Wegen Vorwürfen der widerrechtlichen Nutzung von Stiftungsgeldern hat die Eidgenössische Stiftungsaufsicht Kontakt mit dem WEF aufgenommen. Dabei habe dieses «glaubhaft dargelegt», dass man notwendige Massnahmen ergreife, um die Vorwürfe zu klären, hiess es auf Anfrage.
Im «Wall Street Journal» hatte ein Whistleblower den WEF-Gründer Klaus Schwab bezichtigt, Stiftungsgelder seiner Organisation für private Zwecke genutzt zu haben. Eine externe Untersuchung, die der Stiftungsrat des WEF bereits 2024 in Auftrag gab, sei nun deshalb ausgeweitet worden, schrieb die Eidgenössische Stiftungsaufsicht (ESA) am Donnerstag auf Anfrage von Keystone-SDA und bestätigte damit Berichte der Tamedia-Zeitungen.
Ein WEF-Sprecher erklärte am Mittwoch, man nehme die Vorwürfe gegen Schwab ernst, diese seien jedoch bislang nicht bewiesen. Weitere Kommentare gibt das WEF erst nach Abschluss der Untersuchung ab.
Die ESA stehe in regelmässigem Austausch mit dem WEF. Dabei seien auch diese Vorwürfe thematisiert worden. Mit der Antwort des WEF zeigte sich die ESA demnach zufrieden und sieht demnach keinen weiteren Handlungsbedarf. Der Austausch werde aber weitergeführt.
Die ESA bekräftige auf Anfrage auch, wegen der Vorwürfe nicht auf den Rücktritt von Schwab gedrängt zu haben. Dieser hatte am Ostermontag überraschend per sofort seinen Rücktritt als Vorsitzender des WEF-Stiftungsrates bekannt gegeben. Bei der Begründung zum ungewöhnlichen Zeitpunkt blieb der 87-Jährige in der Mitteilung vage, strich aber sein Alter und eine frühere Aussage hervor.
In einem Interview mit den Online-Ausgaben der CH-Media-Zeitungen wies Schwab am Mittwoch die Vorwürfe als «bösartige Unterstellungen» zurück. Ähnlich äusserte er sich in einer Stellungnahme, welcher der Online-Ausgabe des «Blick» nach eigenen Angaben vorlag. (sda)