Seit Ende Februar hat Roman Josi kein Eishockeyspiel mehr bestritten. Der Berner Captain der Nashville Predators wurde damals von Floridas Sam Bennett in die Bande gecheckt und fiel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus. In der Folge plagten den 35-Jährigen Kopfschmerzen. «Zudem war ich auch an Tagen, an denen ich zu Hause wenig bis gar nichts getan habe, völlig erschöpft», sagt Josi gegenüber «Blick».
Zum wiederholten Mal litt der Captain der Schweizer Nationalmannschaft an einer Gehirnerschütterung. Dieses Mal schien es aber schlimmer. «Ich hatte in den letzten Monaten mehrmals die Befürchtung, dass mein Hirn beschädigt ist», erzählt Josi. In dieser Hinsicht gibt es mittlerweile Entwarnung. Eine MRI-Untersuchung habe gezeigt, dass das Hirn des Schweizer Verteidigers nicht beschädigt sei.
Stattdessen hat eine Untersuchung eine andere Diagnose hervorgebracht: Posturales Tachykardiesyndrom (POTS). Das ist eine Erkrankung, bei der die Herzfrequenz durch die Bewegung vom Sitzen ins Stehen zu stark erhöht wird, was zu Benommenheit, Schwindel oder Kopfschmerzen führen kann.
Bei der Ursache für die Erkrankung sind die Ärzte nicht sicher. Es könne sein, dass POTS durch mehrere Gehirnerschütterungen in Josis Karriere ausgelöst wurde, es sei aber auch möglich, dass der Berner schon seit Kindheit daran leide. Gemäss seiner Mutter sei Josi als kleiner Junge mehrmals aus dem Nichts in Ohnmacht gefallen.
Mittlerweile sind Josi und seine Ärzte optimistisch, dass sie die Probleme in den Griff kriegen. «Es geht mir besser. Ich habe in den letzten acht Wochen eine intensive Therapie, welche auch die Einnahme von Betablockern beinhaltet, absolviert», sagt Josi. Er könne nun auch wieder auf dem Eis trainieren und die Tage mit Beschwerden werden seltener. Josi ist zuversichtlich: «Ich habe den Glauben zurückgewonnen, dass ich wieder 100 Prozent fit werde und im kommenden Winter mit Nashville und der Schweizer Nati voll angreifen kann.» (abu)