Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Die Panthers schafften es mit 103 Punkten als Gewinner der Atlantic Divison souverän in die Playoffs, dort aber war nun bereits in der ersten Runde gegen die New York Islanders Schluss. Die «Isles» mit starkem Schlussmann Thomas Greiss und dem überragenden Captain John Tavares setzten sich in der Serie mit 4:2 durch.
Die Panthers waren sehr nahe am Ausgleich in der Serie. Sie führten auswärts bei Anbruch der Schlussminute noch mit 1:0 und verpassten es zuvor, das Spiel mit einem Treffer ins leere Tor zu entscheiden. So machte letztlich der Kraftakt von Tavares den Unterschied. Der Kanadier, der während dem letzten Lockout für den SC Bern spielte, erzielte 56 Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich und in der Verlängerung mit einem sehenswerten «Buebetrickli» sogar noch den Siegestreffer.
Für die Islanders hatte das Weiterkommen etwas sehr befreiendes, nahezu historisches. 22 Jahre lang gewann das Team in den Playoffs keine einzige Serie mehr. Und zum letzten Sieg gibt es erstaunliche Parallelen. Zum einen wurde die Serie 1993 gegen die Pittsburgh Penguins ebenfalls in der Overtime entschieden und zum anderen spielte ausgerechnet beim Gegner damals schon ein gewisser Jaromir Jagr.
'16 Islanders: Beat Jagr & Panthers in OT to win series.
— SportsCenter (@SportsCenter) 25. April 2016
'93 Islanders: Beat Jagr & Penguins in OT to win series. pic.twitter.com/eaVU6EVxL3
Dieser Jagr war damals 21 Jahre alt und spielte seine dritte Saison in der NHL. Seither ist viel passiert. Der heute 44-jährige Tscheche ist zum Superstar gereift und darf sich das auch noch im hohen Hockey-Alter nennen. Das Erstaunlichste ist aber: Jagr hat noch immer nicht genug.
«Ich habe die letzten Jahre nicht mehr in den Playoffs gespielt und auch in meinem Alter lernt man noch immer dazu», sagte der Oldie nach dem Spiel. «Wenn ich zurückkomme, weiss ich, dass ich bereit sein werde. Ich werde anders trainieren müssen. Ich will spielen, das ist klar. Aber ich muss wirklich bereit sein», führte Jagr dem US-Journalisten Harvey Fialkov aus.
Dieser fast jugendliche Enthusiasmus erstaunt, denn die allermeisten Eishockeyspieler gönnen sich mit 44 Jahren Ruhe. Sie gehen Golfen, Angeln oder anderen gemütlichen Freizeitaktivitäten nach. Für Jagr aber kommt das nicht in Frage. Wenn es nach ihm gehen würde, dann würde er mit noch 50 in der NHL spielen.
Jagr ist kein gewöhnlicher Senior in der besten Hockeyliga der Welt. Jaromir Jagr spielt noch immer um zu gewinnen und wartet auch in seinem Alter noch mit ansehnlichen Zahlen auf. Mit 66 Punkten (27 Tore/39 Assists) war er der beste Punktesammler der Panthers während der Regular Season und in der Skoreliste der Liga auf Rang 21.
In den Playoffs, seinen ersten seit 2013, kam der zweifache Stanley-Cup-Sieger (1991 und 1992 mit Pittsburgh) dagegen nicht wie gewünscht auf Touren. In den sechs Spielen gelangen ihm nur zwei Assists, in der Offseason ist er seit 37 Spielen ohne Tor. Dafür reichten die zwei Zähler, um als fünfter Spieler in der NHL-Geschichte 200 Playoff-Punkte zu erreichen.
Eine weitere Saison hätte für Jagr den Reiz, eine weitere historische Marke zu erreichen. Mit 20 Punkten würde er Mark Messier in der ewigen Skorerliste überholen. Jagr hätte dann 1888 Punkte auf dem Konto und nur noch den wahrscheinlich auf alle Zeiten uneinholbaren Wayne Gretzky (2857 Punkte) vor sich.
Jagr spielt aber nicht primär für sich. In Florida hat er gezeigt, dass er in einer jungen Mannschaft mit seiner Erfahrung helfen kann. Ob dieses Engagement fortgeführt wird, ist noch nicht klar. Verpflichtet hat sich der Oldie für ein Jahr und wird sich nun voraussichtlich seinen Arbeitgeber aussuchen können. Denn der Flügel mit den Gardemassen 190 cm/104 kg braucht sich auch in seinem Alter nicht vor der Konkurrenz zu verstecken.