Demo-Rave gegen Klubsterben im neuen Zürcher Velotunnel
Am 31. Juli wird unter dem Zürcher Hauptbahnhof im neuen Zürcher Velotunnel eine Demonstration, die gleichzeitig ein Rave ist, stattfinden. Dies berichtet 20 Minuten.
Das Zürcher Label «Schallfenster» will den Tunnel in «The Tunnel» verwandeln und mit ihrem Rave auf das Klubsterben in Zürich aufmerksam machen. Der Zutritt zur Rave-Demo ist gratis.
Zuletzt ist die schrumpfende Klubszene in Zürich mit der Schliessung der Klubs «Zukunft» und dem «Mascotte» aufgefallen. Der Mitorganisator des Raves, Onur Özman, sagt gegenüber «20 Minuten»:
Die Folgen der schrumpfenden Klubszene seien, dass Sponsoren von Klubs und Veranstaltungen die Kontrolle über das Line-up übernehmen. Klickzahlen und die Anzahl Follower entscheiden zunehmend, ob Künstler gebucht werden oder nicht. Dies führe dazu, dass immer dieselben DJs auflegen und ähnliche Musik spielen.
Auch die Klubbetreiber im Hintergrund seien mitschuldig, sagt Onur Özman weiter. Wo sie früher die Szene positiv geprägt haben, sei heute der «Status quo» wichtiger. Innovation und Diversität hätten kaum mehr Platz im Klubbetrieb.
Der Mitorganisator von «The Tunnel» sagt gegenüber «20 Minuten» weiter, dass jüngere Generationen an Klubgängern systematisch ausgeschlossen und nur kontrolliert in die Klubs gelassen würden. Dies müsse aufhören.
In einem Aufruf auf ihrer Website stellt das Kollektiv «Schallfenster» mehrere Forderungen an die Stadt Zürich. Diese solle:
- Fördergelder für neue Klubprojekte stellen,
- Lagerhäuser und andere Flächen einfacher als Locations für Veranstaltungen zugänglich machen,
- die Subkultur der Klubszene fördern.
Das Zürcher Label findet, dass Klubbesitzer in der Verantwortung stünden, diverse Künstler zu buchen und somit die Diversität der Klubszene zurückzubringen.
Wie soll der Demo-Rave ablaufen?
Am 31. Juli soll laut Onur Özman aber die Musik im Vordergrund stehen. Es soll ein gemeinsames Feiern sein, mit Bindungen zwischen Menschen, die Freude daran haben.
Die Durchfahrt für die Velofahrer im Tunnel werde weiterhin sichergestellt und es bestehe ein Abfallkonzept für den Tunnel. Eine Bewilligung von der Polizei hat das Projekt bisher nicht erhalten und sie werden dies wohl auch nicht, sagt Özman. Sie würden an den friedlichen Protest glauben.
Die Stadtpolizei Zürich sagt gegenüber «20 Minuten», dass sie Kenntnis der Demonstration haben und dementsprechende Abklärungen noch laufen würden. (nib)