Die Schweiz soll endlich vorwärts machen punkto Klimaschutz. Dies fordert eine Gruppe um den Zürcher Umweltjournalisten Marcel Hänggi. Sie wollen mit einer Volksinitiative sicherstellen, dass die Schweiz den Klimavertrag von Paris umsetzt, wie der Tages-Anzeiger berichtet. Dieser will den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad beschränken.
«Spätestens Ende 2050 darf kein fossiler Kohlenstoff mehr in Verkehr gebracht werden», heisst es im Initiativtext. Das Begehren mit dem Namen Gletscherschutzinitiative will auf diesen Termin hin also Benzin, Erdgas und Kohle in der Schweiz verbieten – anders als der Klimavertrag von Paris, der für das Nullemissionsziel kein fixes Datum nennt.
Ausnahmen sieht die Initiative für den Fall vor, dass «sichere» Kohlenstoffsenken, also etwa Wälder, den ausgestossenen Kohlenstoff der Atmosphäre «dauerhaft» entziehen.
Die Vorarbeiten laufen seit gut einem Jahr, unterstützt werden sie von den Umweltverbänden Greenpeace und WWF. Im Mai soll der Trägerverein gegründet und der Initiativtext definitiv fixiert werden, Anfang 2019 soll die Unterschriftensammlung starten.
Die Forderung der Klimaschützer kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt.Wohl diesen Herbst berät das Parlament das neue C02-Gesetz für die Periode 2020 bis 2030. Zur Debatte steht, die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 zu halbieren. Schon dieses Ziel ist umstritten. Die Initiative löst nun aber erst recht heftige Reaktionen aus. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse spricht im «Tages-Anzeiger» von einem «brandgefährlichen» Anliegen, das stark in die Wirtschaftsfreiheit eingreife und die Schweiz der Flexibilität beraube, um den Gang in ein treibhausgasarmes Zeitalter wirtschaftsverträglich zu gestalten.
(amü)