Sport
Eismeister Zaugg

Goran Bezina wechselt aus der KHL zurück nach Genf

Der Zuercher Luca Cunti, links, beim Faustkampf mit dem Genfer Goran Bezina, rechts, im fuenften Playoff-Halbfinalspiel der National League A zwischen den ZSC Lions und dem Geneve-Servette HC am Samst ...
Luca Cunti macht Bekanntschaft mit dem rechten Haken von Goran Bezina.Bild: KEYSTONE
Eismeister Zaugg

Der unsanfte Riese Goran Bezina wird wieder für Genf rumpeln

Für den Cup-Final vom Mittwochabend reicht es noch nicht. Aber danach ist Goran Bezina zurück bei seinem Ex-Klub Genf.
31.01.2017, 20:0501.02.2017, 06:40
Mehr «Sport»

Heute Abend bestreitet Goran Bezina (36) gegen Dynamo Minsk sein letztes KHL-Spiel für Zagreb. Sofort nach der Schlusssirene knarrt im Büro von Chris McSorley in Genf die Faxmaschine. Zagreb wird die Transferbestätigung übermitteln. So ist es abgemacht. So möge es geschehen. Und so die Hockeygötter wollen, reicht dann die Zeit gerade noch, um alle Papiere rechtzeitig zum Verbandsbüro in Zürich weiterzuleiten und den Wechsel noch vor Transferschluss (heute um Mitternacht) zu vollziehen.

Le coach du Geneve Servette Chris McSorley, reagit, lors du match de hockey sur glace de demi-finale de la Coupe de Suisse, Swiss Ice Hockey Cup, entre le Geneve Servette HC et le HEV Zoug, ce mercred ...
Chris McSorley holt Goran Bezina zurück nach Genf.Bild: KEYSTONE

Das «Coming Home» des einstigen Captains, der im letzten Frühjahr Genf nach zwölf Jahren im Zorn verlassen hat und nun eine Saison in der grossrussischen KHL hinter sich hat (55 Spiele/4 Tore/11 Assists/57 Strafminuten), ist in erster Linie ein grandioser PR-Akt. Der verlorene Sohn kehrt heim, alles inszeniert und orchestriert von Servette-General Chris McSorley. Medienpräsenz, Stadtgespräch und ein paar hundert Zuschauer mehr im Lotterstadion «Les Vernets».

Goran Bezina (190 cm/100 kg) wird dafür sorgen, dass seine neuen Mitspieler in den restlichen Partien und in den Playoffs weniger herumgeschubst und mehr gefürchtet werden. Noch immer wagen selbst die bösen Hunde nicht mehr zu bellen, wenn er auf dem Eis steht. Servette wird mit ihm rauer, böser und besser – die Mannschaft war diese Saison «weicher» als in ihren besten Jahren und kann Verstärkung an der «Einschüchterungsfront» dringend gebrauchen. Hingegen wird Goran Bezina im spielerischen Bereich in unserer Tempo- und Laufliga kein entscheidender Faktor mehr sein.

Video: streamable

Die grosse Frage, die sich bei seiner Rückkehr in die heimische Liga stellt: warum hat nicht Fribourg-Gottéron versucht, Goran Bezina zu verpflichten? Immerhin hat er hier 1998 seine NLA-Karriere gestartet. Und die löchrigste Abwehr der Liga könnte einen kräftigen Abräumer brauchen – zur Abwehr der gegnerischen Stürmer und zum Schutz des fragilen Goalies Benjamin Conz.

HC Servette-Genf

Warum Bezina Gottéron nicht weiterbringen würde

Die Frage geht also an Gottéron-General (General-Direktor) Raphaël Berger: Warum hat er nicht versucht, Goran Bezina zu verpflichten? Er sagt: «Dieser Transfer war für uns nie ein Thema.» Er stellt nicht in Abrede, dass der ehemalige Nationalverteidiger Gottéron höchstwahrscheinlich helfen könnte. «Aber wir vertrauen unserer Mannschaft. Es bringt uns nicht weiter, wenn wir versuchen, unsere Probleme mit immer neuen Transfers zu lösen.»

