Stoufel
Da haben wir den Salat. Niemand hat mich je gefragt wie ich den Salat oder das Gemüse gerne hätte. Ist mir nähmlich ziemlich egal wie die Karotte aussieht.
Heute schlüpfst du – ja genau, du – einmal in die Rolle des «Journis» und machst dich auf den Weg, die moderne Landwirtschaft mit ihren Menschen, Pflanzen und Pestiziden besser zu verstehen. Dabei kommst du mit den verschiedensten Geschichten und Informationen in Kontakt: Mit Christof, Olga und Markus redest du über das Produzieren von Schweizer Lebensmitteln, inspizierst dabei sowohl biologisch kultivierte Salatköpfe als auch eine Feldspritze für Pestizide.
Die Verflechtung von Industrie, Agrarpolitik und Umwelt interessiert dich und du führst Gespräche mit einem Nationalrat sowie Wissenschaftlern der ETH und Universität Zürich. Ebenso neugierig bist du auf die Orte, an denen angehende Landwirtinnen und Landwirte ausgebildet werden: Du reist dafür an den Bodensee zum Arenenberg und stellst dem Zürcher Strickhof deine Fragen.
Und das alles tust du, um die Antwort auf folgende Frage zu finden: Was braucht es, damit wir möglichst ohne Verluste pestizidfrei produzieren können und Landwirtinnen und Landwirte trotzdem genug verdienen?
Hast du Aufnahmegerät und Schreibzeug eingepackt? Dann los!
Deine Recherche beginnt auf einem Bauernhof im zürcherischen Elgg. «In letzter Zeit fahre ich ungern mit der Feldspritze raus», erzählt dir Landwirt Christof Lehmann, während ihr zusammen in Richtung Stall stapft. Er öffnet eine kleine Tür seitlich der Scheune. Sein Unwohlsein rührt von den beiden Initiativen her, die im Juni vors Volk kommen. «Ich fühle mich wie ein Verbrecher, obwohl ich mich an die Regeln des Bundes halte». Der schlechte Ruf der Pflanzenschutzmittel in der Bevölkerung mache ihm Angst.
In der Scheune befindet sich ein Container, in dessen Regalen weisse Kanister mit Namen stehen, die du nie zuvor gehört hast: Avero, Flurox, Resine-Extra. «Zum Mischen der Chemikalien tragen wir Brillen und Handschuhe, die Menge messe ich mit der Waage ab», sagt Lehmann. Er nutze hauptsächlich Herbizide, also chemische Mittel gegen Unkräuter. Die nass-kühlen Tage im Mai lassen das ‹Jät› spriessen, seine Rapspflanzen hingegen wachsen kaum. «Das Zeitfenster zum Unkraut beseitigen ist enorm klein und der Boden oft zu nass zum Hacken. Spritzmittel sind meine Absicherung.»
Wie er sich über die Spritzmittel informiert, willst du wissen. «Ich habe einen Spritzmittelberater, der regelmässig mit mir auf die Felder geht», sagt Lehmann. Er deutet auf ein Klemmbrett mit Daten und Zahlen. «Er schreibt mir in einem Spritzplan genau auf, was ich wann für welche Kultur ausbringen muss». Da jedes Jahr neue Richtlinien und Verbote vom Bundesamt für Landwirtschaft publiziert werden, behalte kaum jemand den Überblick: «Die Bürokratie ist riesig und ich bin verpflichtet, alles genau aufzuschreiben», sagt Lehmann.
Du stehst vor einem roten Traktor mit Anhänger, der die Pflanzenschutzmittel auf die Felder spritzt. Christof Lehmann zeigt dir die verschiedenen Düsen. «Industrie und Landwirtschaft wollen bereits von den synthetischen Pestizide wegkommen, aber wir brauchen mehr Zeit als die zehn Jahre Übergangsfrist», sagt er und fügt an: «Der Wandel wird kommen.»
Was er sich wünsche, sei eine neue Wertschätzung gegenüber Landwirtinnen und Landwirten: «Mich stört es, dass den Bauern viele Vorschriften und Vorwürfe gemacht werden, aber Hobbygärtner jeden giftigen ‹Seich› in den Garten giessen dürfen.»
