
«Fahrn, fahrn, auf der Autobahn …»bild: keystone
Die Welt in Karten
Zum sechsten Mal in Serie verpasst die Schweiz die CO₂-Ziele für Neuwagen. Kein einziger Kanton blieb unter dem Grenzwert – die Unterschiede sind trotzdem beachtlich.
08.07.2022, 14:5408.07.2022, 14:54
Rund 243'000 Personenwagen wurden 2021 in der Schweiz und in Liechtenstein neu zugelassen. Sie entlassen mehr CO₂ in die Luft als erlaubt. Den seit diesem Jahr geltenden Zielwert von 118 Gramm CO₂ pro Kilometer haben die Autoimporteure verfehlt – zum sechsten Mal in Folge.
Die durchschnittlichen CO₂-Emissionen der Neuwagen lagen mit rund 129,8 Gramm pro Kilometer höher als 2020 (123,6), allerdings ist ein Vergleich mit den Vorjahren aufgrund der Umstellung auf den Fahrzyklus (WLTP) nur sehr bedingt möglich. Näherungsweise vergleichen kann man die Zielwertüberschreitung: Diese sank gegenüber dem Vorjahr um rund die Hälfte (58,7 Prozent).
In welchem Kanton fahren die grössten Dreckschleudern, was den CO₂-Ausstoss anbelangt? Schaut man auf die Statistik der neu zugelassenen Autos 2020, sind Zug, Appenzell Ausserrhoden, Graubünden und Schwyz die grössten Verbraucher.
Details zu den Zahlen von Appenzell Innerrhoden: Siehe Infobox unten.
So sieht es in deiner Gemeinde aus:
Neue Messmethode – neuer Zielwert
Die Umstellung des CO2-Testverfahrens von NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) auf WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) per 1. Januar 2021 hat die Importeure zwar dazu veranlasst, Fahrzeuge vorgezogen zuzulassen, hatte jedoch kaum Auswirkungen auf die Marktanteile der Importeursgruppen. Das Messverfahren misst auf dem Prüfstand realitätsnähere und damit höhere CO₂-Emissionen.
Der Zielwert, der erst auf das Jahr 2020 von 130 auf 95 Gramm CO₂/km gesenkt worden war, wurde in diesem Jahr auf 118 Gramm CO₂/km angehoben.
28 Millionen Bussen
Der verpasste Grenzwert blieb für die Importeure nicht ohne Folge: Sie wurden mit insgesamt rund 28 Millionen Franken gebüsst.
Das hört sich nach viel Geld an, gerechnet auf das einzelne Auto sind es aber für das Jahr 2021 «nur» 117 Franken, was bei den Verkaufspreisen von mehreren zehntausend Franken vernachlässigbar ist.
Elektrofahrzeuge drücken die Emissionen
Dass die Emissionen sinken, liegt insbesondere an elektrischen Fahrzeugen. Deren Verkäufe nahmen teilweise stark zu und erreichten beispielsweise im Kanton Zürich rund 26 Prozent (2020: 19 %) vom gesamten Verkauf. Eine höhere Quote weist nur der Kanton Thurgau mit rund 27,5 Prozent (2020: 17 %) Elektroautos aus. Schweizweit betrug der Anteil der Steckerfahrzeuge 22,5 Prozent (2020: 14,4 %).
Mehr zum Thema Elektroautos:
Elektrofahrzeuge verbrauchen zwar auch Energie, das BFF schreibt jedoch: «Elektrofahrzeuge stossen aber im elektrischen Betrieb kein CO₂ aus. Der Trend in Richtung elektrische Fahrzeuge bleibt bestimmend für die Effizienzentwicklung der gesamten Flotte.»
Historische Bilder von Autorennen in der Schweiz
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