Als Sommertag wird ein Tag mit einer Maximaltemperatur von mindestens 25 Grad bezeichnet. Über ein ganzes Jahr gesehen kann im Mittelland mit durchschnittlich rund 50 solcher Tage gerechnet werden. 2023 wurde die Sommermarke gemäss «Meteonews» zum ersten Mal am 4. Mai in Basel überschritten, 25.2 Grad zeigte das Quecksilber an jenem Tag an.
Dies ist zwar einigermassen früh im Jahr, jedoch bei weitem kein Rekord. Der bisher früheste Termin eines Sommertages wurde am 9. März 2000 auf der Alpensüdseite registriert, in Locarno wurden damals bis zu 26.4 Grad gemessen. Auf der Alpennordseite ist der 29. März 1920 mit 25.1 Grad in Luzern der früheste Sommertag seit Messbeginn.
Aber zurück in die Gegenwart: Von neun von «Meteonews» ausgewählten Messstationen wurde die 25-Grad-Marke in Sion mit 103 Mal am häufigsten überschritten, heute dürfte ein weiterer und vermutlich letzter folgen. In der Endabrechnung steht das laufende Jahr damit auf Platz zwei, deutlich hinter 2018 mit 115 Sommertagen. Auch in Bern, Genf, Luzern und Zürich-Fluntern gab es nur ein Jahr mit mehr Sommertagen als 2023 (jeweils 2003 oder 2022).
Bei Genf dürfte es heute zu dem 103. Sommertag kommen, womit gar ein geteilter erster Platz realisiert würde. Auch Bern liegt bloss einen Tag unter dem Rekord, hier dürfte es heute allerdings wohl knapp nicht für einen weiteren Sommertag reichen. In Basel hingegen wurde der bisherige Rekord schon vor ein paar Tagen überboten, seit gestern gehört es nun auch erstmals zum «100er-Klub».
Ein Vergleich dieser Zahlen mit der Klimanorm (Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020) zeigt, dass es in der Schweiz in diesem Jahr verbreitet 60 bis 80 Prozent mehr Sommertage gab als üblich.
Mit Höchsttemperaturen jenseits der 25-Grad-Marke ist nun aber Schluss: Abgesehen vom heutigen Tag wird es im späteren Jahresverlauf wohl höchstens noch in den Föhntälern die Chance auf den einen oder anderen Sommertag geben.
Bei der Anzahl an Hitzetagen, mit einer Tageshöchsttemperatur von über 30 Grad, sticht das Jahr 2023 etwas weniger heraus als bei den Sommertagen. Dennoch kamen verbreitet zwischen 15 und 25 Hitzetage zusammen. Einen neuen Rekord konnte zwar nirgends verzeichnet werden, teilweise wurde verglichen mit der Norm aber dennoch mehr als die doppelte Anzahl an Hitzetagen verzeichnet.
Die längste Hitzephase gab es in Genf. Zwischen dem 11. und 25. August wurden 15 Hitzetage in Serie gemessen, in diese Periode fällt auch der Schweizer Jahresrekord von 39.3 Grad am 24. August. Eine noch längere Hitzeperiode gab es in Genf erst einmal: 1983 mit 16 Hitzetagen in Folge.
2023 ist damit immer noch auf Kurs, womöglich das wärmste Jahr in der Schweiz seit Messbeginn zu werden. Aktuell beträgt der landesweite Temperaturüberschuss rund 1.6 Grad gegenüber der Norm (1991 bis 2020). Bislang war 2022 das wärmste Jahr – mit einem Überschuss von ebenfalls 1.6 Grad. (pre)