Le directeur general du HC Fribourg-Gotteron Raphael Berger parle lors d'une conference de presse du HC Fribourg-Gotteron sur la nouvelle saison du club de hockey sur glace, ce mardi 2 aout 2016, ...
Fribourg General-Direktor Raphaël Berger kann Bezina derzeit nicht gebrauchen.Bild: KEYSTONE

Es ist nicht möglich, Raphaël Berger aus vollem Herzen zu widersprechen und zu polemisieren. Tatsächlich braucht Gottéron jetzt eine Besinnung auf seine Werte, sozusagen eine innere Einkehr, um die Krise zu meistern. Im Laufe der Saison hat sich ja durch eine Serie von guten und weniger guten bis sinnlosen Transfers (alle acht Ausländerlizenzen sind bereits eingelöst und zusätzlich ist auch noch Schillerfalter Daniel Steiner verpflichtet worden) gezeigt, dass ein neuer Spieler kein neues Gottéron macht.

Servette hat sich die Dienste von Goran Bezina vorerst bis Saisonende gesichert. Für einen Einsatz am Mittwochabend im Cup-Final in Kloten reicht es noch nicht.

Die Spengler-Cup-Sieger im neuen Jahrtausend

1 / 25
Die Spengler-Cup-Sieger im neuen Jahrtausend
2024: Fribourg-Gottéron gewinnt den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Die Schweizer schlagen im Final die Straubing Tigers mit 7:2.
quelle: keystone / melanie duchene
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Unvergessene Eishockey-Geschichten
Bobby Orr entscheidet mit dem «Flying Goal» den Stanley-Cup-Final
Bobby Orr entscheidet mit dem «Flying Goal» den Stanley-Cup-Final
von Ralf Meile
Ralph Krueger schreibt das wichtigste SMS der Schweizer Hockey-Geschichte 
8
Ralph Krueger schreibt das wichtigste SMS der Schweizer Hockey-Geschichte 
von Klaus Zaugg
Deutschland verpasst die grosse Sensation, weil der Puck auf der Linie kleben bleibt
Deutschland verpasst die grosse Sensation, weil der Puck auf der Linie kleben bleibt
von Ralf Meile
NHL-Star Darryl Sittler stellt einen Rekord für die Ewigkeit auf
1
NHL-Star Darryl Sittler stellt einen Rekord für die Ewigkeit auf
von Adrian Bürgler
04.01.1987: Als nach der grössten Prügelei aller Zeiten die Lichter ausgingen und ein Spiel die Eishockey-Welt veränderte
04.01.1987: Als nach der grössten Prügelei aller Zeiten die Lichter ausgingen und ein Spiel die Eishockey-Welt veränderte
von Klaus Zaugg
16.01.1905: Nach 23 Tagen Anreise werden die Dawson City Nuggets im Stanley-Cup-Final mit 2:23 vermöbelt
1
16.01.1905: Nach 23 Tagen Anreise werden die Dawson City Nuggets im Stanley-Cup-Final mit 2:23 vermöbelt
von Ralf Meile
19.10.1996: Del Curto klärt seine Spieler auf: «Zum Schiri nüma ‹Fuck you› sägä, äs git zwei Minuta, hä!»
2
19.10.1996: Del Curto klärt seine Spieler auf: «Zum Schiri nüma ‹Fuck you› sägä, äs git zwei Minuta, hä!»
von Reto Fehr
24.02.2006: Neunmal das F-Wort in einer Minute – Greg Holst macht sich mit legendärem Ausraster-Interview unsterblich
24.02.2006: Neunmal das F-Wort in einer Minute – Greg Holst macht sich mit legendärem Ausraster-Interview unsterblich
von Syl Battistuzzi
14.05.2008: Philippe Furrer schiesst das kurioseste Eigentor der Schweizer Hockey-Geschichte
14.05.2008: Philippe Furrer schiesst das kurioseste Eigentor der Schweizer Hockey-Geschichte
von Klaus Zaugg
10.10.1979: Ein gewisser Wayne Gretzky bestreitet sein erstes Spiel in der NHL – er wird sämtliche Rekorde pulverisieren
3
10.10.1979: Ein gewisser Wayne Gretzky bestreitet sein erstes Spiel in der NHL – er wird sämtliche Rekorde pulverisieren
