Wahrer Luxus ist, wenn Essen Genuss und nicht bloss Sättigung bedeutet. Dabei soll das mit dem Genuss aber nicht unnötig übertrieben werden, wie diese Rezepte aus den 1970er-Jahren zeigen.
04.08.2020, 11:0104.08.2020, 12:09
Geschmäcker ändern sich stetig, weichen neuen Trends und Innovationen und werden binnen Dekadenfrist vom «Must Have» zum «No Go». Und das betrifft jegliche lebensweltlichen Aspekte – Mode, Musik, Körperbehaarung. Und natürlich das Essen. Daher ist es kein Wunder, dass in der heutigen «Healthy Fusion Cuisine à l'Instagram»-Epochen ältere Rezepte etwas mies am Platz (daher das sogenannte mise en place) wirken.
Doch auch dessen ungeachtet warten Kochbücher aus der Zeit vor dem Mauerfall mit bestenfalls fragwürdigen Rezeptideen und sonderbaren Ästhetiken auf. Nicht per se schlecht. Aber sicherlich ... gewöhnungsbedürftig.
«Sandwich-Laib»
Wie ein Sandwich. Mit Glasur. Und unpraktischer zu essen als ein normales Sandwich.
«Wienerli Spektakel»
Für alle, die ihren Gästen ein «Danke für die Einladung und bis nie wieder!» entlocken wollen.
«Vielseitiges Hühnchen in Gelee»
Was auch vielseitig ist? Die Antwort auf die Frage, was ich stattdessen lieber essen würde.
«Mit Sardine gefüllte Blätterteigrolle»
Das Filet Wellington für alle, die keine Lust mehr auf weiteren Besuch haben.
«Wienerli-Kronenbraten»
Eltern: Wienerli warm machen heisst nicht, dass man tatsächlich kochen kann!
Ich:
«Französische Seezunge mit Trauben»
Ist das aus so einem Ausmal-Buch oder muss das so aussehen?
«Gelierter Lammsalat»
Geliert und Salat. Im Namen desselben Gerichts. Let that sink in.
«Gefrorener Käsesalat»
Wenn ich sage, dass ich «nur einen Salat» zu Mittag hatte:
«Fisch-Haus-Punsch»
Ein Bild, viele Fragen. Sehr viele. Jap, zu viele.
«Kuchen (?)»
Wie Desserts aussähen, wenn sie von Vierjährigen konzipiert würden:
«Meeresfrüchte-Mousse»
Meeresfrüchte sind bigoscht nicht jedermanns Sach ...
... aber wer kann da schon widerstehen?
«Frühlingsgemüse in der Gussform – Salat der Perfektion»
Quasi der Urgrossvater aller healthy Veggie-Bowls.
«Orientalisches Hühnchen»
Büchsen-Mandarinli, bleiches Fleisch und Labber-Sauce. Wie «im Orient» halt.
«Makkaroni-Schmortopf als Abendessen»
Eine Delikatesse, die Kenner mit einem Hauch erlesenen Ketchups kredenzen!
«Bohnen- und Pilzsalat»
Auch wenn im Namen des Gerichts nicht erwähnt, so erhärtet sich nicht nur der Verdacht, dass dies nicht schmecken könnte, sondern auch das Gelee, das aus unerfindlichen Gründen mit einem «Salat» kombiniert werden muss ...
«Gepresste Rinderbrust»
Sieht für mich wie ein klassischer Rindersalat aus ...
«Fisch ‹Tacos›»
Immerhin haben sie es selbst gemerkt und den Namen mit den adäquaten Gänsefüsschen garniert. «Fein».
Passend dazu:
«Party-Kartoffelsalat»
You must be fun at parties, huh?
«Aubergine Parmigiana»
Originales Folterinstrument aus dem Guantanamo für Italiener:
«Wienerli Krone»
Der Beweis, dass Nummer 5 nicht nur ein einmaliger Hirnfurz war ...
Polynesischer Thunfisch
Sieht es so bereits vor dem Erbrechen aus?
«Inspirationssuppe»
Das kulinarische Pendant zum Gehalt von inspirierenden Zitaten auf Social Media:
«Der perfekte Salat»
Aaw yes. Perfection.
(jdk)
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Mit diesen Möchtegern-Sprachkennern will niemand essen gehen
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