Was bereits am Morgen berichtet wurde, ist nun auch offiziell bestätigt: Bern verpflichtet Emil Bemström fix für ein Jahr. Der SCB spielt «Ausländer-Lotto» mit guten Gewinnchancen. Der Schwede ist zwar noch nicht ganz fit. Er ist daran, Blessuren auszukurieren, und trainiert vorerst ohne Körperkontakt. Er hat aber den Medizintest beim SCB bestanden und durfte deshalb den Vertrag unterschreiben. Wenn er fit ist, kann er die National League rocken und Victor Ejdsel kann dann auf der Tribüne Platz nehmen.
Somit hat der SCB schon vor dem Start acht Ausländer unter Vertrag: Torhüter Adam Reideborn, die drei Verteidiger Anton Lindholm, Alexandr Yakovenko und Hardy Häman Aktell sowie die Stürmer Miro Aaltonen, Victor Ejdsel, Waltteri Merelä und nun auch noch Emil Bemström.
Früher konnte ein SCB-Fan auswendig die Ausländer der letzten fünf Jahre hersagen. Jetzt wird es schon schwierig, sich die Namen der aktuellen ausländischen Spieler zu merken. Noch nie in der Geschichte der Liga hat ein NL-Klub die Saison mit acht Ausländern begonnen. Hoffentlich verliert Trainer Jussi Tapola bei so viel Auswahl bei der Besetzung der sechs Ausländerpositionen nicht den Überblick.
Bereits letzte Saison hatten die Berner alle zehn Ausländerlizenzen eingelöst. Der Boshafte sagt: Was taugt eigentlich das internationale Scouting beim SCB? Der Romantiker rühmt hingegen den Fleiss der SCB-Talentsucher auf dem internationalen Markt.
Was taugt Emil Bemström? Er ist ein klassischer Einkauf in der Transfer-Brockenstube und könnte sich als Rolex vom internationalen Transfer-Wühltisch erweisen. Die Berichte der NHL-Scouts im Hinblick auf den Draft von 2017 dürften der SCB-Sportabteilung sicherlich bekannt sein. Falls nicht, hier ein paar wahrlich vielversprechende Auszüge:
Columbus hat sich die Rechte 2017 im Draft erworben (Nr. 117). Aus der grossen NHL-Karriere ist zwar nichts geworden. Er hat aber immerhin 247 NHL-Partien (75 Punkte) bestritten und im Farmteam die AHL mit 95 Punkten aus 81 Partien wahrlich gerockt, und auch letzte Saison erzielte er in der AHL einen Punkt pro Spiel. Nun ist die Zeit gekommen, sein Talent zu kapitalisieren und in der National League auch etwas für die Pensionskasse zu tun.
Die SCB-Sportabteilung ist in diesen Tagen fleissig und sucht nach der Verpflichtung von Dario Rohrbach (er wechselt nach der Saison zum SCB) auch auf dem einheimischen Markt weitere offensive Verstärkungen. Untersportchef Diego Piceci bestätigt das SCB-Interesse an Lausannes Ken Jäger (27). «Ich würde lügen, wenn ich sage, er sei nicht auf unserem Radar …» Der doppelte WM-Silberheld (2024, 2025) hat das Potenzial zum MVP in jedem Team der Liga.
Es wäre ein Transfer mit den Dimensionen der Verpflichtungen von Christian Dubé (2002), Martin Plüss (2008), Simon Moser (2013) oder Leonardo Genoni (2016). Transfers, die den SCB in meisterliche Höhen zurückgeführt haben.
Aktuell haben mit Davos und Biel sogar zwei weitere Teams 8 Imports unter Vertrag.
Jäger ist gut, aber so gut wie Dube oder Plüss...? Lausanne hat er jedenfalls (noch) nicht als MVP zum Titel geführt...