Zurück in der Redaktion vertiefst du deine Recherche und durchstöberst zahlreiche Studien. Du willst wissen, welche Risiken für Mensch und Umwelt von Pflanzenschutzmitteln ausgehen können:
Doch wohin verschwinden die Pestizide, sind sie erst einmal auf die Felder gesprüht worden? Einen Teil nehmen die Pflanzenwurzeln auf, ein Teil wird biologisch (von Bodenlebewesen) oder chemisch abgebaut. Ein gewisser Prozentsatz verflüchtigt sich oder wird vom Wasser (Grundwasser, Regen) verdünnt. Der Boden spielt also eine entscheidende Rolle.
Entschlossen greifst du zum Hörer und rufst Michael Schmidt an, Professor für Bodenkunde und Biogeochemie an der Universität Zürich. «Herr Schmidt», fragst du, «wie sieht bodenfreundliche und nachhaltige Landwirtschaft aus?» Schmidt antwortet: «Ich muss die Felder so bewirtschaften, dass ich dieselbe Methode nicht nur im nächsten und übernächsten Jahr, sondern noch in zehn Jahren praktizieren kann.»
Und was heisst das? Schmidt führt eine Analogie ins Feld: «Wenn ich mich jahrelang von Junkfood ernähre und weniger als vier Stunden pro Nacht schlafe, dann helfen auch keine Multi-Vitamintabletten mehr». Gemeint ist: Langfristige Übernutzung oder gewisse toxische Stoffe fügen den Lebewesen im Boden Schäden zu, die wir nicht mehr rückgängig machen können.
Eines willst du noch wissen. «Sind die beiden Initiativen eine Chance für die Schweizer Bodenqualität?», hakst du in journalistischer Manier nach. «Ja, denn Pestizide verursachen grosse Schäden an der Biodiversität. Nicht nur die Bienen, auch die für ein gesundes System wichtigen Bodenlebewesen könnten profitieren», antwortet Schmidt. Für ihn sind die Initiativen nicht extrem, sondern kleine Schritte in die richtige Richtung.
Die Bio-Landwirtin Olga-Hänni lebt und arbeitet nördlich von Bern in Heimenhaus auf ihrem gleichnamigen Biohof – zusammen mit 20 weiteren Personen. Während sie Salat pflückt, sagt sie zu dir: «Lebensmittel ist doch ein viel schöneres Wort als Produkt.» Salat oder Milch entstünden aus etwas Lebendigem und nicht in einer Fabrik.
Sie verstehe den enormen Druck und die Existenzängste der konventionellen Bäuerinnen und Bauern: «Die Ware muss immer perfekt aussehen, alle Salatköpfe gleich gross und gleich schwer. Wie auf dem Fliessband hergestellt.» Für sie seien hie und da eine Blattlaus oder Schneckenfrass die wahren Qualitätsmerkmale. «Es ist der Beweis, dass der Salat natürlich gewachsen ist. Gift kann man weder sehen noch abwaschen.»
Sähen die Lebensmittel nicht exakt so aus, wie beispielsweise Migros oder Coop vorschrieben, würde die Ware nicht angenommen und den Landwirtinnen und Landwirten drohen Verluste. Der Fokus der Gesellschaft und Wirtschaft liege nicht auf der Gesundheit des Produkts, sondern auf einheitlichem Aussehen. «In einem Gespräch sagte mir ein Bauer, dass er seine eigenen Produkte nicht selber essen würde, weil er weiss, was drin ist.»
Ein neuer Blick auf die Dinge wünscht sich Hänni auch in der Ausbildung und der Forschung: «Ich gehe davon aus, dass ein Grossteil der Forschungsgelder nicht in biologische Alternativen fliesst, dabei wären Innovationen wichtig. Für biologisches Landwirtschaften braucht es einen komplett anderen Blick auf das Ganze.» Solch neue Sichtweisen seien in ihre Ausbildung kaum eingeflossen, was für sie erkläre, weshalb sich so viele Bäuerinnen und Bauern vor einer Umstellung fürchten.
