In Nashville will das Schweizer Trio um Neo-Captain Roman Josi den nächsten Schritt machen. Nachdem Josi, Kevin Fiala und Yannick Weber sich mit den Predators vergangene Saison erst im Stanley-Cup-Finale geschlagen geben mussten, soll es diese Saison noch weiter gehen.
Neben dem Trio in Nashville figurieren zum Saisonstart neun weitere Schweizer Feldspieler in den NHL-Kaderlisten. Besonders im Brennpunkt steht Nico Hischier, der im Juni von den New Jersey Devils als Nummer 1 gedraftet worden ist. Der 18-jährige Center blickt auf eine eindrückliche Vorbereitung mit vier Toren und drei Assists in vier Partien zurück. Er erhält – zumindest zu Beginn – eine grosse Rolle, gehört zu den Top-6-Stürmern und wird auch im Powerplay regelmässig eingesetzt.
Hischier hat mit seinen Auftritten den um ihn entstandenen Hype noch weiter in die Höhe getrieben. Schliesslich ist der Erfolgshunger bei New Jersey gross. Die Devils verpassten zuletzt fünfmal hintereinander die Playoffs. In der vergangenen Saison waren sie das schlechteste Team der Eastern Conference.
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— Devils Report (@devils_fanly) 27. September 2017
Mithelfen auf dem Weg zurück zu besseren Zeiten soll auch Verteidiger Mirco Müller. Der 22-jährige Winterthurer wechselte Mitte Juni im Tausch gegen zwei Draft-Picks von den San Jose Sharks zu New Jersey. Dass sie dort auf ihn zählen, unterstreicht der Einwegvertrag über zwei Jahre. Bei San Jose konnte sich Müller nicht durchsetzen; in drei Saisons kam er nur auf 54 Einsätze in der besten Liga der Welt. Nun kann er beweisen, warum er im Draft 2013 die Nummer 18 war.
Seine NHL-Tauglichkeit bereits bewiesen hat Nino Niederreiter. Zwar musste sich der Churer Stürmer wie erwartet etwas gedulden, ehe er wusste, wie es weitergeht – den Fünfjahresvertrag über 26.25 Millionen Dollar mit den Minnesota Wild unterschrieb er erst Ende Juli. Er nahm die Situation jedoch gelassen. «Ich wusste, dass ich eine gute Saison gespielt hatte, und ich weiss auch, dass noch viel mehr möglich ist. Darum wusste ich, dass es so kommt, wie es kommen muss», sagte Niederreiter.
Der Powerflügel hat seine Skorerpunkte in den ersten vier Jahren bei Minnesota kontinuierlich gesteigert: 36, 37, 43 und 57 lauten die Zahlen in der Regular Season. Die 57 Punkte sind umso erstaunlicher, als er immer noch nicht jene Eiszeit (15:04 Minuten pro Spiel in der Qualifikation) erhielt, die er aufgrund seines Werts für die Mannschaft verdienen würde. «Das sind Sachen, die ich nicht kontrollieren kann, und darum denke ich nicht daran.»
Der 25-Jährige will nicht nur persönlich einen weiteren Schritt vorwärts machen, sondern auch mit dem Team. Die Wild schieden in der ersten Playoff-Runde gegen die St.Louis Blues (1:4) sang- und klanglos aus, nachdem sie die beste Qualifikation in der Geschichte der Franchise gespielt hatten. «Wir hatten eine Mannschaft, um weit zu kommen. Entsprechend müssen wir besser sein», so Niederreiter.
Feste Grössen in ihren Teams sind wohl auch Sven Bärtschi bei den Vancouver Canucks und Sven Andrighetto bei den Colorado Avalanche. Letzterer blühte nach dem Wechsel von den Montreal Canadiens auf und erzielte in 19 Partien für die Avalanche fünf Tore und elf Assists. «Das war erst der Anfang. Es kommt noch viel mehr», versprach der 24-jährige Zürcher, der vorerst weiterhin in der ersten Linie zusammen mit Nathan McKinnon und Mikko Rantanen zum Einsatz kommen dürfte.
Colorado war in der vergangenen Saison mit Abstand das schlechteste Team der Liga, danach folgte Vancouver. Die Canucks feuerten daraufhin Willie Desjardins und ersetzten ihn durch Travis Green, der grosse Stücke auf Sven Bärtschi hält. Ausserdem holten sie im Sommer mit Thomas Vanek (33), Sam Gagner (28), Michael Del Zotto (27) und Alexander Burmistrow (25) viel Erfahrung ins Team, statt auf neue junge Spieler zu setzen. Ob das der richtige Weg ist, wird sich zeigen.
Luca Sbisa steht vor einer spannenden Saison, spielt er doch für die neue Franchise Vegas Golden Knights. Es wird interessant sein zu sehen, wozu die Mannschaft schon fähig ist. Den 27-jährigen Zuger verfolgen zwar Trade-Gerüchte, er dürfte aber regelmässig eingesetzt werden.
Der bald 40-jährige Mark Streit unterschrieb nach dem Stanley-Cup-Triumph mit Pittsburgh einen Einjahresvertrag mit den Montreal Canadiens, bei denen er seine Karriere in der NHL begonnen hatte. Wie oft Streit tatsächlich für Montreal auflaufen wird, wird sich zeigen. Er dürfte in der Verteidigungs-Hierarchie der «Habs» eher im hinteren Bereich anzusiedeln sein.
Timo Meier ist bei den San Jose Sharks ein Breakout-Kandidat. Vergangene Saison war die Punkteausbeute mit drei Toren und drei Assists aus 34 Spielen eher enttäuschend. Doch Meier macht vieles richtig. Die Statistiken deuten daraufhin, dass Meier in dieser Saison den grossen Durchbruch schaffen kann.
Derweil will sich Denis Malgin bei den Florida Panthers in der NHL etablieren. Der frühere ZSC-Center hat den Sprung ins Kader der Raubkatzen geschafft. Goalie Reto Berra ist die klare Nummer 3 bei den Anaheim Ducks. Er wird vermutlich den grössten Teil des Jahres bei den San Diego Seagulls in der AHL verbringen. (abu/sda)