Swiss-Flug LX40 von Zürich nach Los Angeles musste gestern wegen technischen Problemen in Iqaluit in der Arktis landen. Aufgrund einer Störungsmeldung hatte sich das linke Triebwerk automatisch abgeschaltet, wie die Schweizer Airline mitteilt.
Update LX40: Störungsmeldung liess linkes Triebwerk automatisch abschalten - wie technisch vorgesehen.Sichere Landung in @IqaluitAirport
— Swiss Intl Air Lines (@FlySWISS) February 1, 2017
Um die gestrandeten Passagiere und Besatzung abzuholen, wurde Swiss-Flug LX15 von New York nach Zürich am Donnerstag Morgen gestrichen und stattdessen nach Iqaluit geschickt. Die Landung erfolgte in den frühen Morgenstunden. Der Abflug nach New York, wo die Passagiere nach Los Angeles umsteigen können, ist inzwischen erfolgt.
Auf Twitter ärgerte sich ein Mann über diese Vorgehensweise: Sämtliche Passagiere hätten ja an die Westküste nach LA fliegen wollen. Die Swiss hat sich jedoch für New York entschieden, «da wir von dort die besten und flexibelsten Anschluss- und Umbuchungsmöglichkeiten haben», wie eine Mediensprecherin auf Anfrage von watson sagte.
We are still on the plane, an hour after rescue aircraft arrived. Things are moving very slow
— Leroy Sanchez (@IamLeroySanchez) 2. Februar 2017
Der You-Tube-Star und Sänger Leroy Sanchez, der am Dienstag in Zürich aufgetreten war, kritisierte ebenfalls auf Twitter, dass alles nur langsam vorangehe: Die Ersatzmaschine sei bereits eine Stunde da, doch noch sässen sie alle in der abgestellten Maschine. Er musste sich dann noch zwei Stunden länger gedulden - der Abflug der Ersatzmaschine erfolge erst kurz nach 11 Uhr Schweizer Zeit.
Mit dem Ersatzflugzeug sind auch zwei Techniker nach Iqaluit entsandt worden, um das fehlerhafte Triebwerk der Boeing 777-300ER zu überprüfen. Wie es mit dem Flieger weitergeht, kann die Swiss derzeit noch nicht sagen.
Insgesamt mussten Passagiere und Crew 11,5 Stunden in der Kabine ausharren. «Wir haben uns um Übernachtungsmöglichkeiten in Iqaluit bemüht, diese standen aber nicht im uns erhofften Ausmass zur Verfügung», sagt Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott auf Anfrage. Um den Betroffenen die extreme Kälte beim Aussteigen (-30 Grad!) zu ersparen, entschied man sich auch gegen einen Aufenthaltsraum im Terminal.
Mehrere watson-User wunderten sich über die Landung in der Arktis, da die Boeing 777-300ER über eine sogenannte ETOPS-Zertifizierung verfügt. ETOPS steht für Extended-range Twin-engine Operational Performance Standards und regelt, wie lange eine zweimotorige Maschine nach dem Ausfall eines Triebwerks weiterfliegen darf.
Hierzu die Swiss:
Iqaluit ist ein Ausweichflugplatz, auf dem Flugzeuge wegen unvorhergesehener Probleme landen können. Bei LX40 handelte es sich laut Swiss um eine Sicherheitslandung. Eine solche liegt vor, wenn sich der Pilot für eine Landung entscheidet, um eine drohende Notlage zu vermeiden. Die drohende Notlage wäre im vorliegenden Fall da, wenn auch das zweite Triebwerk ausfällt. Dann käme es zur Notlandung.