Schweizer Eishockey-Nati gleicht dreimal gegen Tschechien aus und verliert trotzdem
Zwei Tage nach der knappen Auftaktniederlage gegen Schweden (2:3 n.P.) bewiesen die Schweizer gegen Tschechien viel Moral. Dreimal führten die Gäste, dreimal glich das Team von Patrick Fischer aus, einmal in jedem Drittel. Dabei traf Calvin Thürkauf jeweils auf Zuspiel von Damien Riat doppelt. Das 2:2 durch Dario Simion, der mit einem mustergültigen Steilpass von Sven Andrighetto lanciert wurde, fiel nach einem schnellen Angriff im Powerplay.
Wieder Filip Chlapik
Trotzdem reichte es am Ende für die Schweizer im sechsten Anlauf wieder nicht zum ersten Sieg in der WM-Arena vom kommenden Mai in Zürich-Altstetten. Filip Chlapik entschied die Partie mit seinem zweiten Treffer des Abends gut vier Minuten vor Schluss zugunsten der Tschechen. Der frühere Ambri-Stürmer, der bereits beim 4:0 im November gegen die Schweiz doppelt getroffen hatte, hatte das Skore in der 12. Minute entgegen dem Spielverlauf eröffnet. Er erwischte Leonardo Genoni mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel.
Die weiteren tschechischen Treffer erzielten der frühere Ambri- und Servette-Stürmer Michael Spazek (25.), Daniel Vozenilek (49.) vom EV Zug sowie kurz vor Schluss zum 3:5-Endstand ins leere Schweizer Tor Ondrej Beranek.
Für das Schweizer Nationalteam steht am Sonntagnachmittag (15.45 Uhr) gegen Finnland das letzte offizielle Länderspiel vor den Olympischen Spielen im Februar im Programm. Gegen den Olympiasieger feierten die Schweizer vor einem Jahr in Freiburg den bislang einzigen Sieg an einem Heimturnier der Euro Hockey Tour. Demgegenüber stehen mittlerweile zehn Niederlagen.
Andres Ambühl geehrt
Vor der Partie wurde Andres Ambühl für seine Verdienste um das Schweizer Eishockey geehrt. Zu Klängen von Conquest of Paradise wurde ein Banner mit einem Foto des Schweizer Rekordnationalspielers und seiner legendären Rückennummer 10, die im Nationalteam künftig nicht mehr vergeben wird, unter das Hallendach gezogen. Der im Frühling zurückgetretene Bündner, der in 352 Länderspielen und an 20 Weltmeisterschaften (ebenfalls ein Rekord) seine Knochen für die Schweiz hingehalten hat, wird an der Heim-WM im Mai vom Internationalen Eishockeyverband (IIHF) zeremoniell in die Hall of Fame aufgenommen.
Verteidiger Christian Marti und Stürmer Grégory Hofmann bestritten am Samstag ihr 100. Länderspiel.
Schweiz - Tschechien 3:5 (1:1, 1:1, 1:3)
Zürich. - 6545 Zuschauer. - SR Kova/Wuorenheimo (FIN), Altmann/Urfer.
Tore: 12. Chlapik 0:1. 15. Thürkauf (Riat) 1:1. 25. Spacek (Gazda) 1:2. 35. Simion (Andrighetto/Ausschluss Spacek) 2:2. 49. (48:05) Vozenilek 2:3. 50. (49:03) Thürkauf (Riat) 3:3. 56. Chlapik 3:4. 59. Beranek 3:5 (ins leere Tor).
Strafen: je 2mal 2 Minuten.Schweiz: Genoni; Glauser, Kukan; Loeffel, Marti; Egli, Berni; Aebischer, Le Coultre; Moy, Malgin, Andrighetto; Riat, Thürkauf, Hofmann; Simion, Haas, Rochette; Riedi, Canonica, Biasca.
Tschechien: Pavlat; Gazda, Pyrochta; Scotka, Krejcik; Adamek, Kucerik; Zabransky, Kral; Kase, Sedlak, Cervenka; Chlapik, Spacek, Vozenilek; Kantner, Kodytek, Kousal; Flek, Cernoch, Beranek.
Bemerkungen: Schweiz ohne Rohrbach (überzählig), Taibel (verletzt) und Charlin (Ersatzgoalie).
Schüsse: Schweiz 32 (9-8-15); Tschechien 20 (6-7-7). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/2. Tschechien 0/2. Schweiz von 58:16 bis 58:50 und von 58:38 bis 60:00 ohne Torhüter. (sda)