Trotz der emotionalen Debatte ist es Olga Hänni wichtig, dass die Ängste der Landwirtinnen und Landwirte ernst genommen würden: «Ich habe ‹2x Ja› Fahnen auf meinem Hof und mein Nachbar ‹2x Nein›, und trotzdem führen wir gute Gespräche und finden viel Konsens.»
Bio-Bauer Markus Bucher kommt auch aus dem Kanton Bern und setzt sich ebenfalls für eine pestizidfreie Landwirtschaft ein: «Manche Bauern sind sich nicht bewusst, was sie mit ihrer Produktion anrichten. Wenn der Spritzmittelberater sagt, die Pestizidbelastungen im Wasser könne man mit einem ‹in den Bodensee geworfenen Zückerli› vergleichen, dann hinterfragen viele das nicht.», erzählt er dir, während ihr durch ein Feld voller Knoblauchpflanzen spaziert. «Das Vertrauen in die unkomplizierte Chemie ist riesig.»
Landwirtinnen und Landwirte seien Einzelkämpfer und die Interessen gingen auch in den Verbänden teils stark auseinander, sagt Bucher: «Würden sich alle Bauern zusammenschliessen und sagen, der Preis ist jetzt höher, dann wäre das so.» Doch ohne Zusammenhalt würden andere die Entscheidungen treffen. «Wir geben in der Landwirtschaft oft unsere Eigenverantwortung an andere ab, und das tut mir weh.»
Du fragst ihn, was er über die Initiativen denkt: «Mit einem ‹Ja› wird uns beim nachhaltigen Wandel geholfen, bei einem ‹Nein› wird es für viele schwierig.» Denn die gesundheitlichen Risiken und Umweltbelastungen liessen sich nicht mehr länger unter den Tisch kehren.
Da du bereits im Kanton Bern bist, machst du einen Abstecher in die Hauptstadt zum Bundeshaus. Während du (mit Maske) durch die Eingangshalle schlenderst, triffst du auf den Berner Nationalrat Kilian Baumann. Der Grüne Abgeordnete steht nicht nur hinter den beiden Initiativen, sondern hat selbst einige Vorstösse in Richtung Umweltschutz in der Landwirtschaft eingereicht.
Der stärkste Widerstand gegen eine ökologische Landwirtschaft käme aus den Kreisen, die von einer intensiven, auf chemisch-synthetischen Pestiziden basierenden Landwirtschaft profitierten, sagt er. «Wie stark ist Ihrer Meinung nach der Einfluss der Industrie auf die Politik?» Baumann antwortet: «Die konventionelle Landwirtschaft und Agrarkonzernlobby sind im Parlament sehr stark vertreten.»
Und: «Die Schweiz ist bei der Transparenz und dem Lobbyismus ein Entwicklungsland: Dass Politiker bezahlt werden, um Konzerninteressen zu vertreten, hat in der Schweiz Tradition und wird leider in weiten Kreisen nicht als anrüchig empfunden», sagt er.
Kilian Baumann, selbst Bio-Bauer, sagt, dass die 7000 Biobetriebe in der Schweiz der Beweis seien, dass es auch ohne Pestizide ginge. Doch die Marktmacht der Grossverteiler sei bedenklich: «Die Margen auf biologische Lebensmittel sind überrissen und sie machen Bio-Produkte massiv teurer als konventionelle Produkte.»
Der Verzicht auf Pestizide könnte dazu führen, dass die Schweiz weniger produzieren und mehr importieren müsste. Wie verhindern wir das? Baumann antwortet: «Die geringen Ertragsrückgänge müssen wir mit anderen Mitteln auffangen.» Mit weniger «Food Waste» und einer Reduzierung des Fleischkonsums wären wir imstande, den Schweizer Selbstversorgungsgrad sogar zu steigern, sagt Baumann.
