Hat noch Zähne um draufzubeissen: Elvis Merzlikins spuckt nach dem Zusammenprall mit D'Agostini nur den Kaugummi auf's Eis. screenshot: srf
Der HC Lugano hat Genf-Servette in der ersten Partie der Playoff-Halbfinals gleich mit 5:0 deklassiert: Für den Unterschied sorgt primär der heroische Auftritt von Lugano-Keeper Elvis Merzlikins, der trotz Platzwunde auf's Eis zurückkehrt und einen Shutout feiert.
In den Playoffs werden Helden geboren. Wie Robert Mayer. Der Genfer Torhüter stand sinnbildlich für die Überlegenheit von Genf während der Viertelfinal-Serie gegen Fribourg. Mit 95,74 % abgewehrter Schüsse hatte er die beste Quote aller Playofff-Teilnehmer. Nur 1,53 Gegentore pro Spiel kassierte der Genfer Schlussmann.
Übersicht der Torhüter in den Playoff-Viertelfinals. screenshot: sihf.ch
In den Playoffs werden Helden zu Deppen. Wie Robert Mayer. Der Genfer Torhüter stand sinnbildlich für das Team von Chris McSorley bei der 0:5-Klatsche gegen den HC Lugano. Mayer sah insbesondere bei den Toren zum 0:1, 0:3 und 0:4 schlecht aus. Gerade mal 10 von 14 Schüssen hatte er gehalten, ehe er sich nach 48:11 Minuten frustriert auswechseln liess. Seine miserable Fangquote: 71,43 Prozent.
Robert Mayer gibt den Assist zu Julian Walkers 4:0. Video: streamable
Zurück zu den Helden. Zu einem Helden. Zu Elvis Merzlikins. Der lettische Torhüter mit Schweizer Lizenz zeigte eine wahrlich heroische Leistung. Als in der 8. Minute Kevin Romy alleine auf ihn losziehen hätte können, stürmte Merzlikins mutig aus dem Tor und rettete spektakulär. Dabei prallte er mit voller Wucht gegen das Knie von Matt D'Agostini und blieb beduselt auf dem Eis liegen.
Video: streamable
Benommen rappelte sich der 21-jährige Torhüter auf, musste das Feld aber mit einer Platzwunde verlassen. Bereits sechs Minuten später kehrte Merzlikins zurück ins Tor, welches in der Zwischenzeit von Daniel Manzato sauber bewacht wurde.
Merzlikins wäre nicht zum ultimativen Helden des Abends avanciert, hätte die Geschichte kein Happy-End genommen. Der Lugano-Keeper hat alle 39 Schüsse die auf sein Tor gekommen sind gehalten. Ein Shutout für Merzlikins, das Break für Lugano. Der lettische Torwart zeigt sich als Superman. Genf-Servette hat das Kryptonit bisher nicht gefunden. Ihr Held liegt gerade angeschlagen am Boden. Chris Mc Sorley kann nur hoffen, dass er ebenso beeindruckend zurückkehrt, wie es der ausgeknockte Merzlikins gestern getan hat.
Elvis Merzlikins alias Superman. Video: YouTube/aleluganoale