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Eishockey

Das böse Erwachen der ZSC Lions: «Wir haben schlicht zu wenig gegeben, das darf eigentlich nicht sein»

National League A, Playoff-Viertelfinals, 4. Runde
Bern – ZSC Lions 3:0 (1:0,1:0,1:0); Serie: 4:0
Kloten – Davos 1:4 (0:1,0:1,1:2); Serie: 0:4
Lugano – Zug 5:4 (1:2,3:1,1:1); Serie: 4:0
Fribourg – Servette 3:0 (0:0,2:0,1:0); Serie: 1:3
Konsternierte «Löwen» nach dem blamablen Playoff-Out gegen den SCB.
Konsternierte «Löwen» nach dem blamablen Playoff-Out gegen den SCB.
Bild: KEYSTONE

Das böse Erwachen des Quali-Siegers: «Wir haben schlicht zu wenig gegeben, das darf eigentlich nicht sein»

Nach dem ebenso historischen wie blamablen Aus in den Playoff-Viertelfinals gegen Bern sind die Spieler der ZSC Lions konsterniert. Roman Wick spricht stellvertretend von einem «Riesenskandal».
11.03.2016, 06:3011.03.2016, 07:30
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Im Hintergrund feierten die Fans in der Berner Arena, als wären ihre Lieblinge nach dem 3:0 gegen den ZSC gerade Schweizer Meister geworden. Dabei haben sie «nur» die Viertelfinals überstanden. Dies allerdings mit 4:0-Siegen und in überzeugender Manier – notabene als Achter der Qualifikation gegen den souveränen Qualifikationssieger aus Zürich.

Während in Bern gefeiert wurde, versuchten die Spieler der ZSC Lions das sensationelle Ausscheiden in Worte zu fassen. Stürmer Roman Wick fand dabei in einer ersten Reaktion klare Worte: «Das ist ein Sch...gefühl und ein Riesenskandal. Das hätte einfach nie passieren dürfen. So etwas muss man erst verdauen, es fehlen einem die Worte.»

Das vorentscheidende 0:2 in Spiel 4 in Bern.
streamable

Bei Torhüter Lukas Flüeler, der nach einer langen Verletzungspause im zweiten Spiel ins ZSC-Tor zurückgekehrt war, tönte es ähnlich: «Bern war in allen Belangen ein paar Prozent besser. Das Resultat ist nun das 0:4. Wir haben schlicht zu wenig gegeben, das darf eigentlich nicht sein.»

Wick: «Es hat nichts gepasst»

Was den ZSC Lions besonders zu denken geben muss, dass sie in Spiel 4 den Gegner nicht einmal mehr fordern konnten. «Wir haben heute ein Team gesehen, das ganz oben ist mit dem Selbstvertrauen, und eines, das ganz unten ist», sagte Wick. «Bei uns hat einfach während der ganzen Serie nichts gepasst.»

Das Resultat dieser missglückten Serie: Die ZSC Lions gehen in die Geschichtsbücher des Schweizer Eishockeys ein als erster Qualifikationssieger, der ohne einen einzigen Sieg aus den Playoffs ausscheidet – gegen ein Team, das die Playoff-Qualifikation erst auf den letzten Drücker und mit grossen Schwierigkeiten während der ganzen Saison geschafft hat.

Symptomatisch: Beim 1:0 durch Andrew Ebbett bringen fünf Zürcher die Scheibe nicht weg.
Symptomatisch: Beim 1:0 durch Andrew Ebbett bringen fünf Zürcher die Scheibe nicht weg.
Bild: KEYSTONE

Auf Berner Seite war die Freude entsprechend gross: «Diese Leistungen, die wir gezeigt haben, sind unglaublich», so Berns Thomas Rüfenacht, der mit dem 3:0 für die Entscheidung im vierten Spiel besorgt war. «Es war von vorne bis hinten eine super Teamleistung, nicht nur in diesem vierten Spiel, sondern in der ganzen Serie. Wir wussten, dass wir dem ZSC keine Luft geben dürfen. Deshalb wollten wir diesen vierten Sieg unbedingt bei der ersten Gelegenheit holen.»

Lugano: Freude nach 10 Jahren

Gross war die Freude auch in Lugano, das gegen Zug zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder eine Playoff-Serie gewann. Mit Damien Brunner sorgte ausgerechnet der Ex-Zuger im vierten Spiel für den entscheidenden Treffer zum 5:4-Sieg. «Man spürte irgendwie, dass wir unbedingt in diesen Halbfinal wollten», sagte Brunner nach dem Spiel.

Lugano hatte den Ausgleich nur 21 Sekunden vor Brunners Treffer einstecken müssen. «Wir konnten das 4:4 umgehend wegstecken und reagieren. Es ist sensationell, dass wir diesen vierten Sieg geschafft haben und nun in den Halbfinals spielen», freute sich der Stürmer.

Grosse Erleichterung in Lugano.
Grosse Erleichterung in Lugano.
Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Zugs Trainer Harold Kreis, der mit seinem Team zum zweiten Mal in Folge in den Viertelfinals gescheitert ist, sprach von einem «verdienten Sieger» Lugano. «Wir haben die Serie nicht in diesem vierten Spiel verloren, sondern davor.» Die ständigen Unkonzentriertheiten hätte man sich nicht leisten dürfen. Allerdings entspräche das 0:4 nicht den gezeigten Leistungen auf dem Eis. «Wir waren näher dran, als das Schlussresultat aussieht.» (pre/sda)

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