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22 Millionen Franken Busse – Weko deckt Berner Beton- und Kieskartell auf

22 Millionen Franken Busse – Weko deckt Berner Beton- und Kieskartell auf

28.02.2019, 09:0228.02.2019, 09:06
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Beton- und Kieshersteller sprachen in der Stadt Bern und Umgebung ihre Preise ab und koordinierten die Liefergebiete. Damit schwächten sie den Wettbewerb und erschwerten Konkurrenten den Markteintritt, wie die Wettbewerbskommission (Weko) am Donnerstag mitteilt.

Die Weko hat die Alluvia- und Kästli-Gruppe mit insgesamt rund 22 Millionen Franken gebüsst. Die Kästli- und Alluvia-Gruppe sprachen mehrere Jahre bis 2013 verschiedene Preiselemente für Beton und Kies ab und koordinierten ihre Liefergebiete. Sie stimmten ihre Preislisten ab, tauschten sich über ihre Mengenrabatte aus und sahen einen gemeinsamen Kies- und Betonbatzen vor.

Gemeinsame Inkassostelle

Die beiden Unternehmensgruppen gewährten ihren Kundinnen und Kunden bestimmte Vergünstigungen nur dann, wenn sie sämtlichen Kies und Beton bei ihnen bezogen. Zur Berechnung und Auszahlung der Rabatte und Vergünstigungen betrieben sie zudem eine gemeinsame Inkassostelle, über die sie detaillierte Mengen- und Preisinformationen austauschten.

Mit all diesen Verhaltensweisen verminderten sie den Wettbewerbsdruck untereinander auf dem Beton- und Kiesmarkt im Raum Stadt Bern und Umgebung, schirmten sich gegen Konkurrenten ab und erhöhten ihren Spielraum für die Durchsetzung höherer Preise. Diese Verhaltensweisen verstossen gegen das Kartellgesetz.

Die Alluvia AG und die Kästli AG weisen die von der WEKO erhobenen Vorwürfe in aller Form als haltlos zurück, teilen die Unternehmen am Donnerstag mit. Sie hätten sich jederzeit nach bestem Wissen und Gewissen rechtens verhalten und werden die publizierte Verfügung ans Bundesverwaltungsgericht weiterziehen. (whr)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pafeld
28.02.2019 10:16registriert August 2014
In Anbetracht der Kartelle, die in der Baubranche noch vorhanden sind, ist das nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Aber das die Kartellbehörden dermassen beschränkte Mittel haben, ist von unseren Gralshüter der freien Marktwirtschaft ja so gewollt und durchgesetzt. Nur für denn Fall, dass es noch immer Leute gibt, die daran glauben, dass es FDP und SVP primär auf freie Märkte abgesehen haben. Für die beiden Parteien heisst "freier Markt" vor allem, dass den Parteisponsoren ja niemand ins Geschäftemachen reinpfuscht.
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