Sport
Eishockey

Kämpfe und unfaire Checks: Rangers-Rookie Matt Rempe spaltet die NHL

New York Rangers' Matt Rempe (73) and Toronto Maple Leafs' Ryan Reaves (75) fight during the third period of an NHL hockey game in Toronto on Saturday, March 2, 2024. (Frank Gunn/The Canadia ...
Matt Rempe: Altmodische Fans lieben ihn, andere mögen ihn nicht besonders.Bild: keystone

Vom Publikumsliebling zur Reizfigur in 10 Spielen – wie Matt Rempe die NHL spaltet

Matt Rempe ist ein klassischer NHL-Raufbold. Nachdem er in seinem Debüt noch gefeiert wurde, dreht die Stimmung rund um den Rookie der New York Rangers nun.
12.03.2024, 14:4312.03.2024, 17:13
Mehr «Sport»

Was für ein Debüt! Matt Rempe stand in seinem ersten NHL-Spiel zum allerersten Mal auf dem Eis und hatte noch keine Sekunde gespielt, da lieferte er sich seinen ersten Faustkampf. Der Stürmer der New York Rangers prügelte sich vor über 70'000 Fans beim Outdoor-Spiel im MetLife Stadium mit Namensvetter Matt Martin. Nicht nur die Rangers-Anhänger, auch viele andere NHL-Fans waren sofort begeistert vom 21-jährigen Rookie.

Rempe legt sich mit Martin an.Video: YouTube/SPORTSNET

Rempes Rolle bei den Rangers war sofort klar: Ein Energiestürmer, der den Gegnern unter die Haut fahren soll und gelegentlich auch die Handschuhe fallen lässt. Nach nur zehn Spielen in der NHL hat der 21-Jährige bereits vier Faustkämpfe und 96 Strafminuten auf dem Konto.

Während sich die Strafminuten anhäufen, scheint Rempes Image aber je länger, desto mehr in den Keller zu fallen. Das Problem? Der junge Stürmer fällt immer häufiger durch dreckige Aktionen auf, ohne sich den Konsequenzen zu stellen. In seinem dritten NHL-Spiel – dem ersten gegen Erzrivale New Jersey – überfuhr er Devils-Stürmer Nathan Bastian. Dieser spielte seither keine einzige Partie mehr, aber Rempe kam ohne Busse oder Sperre davon.

Rund anderthalb Wochen später rammte Rempe gegen die Toronto Maple Leafs Verteidiger Ilya Lyubushkin brutal in die Bande. Als Torontos Ryan Reaves ihn zum Tanz zum Kampf aufforderte, lehnte der junge Rangers-Stürmer zuerst ab, um danach doch noch die Fäuste fliegen zu lassen.

Und nun kam es im neuerlichen Duell zwischen den Devils und den Rangers zu den nächsten Vorfällen. New Jerseys Verteidiger Kurtis MacDermid versuchte, Rempe zu Beginn des Spiels wegen des Bastian-Checks aus dem letzten Duell zur Rede zu stellen. Der Rangers-Stürmer liess sich aber auch hier nicht auf einen Faustkampf ein. Später im Spiel traf Rempe den Schweizer Verteidiger Jonas Siegenthaler mit dem Ellbogen am Kopf, sodass dieser das Spiel verletzt verlassen musste. Wieder versuchte MacDermid, sich den Widersacher zu krallen, doch dieses Mal wurde er von den Schiedsrichtern zurückgehalten. Als der 21-Jährige dann für das Foul des Feldes verwiesen wurde, verabschiedete er sich mit einem süffisanten Winken in Richtung Devils.

Das kam nicht nur bei vielen NHL-Fans nicht gut an. Auch MacDermid kritisierte den Youngster nach dem Spiel scharf: «Er ist noch jung und muss noch viel lernen. Solche Dinge machst du nicht in deinem ersten Jahr in der NHL. Ich habe heute viel Respekt für ihn verloren.» Der Routinier störte sich vor allem daran, dass Rempe sich nicht an den unausgesprochenen Verhaltenskodex hielt und den Kampf als Revanche für das frühere Foul an Bastian ablehnte.

Devils-Trainer Travis Green will heute Nacht beim Foul an Siegenthaler gar Absicht erkannt haben: «Jeder weiss, dass er sich da in einer verwundbaren Position befindet. Ihr könnt es auch rücksichtslos nennen, aber es ist nicht das erste Mal, dass er mit solchen Aktionen auffällt. Das zweite Mal gegen uns.»

Klar ist: Matt Rempe bewegt auch Wochen nach seinem NHL-Debüt noch die Gemüter. Nach dem Check gegen den Kopf von Jonas Siegenthaler droht ihm nun erstmals eine Sperre.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So viel verdienen die Schweizer Eishockeystars in der NHL
1 / 13
So viel verdienen die Schweizer Eishockeystars in der NHL

Roman Josi (Nashville Predators): Verteidiger, Vertrag bis 2028, Jahressalär (inkl. Boni): 9,059 Millionen Dollar.

quelle: imago/usa today network / imago images
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Wer macht diese Logos?!» – so schlecht kennen wir die NHL
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
32 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Thomas Meister
12.03.2024 16:05registriert April 2019
Also das Foul gegen Siegenthaler grenzt schon fast an Körperverletzung. Der Puck ist schon lange weg. Rempe könnte einfach auf den Puck und weiterspielen. Macht er aber nicht. Nur checkt er Siegenthaler nicht , nein, er haut ihm den Ellbogen ins Gesicht. Und das mit voller Wucht. Hier müssen x Spielsperren kommen.
883
Melden
Zum Kommentar
avatar
Luca2
12.03.2024 16:01registriert Januar 2019
Das hat nichts mit altmodischem Eishockey zu tun. Ich selbst bin Fan von einem körperbetonten Spiel aber was er abzieht ist einfach nur rücksichtslos und dumm. Bringt auch nichts ihn ähnlich zu checken oder zu verletzen sondern er sollte direkt von der Liga oder von den Rangers direkt aus dem Verkehr gezogen werden, jedoch nicht nur für 2-3 Spiele.
722
Melden
Zum Kommentar
avatar
Oigen aka Trudi aka Kevin
12.03.2024 15:37registriert August 2018
Wäre ich MacDermid, ich hätte nicht gefragt sondern die Handschuhe gedropt und ihm die F* poliert...
674
Melden
Zum Kommentar
32
    Brutale Bayern gewinnen an Klub-WM zweistellig gegen Neuseeländer Amateure – PSG siegt
    Bayern München steigt mit einem Kantersieg in die Klub-WM ein. Der deutsche Meister deklassiert in Cincinnati den ozeanischen Champions-League-Seriensieger Auckland City mit 10:0.

    Vor dem Spiel stellte sich lediglich die Frage, wie hoch Bayern München denn gewinnen würde. Schliesslich traf der deutsche Rekordmeister zum Auftakt der Klub-Weltmeisterschaft in den USA auf einen Amateurverein aus Neuseeland. Am Ende setzte sich der Bundesligist in Cincinnati gegen den Auckland City FC zweistellig durch.

    Zur Story