Sport

Heidrich/Zumkehr scheitern nach grandiosem Kampf

2016 Rio Olympics - Beach Volleyball - Women's Quarterfinal - Beach Volleyball Arena - Rio de Janeiro, Brazil - 14/08/2016. Nadine Zumkehr (SUI) of Switzerland and Joana Heidrich (SUI) of Switzer ...
Nadine Zumkehr (l.) und Joana Heidrich drängten die Favoritinnen an den Rand einer Niederlage.Bild: ADREES LATIF/REUTERS

«Vorwürfe müssen wir uns nicht machen» – Heidrich/Zumkehr scheitern nach grandiosem Kampf

Für Joana Heidrich und Nadine Zumkehr ist das Olympia-Turnier vorbei. Die Schweizer Beachvolleyballerinnen hinterliessen im Viertelfinal gegen Larissa/Talita einen ganz starken Eindruck, scheiterten aber mit 23:21, 25:27, 13:15 an den Favoritinnen.
15.08.2016, 00:1115.08.2016, 06:14
Mehr «Sport»

Noch nie stand ein Schweizer Frauen-Duo an einem wichtigen Turnier so kurz davor, so weit zu kommen – und vor allem gegen ein an sich übermächtiges Tandem zu gewinnen. Mit dem Einzug in den Olympia-Viertelfinal hatten Heidrich/Zumkehr bereits Historisches geschafft. Die Krönung ihres ausgezeichneten Turniers an der Copacabana blieb aber aus. «Näher dran kann man nicht sein», resümierte Zumkehr. «Wir haben sehr vieles richtig gemacht, in diesem Spiel und im ganzen Turnier. Vorwürfe müssen wir uns nicht machen.»

Heidrich/Zumkehr führten vor rund 9000 Zuschauern 23:21 und hatten im zweiten Satz drei Matchbälle (bei 20:19, 22:21 und 23:22). Beim zweiten, der zum längsten und aufregendsten Ballwechsel der Partie wurde, brachte Larissa die Hand wenige Zentimeter vor dem Aufprall im Sand noch unter den Ball.

Der sensationelle Ballwechsel beim zweiten Matchball der Schweizerinnenstreamable

Sie verhinderte damit, dass die Brasilianerinnen als Favoritinnen und Tour-Dominatorinnen des letzten Jahres (sieben Siege in zehn Turnieren) beim «Heimauftritt» vorzeitig gescheitert wären. «Ich weiss nicht, wie sie das geschafft hat», wunderte sich Zumkehr.

Im Tiebreak lagen Heidrich/Zumkehr 9:8 voran, ehe eine Serie von vier Punkten zur Wende führte. Nach 70 aufregenden Minuten wurden nicht die Schweizerinnen von der Menge gefeiert, sondern die topgesetzten Brasilianerinnen. Das Spiel wird Zumkehr auf jeden Fall in Erinnerung bleiben. Die 31-jährige Bernerin, seit 2005 auf der World Tour unterwegs, bezeichnete die Kulisse als «unbeschreiblich» und sprach vom «mit Abstand schönsten Spiel» ihrer Karriere.

Der entscheidende letzte Punkt der Partie.streamable

In den beiden Spielen vor dem Kräftemessen mit Larissa/Talita – in der letzten Vorrundenpartie und im Achtelfinal gegen die niederländischen Duos – hatten Heidrich/Zumkehr jeweils nach verlorenem Startsatz aufgedreht und die Partie noch gewonnen. Diesmal begannen die Schweizerinnen schon stark.

Sie zeigten keinen falschen Respekt vor Larissa/Talita, den Nummern 1 der Welt. Sie servierten stark und bewiesen in entscheidenden Situationen Nervenstärke. Heidrich ist bei mittlerweile 23 Blocks und 111 Punkten angelangt und damit in diesen Statistiken führend, die Anzahl «ausgegrabener» Bälle von Zumkehr (78) ist nicht minder beeindruckend.

Brazil's Larissa Franca, right, and Talita Rocha, left, celebrate winning a point during a women's beach volleyball quarterfinal match against Switzerland at the 2016 Summer Olympics in Rio  ...
Talita (l.) und Larissa sind heisse Anwärterinnen auf Gold.Bild: Petr David Josek/AP/KEYSTONE

Am Ende blieb Heidrich/Zumkehr neben anerkennendem Applaus das olympische Diplom, das sie aber bereits durch den Einzug in den Viertelfinal auf sicher gehabt hatten. Angesichts des Spielverlaufs und der verpassten Chancen ist dieser geteilte 5. Rang ein gar schwacher Lohn für die vermutlich beste Leistung eines Schweizer Frauenteams seit langem auf diesem Niveau. (sda/drd)

Die kuriosesten Geschichten aus 120 Jahren Olympia

1 / 30
Die kuriosesten Geschichten aus 124 Jahren Olympia
Kein Sportanlass zieht die Menschen mehr in den Bann als die Olympischen Spiele, die seit 1896 zum weltweit wichtigsten Sportereignis geworden sind. Und keine Ausgabe der Sommerspiele blieb ohne ihre eigene kuriose Geschichte.
quelle: ap / lionel cironneau
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Fakten zu den Olympischen Spielen von Rio 2016

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Marco Odermatt: «Es gibt viele Sportler, die tiefstapeln. So bin ich nicht»
Marco Odermatt spult nicht nur als Skifahrer, sondern auch abseits der Pisten ein immenses Pensum ab. Die Fähigkeit der schnellen Erholung hilft ihm. Eine Anpassung in seinem Rennkalender schliesst er dennoch nicht aus.

Marco Odermatt gibt sich in Copper Mountain, Colorado, vor den nächsten Weltcup-Rennen im rund eine Autostunde entfernten Beaver Creek gelassen. Im Interview spricht er unter anderem über seine vielen Verpflichtungen, den Einstieg bei der Sportbekleidungsfirma X-Bionic und über die Möglichkeit, dereinst nur noch in Abfahrt und Super-G anzutreten.

Zur Story