Klar, dass es nicht jedem gleich gut geht. Und klar auch, dass viele Einwohner der Schweiz mit existenziellen Problemen zu kämpfen haben. Das ist eine soziale Realität. Leider.
Denkt man aber aus dem Stegreif an einen durchschnittlichen Schweizer, so denkt man mit grosser Wahrscheinlichkeit an einen Menschen mit vielen Problemen – Luxusproblemen, die schlimmer erscheinen, als sie sind. Denn auch das ist eine soziale Realität.
Auch wenn es so wirkt, als stünde die Schweiz finanziell auf gesunden Füssen, so ist genau dies dennoch die zehntgrösste Sorge aller Eidgenossen. Und das nehmen auch wir ernst. Die Frage ist lediglich, worin diese Angst gründet.
Die Antwort liegt auf der Hand.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen:
Etwas heuchlerisch daher kommt dafür dieser Punkt. Lohn auf Platz 9 des Sorgenbarometers? Die gefühlte Wahrheit liesse da eher eine Top-3-Platzierung vermuten. Denn kaum jemand würde von sich behaupten, zu viel zu verdienen.
Dies mal ausgeblendet, ist auch hier schnell klar, wo der Navyboot drückt.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen.
Was krass klingt, bedeutet in unserer Zeit objektiv betrachtet eigentlich etwas anderes.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen:
Die Schweiz und die EU – ein Stammgast unter den Sorgenfalten. Seit 2014 gaben stets zwischen 20% und 24% der Schweizer Bürger an, sich in dieser Hinsicht Sorgen zu machen. Obwohl die Schweiz kein EU-Mitglied ist, sorgt man sich hierzulande gewissenhaft.
Das verwundert insbesondere im Jahre 2018 nicht.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen.
Obwohl gemäss der Studie 85% aller Schweizer ihren Job als sehr oder ziemlich sicher wahrnehmen, ist Arbeitslosigkeit eine konstante Begleitangst bei 22% der Befragten (niedrigster Stand seit 1990).
Wieso dies trotz der soliden Konjunktur so ist, kann folgendermassen hergeleitet werden.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen.
Die Besorgnis um unsere Umwelt ist wieder im Aufwärtstrend. Nachdem sich 2006 gerade mal 7% darum scherten (letztes Jahr waren es bescheidene 16%), sind es 2018 immerhin wieder 23%.
Was mit dieser Sorge eigentlich umschrieben wird:
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen:
Noch mehr Angst als die eigene Jobsicherheit, der drohende Rutsch in die Armut oder die unwiderrufliche Zerstörung des Planeten machen immer noch Flüchtlinge und Asylfragen.
Absolut nachvollziehbar, denn dahinter steckt ein banales Phänomen.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen.
Noch mehr Angst als Flüchtlinge machen nur Ausländer generell. Keine Sondererscheinung, kerben sich zwischen 2011 und 2018 doch stets bei zwischen 35% und 43% aller Befragten tiefe Furchtfurchen in die Stirn, wenn es um die von ennet der Grenze geht.
Grosses Wort, das eigentlich eine andere Sorge zum Ausdruck bringt.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen:
Ach, Krankenkasse, du ewiges Sorgenkind, da bist du ja endlich! Was wäre von der Schweiz noch übrig, wäre da nicht das ständige Enervieren über deine Prämien? Okay, immer noch viel, aber etwas weniger leidenschaftliche Empörung.
Dass auch du wieder auf dieser Liste bist, ist keine Überraschung, aber verrät uns doch einiges über uns.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen.
Nachdem das Stimmvolk die Altersvorsorge 2020 im September letzten Jahres erfolgreich abgemurkst hat, sorgt das Thema AHV weiterhin für Angstzustände bei den Schweizern.
Durch diese bedeutungsschwangeren Begrifflichkeiten hindurch schimmert eine weit subtilere Komponente.
Darum müsste diese Sorge eigentlich wie folgt heissen.