Und, fragst du, wie steht die Schweiz im internationalen Vergleich da? Baumann antwortet: «Die EU ist mit ihrer ‹Farm-to-Fork›-Strategie gerade dabei, ihre Land- und Ernährungswirtschaft ökologischer auszurichten. Wir müssen aufpassen, dass wir in Umweltschutz und Nachhaltigkeit von der EU nicht abgehängt werden.»
Auf der Kleinen Schanze, ein Park in der Nähe des Bundeshauses, setzt du dich auf eine Bank und klappst den Laptop auf. Via Zoom-Call erreichst du Robert Finger, Professor für Agrarökonomie und Agrarpolitik an der ETH. Auf die Machtkonzentration in der Politik angesprochen, antwortet er diplomatisch: «Es wirken verschiedene Interessengruppen und Industriezweige auf die Landwirtschaft.»
Das sei nicht nur von Nachteil: «Genossenschaften, Fenaco, Migros und Coop sind wichtige Akteure, und haben damit auch einen grossen Hebel, den Sektor positiv zu beeinflussen», sagt Finger. Mit ihrer Marktpositionen seien sie imstande, den Status Quo zu verändern.
Er selbst spricht sich gegen ein Verbot einzelner Pestizide losgelöst von anderen begleitenden Massnahmen aus: «Es gibt keine simple Lösung für unser Problem, aber wir müssen die Risiken des Pflanzenschutzmitteleinsatzes massiv reduzieren, deshalb brauchen wir eine umfassende Pflanzenschutzmittel-Politik.» Um Zielkonflikte oder Folgeeffekte zu vermeiden, müssen wir verschiedene Massnahmen und Ansätze auf verschiedenen Ebenen miteinander kombinieren.
In einer Studie kam Robert Finger mit seinem Team zum Schluss, dass Produzierende, die ihre Informationen aus öffentlicher Hand (z.B. kantonale Beratungsstellen) beziehen, mit höherer Wahrscheinlichkeit auf Prävention zum Schädlingsbefall setzen und so eher auf den Einsatz Pflanzenschutzmittel verzichten können. Hingegen greifen Bauern und Bäuerinnen, die sich bei privaten Spritzmittelberatungen informieren, eher zum Pflanzenschutzmittel.
«Was bedeutet das?», fragst du. «Das bedeutet, dass wir eine stärkere Rolle von unabhängiger und öffentlicher Beratung in der Schweiz brauchen. Offizielle Stellen haben weniger ökonomische Interessen am Verkauf von Pestiziden und vertreten stärker die gesellschaftlichen Ansprüche.»
Von Kreuzlingen aus tuckerst du mit der Regionalbahn Thurbo am Untersee entlang. Beim Arenenberg angekommen triffst du dich mit Florian Sandrini, Leiter Pflanzenbau und Umwelt. «Die Auszubildenden lernen hier unterschiedliche Techniken und ihre Effekte auf die Bodenqualität kennen», sagt er. Zum Beispiel sei der positive Einfluss von Regenwürmern Teil des Unterrichts.
Der Arenenberg zeige viele Alternativen zu chemischen Wirkstoffen wie Herbiziden auf, sagt Sandrini, während ihr gemeinsam durch den hauseigenen Schulgarten spaziert. Er zählt auf: Untersaaten, Zwischenbegrünungen, hacken, striegeln, falsches Saatbeet. «Im Fach Ökologie lernen die Auszubildenden die Bedeutung der Biodiversität kennen. Ein Landwirtschaftsbetrieb muss sieben Prozent seiner Nutzfläche als Biodiversitätsförderflächen anlegen.»
Der persönliche Schutz und die richtige Anwendung von Pestiziden sei ebenfalls Teil des Lehrplans: «Synthetische und biologische Mittel können gleichermassen giftig sein», sagt Sandrini. Unproblematische Wirkstoffe gilt es immer zu bevorzugen.
Die Auswahl resistenter Sorten und das sogenannte «Smart Farming» halten ebenfalls Einzug in die Ausbildung: «Roboter, teilautonome Systeme und Drohnen, die mithilfe von Kameras und GPS Unkräuter oder Schaderreger erkennen und bekämpfen, sind jedoch in den meisten Fällen noch nicht praxisreif und teuer», sagt Sandrini. Auch muss das Wetter für den Einsatz dieser Techniken passen.
