Lettlands Eishockey-Nationalteam schafft an der WM 2023 den grössten Erfolg seiner Geschichte. Erstmals überhaupt an einem grossen Turnier steht die Auswahl in einem Halbfinal. Bisher waren bei Weltmeisterschaften drei siebte Plätze in den Jahren 1997, 2004 und 2009 das höchste der Gefühle. Baumeister des unerwarteten Erfolgs ist mit Cheftrainer Harijs Witolinsch ein in der Schweiz alter Bekannter.
THEY DID IT! Hometown heroes are heading to the semi-finals!🇱🇻🔥 #SWELAT #IIHFWorlds @lhf_lv pic.twitter.com/Pc5C2NxhkK
— IIHF (@IIHFHockey) May 25, 2023
Wenige Stunden nach dem mässig besuchten Ausscheiden der Schweiz gegen Deutschland (1:3) war das Stadion in Riga ein Tollhaus. Der haushohe Favorit Schweden dominierte die Partie zwar und wies am Ende fast drei Mal so viele Torschüsse auf (41:15). Doch nur einmal, zum 1:1, gelang es der «Trekronor», den lettischen Goalie Arturs Silovs zu bezwingen.
Der 22-jährige Matchwinner stand in dieser Saison in fünf NHL-Spielen für die Vancouver Canucks zwischen den Pfosten. Ansonsten war er im Farmteam in der AHL beschäftigt. Überragender Feldspieler war Rihards Bukarts. Der bei Klagenfurt tätige Stürmer liess sich bei allen drei Toren seines Teams einen Assist gutschreiben.
In den Halbfinals, die am Samstag beide im finnischen Tampere ausgetragen werden, bekommt es Lettland nun mit Kanada (13.20 Uhr) zu tun. Der andere Halbfinal heisst USA – Deutschland (17.20 Uhr).
Schweden - Lettland 1:3 (0:1, 1:0, 0:2)
Riga. - 9200 Zuschauer. - SR Kaukokari/MacFarlane (FIN/USA), Davis/Mackey (USA/CAN).
Tore: 13. Locmelis (Rihards Bukarts, Cibulskis) 0:1. 30. Liljegren (Raymond, Lindholm) 1:1. 46. Indrasis (Rihards Bukarts, Jaks) 1:2. 54. Jaks (Indrasis, Rihards Bukarts/Ausschluss Liljegren) 1:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Schweden, 4mal 2 plus 5 Minuten (Dzierkals) plus Spieldauer (Dzierkals) gegen Lettland.
Die in der Vorrunde wenig überzeugenden Kanadier steigerten sich einmal mehr, als es zählte. Sie bezwangen Finnland in Tampere 4:1 und beendeten die Träume des Co-Gastgebers, den Titel erfolgreich zu verteidigen. In den letzten drei Weltmeisterschaften standen sich die beiden Teams jeweils im Final gegenüber – Kanada siegte einzig 2021.
Kanada - Finnland 4:1 (1:0, 1:0, 2:1)
Tampere. - 11'529 Zuschauer. - SR Holm/Hribik (SWE/CZE), Briganti/Hynek (USA/CZE).
Tore: 8. Quinn (Crouse) 1:0. 31. Blais (Neighbours, Barron) 2:0. 43. Carcone (Weegar, Middleton) 3:0. 57. Hartikainen (Rantanen, Lehtonen) 3:1 (ohne Goalie). 58. Toffoli 4:1 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Kanada, 1mal 2 Minuten gegen Finnland.
Die USA beeindrucken weiter. Die in der Vorrunde als einziges Team ungeschlagenen Amerikaner setzten sich in Tampere im Viertelfinal gegen das von Kari Jalonen gecoachte Tschechien nach je einem Tor in jedem Drittel mit 3:0 durch.
Die Treffer vor 7411 Zuschauern erzielten Matt Coronato (13.), Nick Perbix (29.) und Cutter Gauthier (50.). Das Schussverhältnis lautete 34:15 zu Gunsten der USA, ein Beweis für die Überlegenheit. Damit revanchierten sich die Amerikaner, die zum dritten Mal in den letzten vier Partien kein Gegentor zuliessen, für die 4:8-Niederlage im Spiel um Rang 3 vor einem Jahr.
USA - Tschechien 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)
Tampere. - 7411 Zuschauer. - SR Frandsen/Sewell (DEN/GBR), Wyonzek/Yletyinen (CAN/SWE).
Tore: 13. Coronato (Hutson, Mackey) 1:0. 29. Perbix (Grimaldi) 2:0. 50. Gauthier (Tynan) 3:0.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die USA, 1mal 2 Minuten gegen Tschechien. (ram/sda)
Als Gastgeber sind sie ja erst im letzten Gruppenspiel gegen ein fast so kleines Land weiter gekommen. Und jetzt sind sie sogar weiter gekommen als das fast so kleine Land. Das verdient Respekt. Go for Gold.
Jetzt holt Lettland oder Deutschland eine Medaille. Gut, beide haben’s verdient.