von Ralf Meile
18.02.2006: Die «Eisgenossen» spielen kanadischer als die Kanadier und rächen sich für eine uralte Schmach
2
18.02.2006: Die «Eisgenossen» spielen kanadischer als die Kanadier und rächen sich für eine uralte Schmach
von klaus zaugg
11.03.1979: NHL-Haudegen Randy Holt prügelt sich zu einem bis heute gültigen Rekord – 67 Strafminuten in einem einzigen Spiel
11.03.1979: NHL-Haudegen Randy Holt prügelt sich zu einem bis heute gültigen Rekord – 67 Strafminuten in einem einzigen Spiel
von Ralf Meile
08.04.1980: Sie wissen nicht, was sie tun, als sich zwei Schweden als erste Hockeyspieler einen Playoff-Bart wachsen lassen
08.04.1980: Sie wissen nicht, was sie tun, als sich zwei Schweden als erste Hockeyspieler einen Playoff-Bart wachsen lassen
von Ralf Meile
28.01.2009: Die Zürcher Löwen krönen sich zu Europas Eishockey-Königen
8
28.01.2009: Die Zürcher Löwen krönen sich zu Europas Eishockey-Königen
von Klaus Zaugg
24.03.1936: Im längsten Hockey-Spiel aller Zeiten fällt das goldene Tor erst im 9. Drittel – um 2.35 Uhr nachts
24.03.1936: Im längsten Hockey-Spiel aller Zeiten fällt das goldene Tor erst im 9. Drittel – um 2.35 Uhr nachts
von Klaus Zaugg
28.12.1999: «La Montanara» erklingt in Berlin – Ambri krönt sich zum europäischen Champion
28.12.1999: «La Montanara» erklingt in Berlin – Ambri krönt sich zum europäischen Champion
von Reto Fehr
31.03.2009: Nie haben wir uns mehr über ein Tor gegen die Schweizer Nati gefreut als bei Omarks Penalty-Trick
3
31.03.2009: Nie haben wir uns mehr über ein Tor gegen die Schweizer Nati gefreut als bei Omarks Penalty-Trick
von Ralf Meile
22.09.2012: Rick Nash meldet sich mit einem Blitz-Hattrick in der Schweiz zurück
22.09.2012: Rick Nash meldet sich mit einem Blitz-Hattrick in der Schweiz zurück
von Sandro Zappella
30.12.1981: Wayne Gretzky schafft den verrücktesten seiner Rekorde: 50 Tore in 39 NHL-Spielen
30.12.1981: Wayne Gretzky schafft den verrücktesten seiner Rekorde: 50 Tore in 39 NHL-Spielen
von Klaus Zaugg
26.12.1993: Dank Chomutow und Bykow träumt Aufsteiger Davos vom ersten Spengler-Cup-Titel seit 35 Jahren
26.12.1993: Dank Chomutow und Bykow träumt Aufsteiger Davos vom ersten Spengler-Cup-Titel seit 35 Jahren
von Philipp Reich
Amerikas College-Boys erlegen den russischen Bären
Amerikas College-Boys erlegen den russischen Bären
von peter blunschi
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
McLaren mischt sich mit Stallorder in den WM-Kampf ein – die Fahrer nehmen es gelassen
McLaren dominiert die laufende Formel-1-Saison nach Belieben. Die Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung sind dem britischen Rennstall kaum mehr zu nehmen. Doch am Sonntag mischte sich McLaren erstmals in den WM-Kampf zwischen Lando Norris und Oscar Piastri ein.
Oscar Piastri und Lando Norris fahren in diesem Jahr der Konkurrenz davon. Die beiden McLaren-Piloten werden das Rennen um den Weltmeistertitel mit ziemlicher Sicherheit unter sich ausmachen. Bisher gab es in der gesamten Saison noch keine Stallorder oder Ähnliches, die beiden Weltmeisterschaftskandidaten durften frei fahren und McLaren-Boss Zak Brown sagte noch im Frühling: «Ich glaube, wir haben noch keinen wirklich epischen Kampf zwischen ihnen gesehen, aber dieser Tag wird kommen und ich freue mich darauf.»
Zur Story