«Das hat uns sehr erstaunt», so die Reaktion von V-Zug-Marketingchef Christian Bärlocher zum Plakat eines Elektrogeschäfts in Tann (ZH). Auf dem Plakat, das unter anderem in Uster hängt, denkt man im ersten Moment, das SVP-Parteilogo zu erkennen, nur statt der Sonne ist eine Waschmaschine zu sehen und statt den drei Buchstaben, steht auf dem grünen Hintergrund der Name des Zuger Traditionskonzerns V-Zug. Darunter der Schriftzug: «Wählen Sie echte Schweizer Qualität».
«Wir haben die Firma natürlich sofort kontaktiert, dieses Plakat hält uns schon seit Dienstagmorgen auf Trab», so Bärlocher. Der Grund: Kunden würden sich sorgen, dass der Konzern plötzlich eine gewisse politische Haltung eingenommen habe. «Wir haben mit der SVP wie auch mit anderen Parteien aber nichts zu tun», erklärt Bärlocher. «Wir distanzieren uns aufs Schärfste davon.» Das habe man auch allen Anrufern gesagt, die dann beruhigt gewesen seien. Auch auf Facebook hat das Plakat bereits für Diskussionen gesorgt.
Beim Unternehmen in Tann-Rüti handle es sich gemäss Bärlocher um einen Wiederverkäufer von V-Zug-Geräten. «Wir haben die Firma sofort aufgefordert, das Plakat umgehend zu entfernen und stehen auch mit der Plakatgesellschaft in Kontakt, ob vielleicht von dieser Seite etwas unternommen werden kann.» Falls jemand mit V-Zug-Produkten oder mit dem Namen der Firma werbe, sei es die Regel, V-Zug im Voraus anzufragen. «Das war hier leider nicht der Fall», so Bärlocher
Bei dem KMU aus dem Kanton Zürich selbst gibt man sich trotzig. Man habe doch alles erreicht, was man wolle, nämlich Aufmerksamkeit, sagt Inhaber Ruedi Hertig. Alles andere gehe den Journalisten nichts an. «Wieso SVP-Stil, das könnte ja auch die GLP sein?» Auf V-Zug Produkte könne er überdies verzichten, er mache ja auch sonst Millionen.
Bei V-Zug heisst es auf Nachfrage, das man bisher noch keine Reaktion vom Unternehmen erhalten habe. «Jede weitere Stunde, in der dieses Plakat hängt, ist rufschädigend», sagt Christian Bärlocher. Wie es weitergehe, falls das Plakat nicht abgenommen werde, könne er spontan noch nicht sagen. In den zwei Jahren, in denen er für V-Zug arbeite, habe es aber noch keinen Vorfall dieser Art gegeben. (bzbasel.ch)