Bevor du dich verabschiedest, willst du noch wissen, ob Industrievertreter hier Kurse geben. Sandrini verneint: «Am Arenenberg geben keine Industrievertreter Workshops in der Grundbildung.»
Der Strickhof ist ebenfalls eine bekannte Adresse in der landwirtschaftlichen Szene. Die Fragen hast du dem Ausbildungsort per E-Mail zugesandt. Nun sind die schriftlichen Antworten in dein Postfach getrudelt:
Nachhaltigkeit stehe an erster Stelle in der landwirtschaftlichen Ausbildung, schreibt die Geschäftsleitung des Strickhofs: «Mittels Spaten-, Riech- und Fühlprobe lernen die Auszubildenden ihren Boden zu beurteilen und zu optimieren.» Die Lehrstätte biete Wahlfächer wie Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit an.
Umweltrisiken und Gesundheitsschutz seien zentrale Themen in der Ausbildung, wobei Pestizide als letzte Option gelten. Der Strickhof beschreibt ein Beispiel aus der Praxis: «In der pflanzenschutzintensiven Kartoffelkultur testen wir – in Zusammenarbeit mit der Forschung – hochresistente Sorten, die bedeutend weniger Pflanzenschutz gegen die Kraut- und Knollenfäule benötigen.» Auch für andere Ackerkulturen würden solche Anbauverfahren getestet und verglichen, damit sie am Ende ohne chemische Unkrautbekämpfung auskommen.
Die Landwirtschaft habe sich schon immer in einem Wandel befunden, schreibt die Geschäftsleitung des Strickhofs: «Die Landwirtschaft ist ein flexibles System, bemüht um eine Balance zwischen der Versorgung des Marktes mit Lebensmitteln und möglichst geringen Umweltbeeinträchtigungen.» Politik und Markt seien die beiden Treiber dieses Wandels. «Wenn die Mehrkosten von ökologischen Produktionsverfahren bezahlt werden am Markt, ist das der nachhaltigste Weg», schreibt der Strickhof.
Wie sieht der Einfluss der Agrarchemieindustrie aus? Die Antwort: «Der Strickhof schafft keine Verbindung zwischen Lehrlingen und Industrie». Industrievertreter gäben weder Workshops noch Unterricht.
Beide Ausbildungsstätten wollen sich nicht zur bevorstehenden Abstimmung äussern und verweisen auf ihre neutrale Position.
Für die Antwort auf die Frage, was die Landwirtschaft von uns braucht und wir von ihr, hast du viele Gespräche geführt und viel gelesen. Du hast erfahren, dass wir an verschiedenen Stellen ansetzen müssen. Hier sind – nach bestem Wissen und Gewissen – die drei wichtigsten zusammengefasst:
Die Landwirtinnen und Landwirte, mit denen du gesprochen hast, erhoffen sich mehr Kommunikation und Verständnis: Eine Landwirtin besuchen oder einem Bauer auf dem Feld helfen, sind Möglichkeiten, mit der Landwirtschaft wieder mehr in Kontakt zu treten.
Gleichzeitig ist das eigene Konsum- und Essverhalten ein Schlüsselfaktor. Oder wie Florian Sandrini vom Arenenberg es formulierte: «Jeder Kauf ist ein Statement zur Landwirtschaft, die man sich wünscht.»
Die angesprochenen fairen Produzentenpreise und Lenkungsabgaben auf toxische Pflanzenschutzmittel würden sich einerseits auf die Preise unserer Lebensmittel auswirken und andererseits könnten sie der Landwirtschaft beim Wandel unter die Arme greifen.
Denn das ist es: ein Wandel. Und ob Volk und Stände am 13. Juni 2021 «Ja» zu einer oder beiden Volksinitiativen sagen oder nicht, ändert wenig an dem stetig wachsenden Bewusstsein und dem Bedürfnis nach einer intakten Umwelt und unbedenklichen Lebensmitteln.