Frisch sind die Gerüchte um ein NHL-Team in Seattle nicht. Aber sie haben neue Nahrung erhalten. Der Seattle City Council, die Regierung der Westküsten-Metropole, hat Pläne für eine Renovierung der Key Arena bewilligt. Er unterzeichnete gemeinsam mit der Oak View Group (OVG) eine Absichtserklärung, das Stadion bis im Herbst 2020 zu sanieren. Nun liegt das Dossier bei Bürgermeisterin Jenny Durkan, welche aller Voraussicht nach grünes Licht geben wird. Die OVG plant Investitionen in der Höhe von 660 Millionen Dollar.
Gemäss der Seattle Times wird erwartet, dass die NHL im nächsten Sommer eine Änderung in der Liga verkündet. Entweder würde ein weiteres zu den 31 bestehenden Teams gegründet, um im Osten und im Westen wieder ein Gleichgewicht zu schaffen. Aktuell sind 16 im Osten und 15 im Westen eingeteilt, mit einem Team in Seattle würde die Grenze neu gezogen. Oder die NHL-Bosse entscheiden sich dafür, ein Team umzusiedeln. Als erster Kandidat dafür gelten die Arizona Coyotes, welche sportlich notorisch schwach sind und zu den Teams mit den wenigsten Zuschauern gehören.
Das NHL-Team, so berichtet es der TV-Sender «King 5», soll Hauptmieter des Stadions werden. Der milliardenschwere Unternehmer David Bonderman, dem auch ein Anteil des Basketballteams Boston Celtics gehört, gilt als Investor. Noch in dieser Woche sollen erste Gespräche zwischen Bonderman, Vertretern von OVG und der NHL stattfinden.
Weiterhin lebt in Seattle auch der Traum einer Rückkehr der Supersonics. Das NBA-Franchise, bei dem zu Zeiten den Basketball-Booms der 90er-Jahre der Deutsche Detlef Schrempf spielte, verliess die Stadt im Jahr 2008. Seither treten die «Sonics» als Oklahoma City Thunder an. Ein NHL-Team hatte die Stadt noch nie, dafür aktuell die Footballer der Seattle Seahawks, die Seattle Sounders im Fussball und in der Major League Baseball die Seattle Mariners.
«Ich habe wiederholt betont, dass ich eine Rückkehr unserer Sonics und die Ansiedlung eines NHL-Teams unterstütze», liess sich Bürgermeisterin Durkan zitieren. Die Arena würde zu 100 Prozent privat finanziert werden und während Jahrzehnten viele Jobs schaffen. «Ich freue mich, die Absichtserklärung noch in dieser Woche anzuschauen und sie zu unterzeichnen.»