Berry van Peer gilt als Mann der Zukunft. Erst 21 Jahre alt ist er, aber nun in Wolverhampton erstmals beim PDC Grand Slam of Darts am Start. Den australischen Routinier Simon Whitlock besiegte er bei seinem Debüt noch, doch dann schlug gegen den zweifachen Weltmeister Gary Anderson gnadenlos die gefürchtete Dartitis zu.
So wird die innere Blockade genannt, die Darts-Spieler treffen kann. Wenn sie plötzlich nicht mehr in der Lage sind, den Pfeil loszulassen. Ein Phänomen, das auch Tennis- und Golfspieler kennen (Stichwort: Yips) und das 2007 sogar unter dem Namen Dartitis ins Oxford English Dictionary aufgenommen wurde.
Der arme Berry van Peer steht also hinter der Wurflinie. Er fixiert das Ziel auf der Scheibe vor sich, will den Pfeil loslassen – und muss den Versuch abbrechen. Mal für Mal. Plötzlich geht gar nichts mehr. Tränen schiessen ihm in die Augen.
Anderson gelingt mit einem Drei-Dart-Schnitt von 111,79 eine Weltklasse-Leistung, was van Peers Versuche nur noch verzweifelter aussehen lassen. «Es war schon hart, Berry so mit sich kämpfen zu sehen», sagte der Schotte Anderson nach seinem klaren 5:1-Sieg. «Er ist ein junger Kerl, der sein Bestes gegeben hat. Das ist hart für ihn.»
Van Peer kriegte schon bei seinem Sieg über Whitlock die Dartitis – wie manches Mal in den vergangenen Monaten – aber weniger akut als gegen Anderson. «Ich muss jetzt einfach weitermachen und darf nicht aufgeben», tröstete sich der junge Holländer. Er wisse nicht, was die Probleme ausgelöst habe. Es ist ihm auf alle Fälle zu wünschen, dass er sie bald in den Griff kriegt.
Thanks to you all. Unbelievable this much support...😳
— Berry van peer (@Berry_vp) 12. November 2017
Super gentlemen Gary is. Was an honour to be playing in that game.
❤Thanks!