglich zu gestalten. 

(amü)

Überleben unsere Gletscher das 21. Jahrhundert?

Video: srf
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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thadic
26.03.2018 06:35registriert Mai 2016
„Spätestens Ende 2050 darf kein fossiler Kohlenstoff mehr in Verkehr gebracht werden“
Das ist doch völlig machbar. Es ist traurig, dass unsere Regierung das nicht selber als Ziel setzt. Besser noch bis 2035 nur noch 5% vom aktuellen Verbrauch.
In ein paar Generation wird man von uns sagen: „das waren diejenigen die sagten man könne die Welt nicht retten weil man nicht genügend Geld habe“.
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Zeit_Genosse
26.03.2018 07:46registriert Februar 2014
Eine weitere extreme Aufmerksamkeits-Initiative, deren Abstimmung vor dem Volk nicht zu gewinnen ist. Es steht allen frei irgendwelche Initiativen vor das Volk zu bringen, helfen tun sie nicht, wenn sie zu extrem formuliert werden.
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Grigor
26.03.2018 11:53registriert Februar 2014
Zitat Dieter Nuhr: Es bringt nichts wenn sie ihren Diesel verkaufen und danach eine Kreuzfahrt machen! Solange wir nicht endlich über die Schifffahrt sprechen, nehme ich das Thema nicht mehr ernst.
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