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Kaltblütige Eisgenossen schlagen Tschechien – Heimsieg ohne grosse Aussagekraft

Gleich dreimal dürfen die Schweizer gegen Lieblingsgegner Tschechien jubeln.
Gleich dreimal dürfen die Schweizer gegen Lieblingsgegner Tschechien jubeln.Bild: EPA/KEYSTONE

Kaltblütige Eisgenossen schlagen Tschechien – Heimsieg ohne grosse Aussagekraft

Das Eishockey-Nationalteam bleibt unter Coach Patrick Fischer in Heimspielen unbesiegt. Die Schweizer schlagen im ersten Heim-Länderspiel während der WM-Vorbereitung Tschechien im Wallis mit 3:2.
13.04.2016, 22:0514.04.2016, 09:12
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Die Aussagekraft des ersten Länderspiels in der 37-jährigen Litternahalle in Visp darf nicht überbewertet werden. Einerseits sind Siege gegen die einstmals grossen Tschechen zur Gewohnheit geworden, egal ob an Weltmeisterschaften (an der WM 2013 in Schweden sogar zweimal), Olympischen Spielen (Sotschi 2014) oder in Testspielen. In den letzten fünf Jahren endeten sechs der letzten acht Vergleiche gegen Tschechien mit einem Schweizer Sieg. Ausserdem lief an diesem Mittwochabend alles für das Schweizer Team.

Alles läuft für die Rot-Weissen.
Alles läuft für die Rot-Weissen.Bild: KEYSTONE

Wer sich primär aufs Matchtelegramm stützt, ohne das Spiel gesehen zu haben, der könnte meinen, dass die Schweizer in den «Special Teams» (Powerplay und Penaltykilling) grandios aufgetrumpft hätten. Die Schweizer erzielten zwei Tore mit einem Spieler mehr auf dem Eis und eines sogar in Unterzahl. Aber war das Schweizer Powerplay gut? Mitnichten!

Beim 1:0 von Lino Martschini gewährten die Schweizer mit einem Mann mehr auf dem Eis zwei Tschechen eine Konterchance. Weil sich die tschechischen Stürmer aber ungeschickt anstellten und sich die beiden tschechischen Verteidiger auswechseln liessen, konnte plötzlich Martschini alleine aufs Tor losziehen. Auch das zweite Schweizer Powerplay-Tor entsprang nicht einer Kombination: Marc Wieser angelte sich einen tschechischen Fehlpass in der Verteidigungszone und reüssierte schliesslich im zweiten Anlauf.

Überraschend kaltblütige Eisgenossen

Der grosse Unterschied in Visp war: Die Schweizer nützten die gegnerischen Fehler aus, derweil die Tschechen aus den Schweizer Missgeschicken weniger Kapital schlagen konnten. So setzte Martin Zatovic in der 12. Minute einen Penalty, den die Tschechen in Unterzahl herausgeholt hatten, neben das Tor.

Andres Ambühl mit dem Versuch eines «Buebetricklis» gegen Jakub Kovar.
Andres Ambühl mit dem Versuch eines «Buebetricklis» gegen Jakub Kovar.
Bild: EPA/KEYSTONE

Die bemerkenswertesten Leistungen gelangen Torhüter Sandro Zurkirchen (22 Paraden) sowie den Torschützen Martschini (1:0), Hollenstein (2:1) und Marc Wieser (3:1). Goalie Zurkirchen gewann bereits das zweite Länderspiel während der WM-Vorbereitung nach dem 5:3-Auswärtssieg in Ljungby (Schweden) vor einer Woche. Martschini etabliert sich im Nationalteam als Goalgetter. In den letzten acht Länderspielen gelangen Martschini sechs Tore und zwei Assists. Auch Marc Wieser trifft im Nationaltrikot: In seinem zweiten Länderspiel gelang ihm in der 39. Minute der «Gamewinner» (3:1), nachdem er als Debütant im Penaltyschiessen geskort hatte. Dazwischen traf Denis Hollenstein nach sechs Länderspielen ohne einen Skorerpunkt erstmals wieder.

Zur Revanche mit den Tschechen kommt es am Freitagabend in Biel. Im Berner Seeland dürfte Robert Mayer das Tor hüten. Da nächste Woche rund ein Dutzend neuer Spieler einrücken werden, unter anderem auch die ersten Vertreter aus der National Hockey League (NHL), bietet sich den Akteuren dieser Woche nochmals die Gelegenheit, sich mit einer guten Leistung im Rennen für die WM-Tickets gut zu positionieren. Fabrice Herzog von den ZSC Lions nahm sich am Mittwoch aus familiären Gründen selber aus dem Rennen. Er verliess das Nationalmannschafts-Camp noch vor dem abendlichen Länderspiel in Visp.

Das Telegramm

Schweiz - Tschechien 3:2 (1:1, 2:0, 0:1)
Visp. – 3325 Zuschauer. – SR DiPietro/Wehrli, Espinoza/Fluri.
Tore: 6. Martschini (Loeffel/Ausschluss Roman Cervenka) 1:0. 7. Kaspar (Kempny) 1:1. 31. Hollenstein (Ausschluss Gaetan Haas!) 2:1. 39. Marc Wieser (Ausschluss Zatovic) 3:1. 47. Kousal (Zohorna) 3:2.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Tschechien.
Schweiz: Zurkirchen; Félicien Du Bois, Geering; Loeffel, Grossmann; Schneeberger, Genazzi; Rathgeb, Dominik Schlumpf; Ambühl, Romy, Hollenstein; Marc Wieser, Cunti, Bieber; Martschini, Trachsler, Dino Wieser; Gaetan Haas, Schäppi, Suter.
Tschechien: Kovar; Rutta, Jerabek; Kundratek, Kempny; Zamorsky, Doudera; Tomas Voracek, Troncinsky; Roman Cervenka, Petr Holik, Kubalik; Kaspar, Urban, Zatovic; Radil, Koukal, Vincour; Gulas, Kousal, Zohorna; Jarusek.
Bemerkungen: Schweiz ohne Boltshauser (Ersatztorhüter), Robert Mayer und Chris Baltisberger (beide überzählig). – Zatovic verschiesst Penalty (12.). – Torschüsse: Schweiz 17 (5-9-3); Tschechien (9-9-6). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 2/4; Tschechien 0/6 (ein Shorthander kassiert).

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