Eines ist klar: Wenn Kloten nicht ein urbanes Ajoie werden und nächste Saison den letzten Platz vermeiden will, dann braucht der neue Trainer eigentlich sechs ausländische Feldspieler. Das bedeutet: Die Lösung sind zwei Schweizer Torhüter. Aber Sandro Zurkirchen (34) kann nicht die Nummer 1 sein. Nur wer könnte die Nummer 1 werden? Die Lösung liegt auf der Hand: Ludovic Waeber (27). Er wird sein Nordamerika-Abenteuer nach nur einem Jahr beenden und in die Schweiz zurückkehren. Allerdings kann er nur zu den ZSC Lions wechseln. Dort hat er einen Vertrag, der bis zum Ende der nächsten Saison läuft.
Sein Agent Gaëtan Voisard sucht Alternativen. Richtigerweise sagt er: «Sven Leuenberger ist in Simon Hrubec verliebt. Bei den ZSC Lions hat Ludovic nächste Saison keine Chance, die Nummer 1 zu werden und wird sich mit wenig Einsätzen begnügen müssen.» Wenn nicht zu den ZSC Lions, wohin dann? Und wie Sven Leuenberger dazu bringen, dass er Ludovic Waeber für die Konkurrenz freigibt?
Klar ist: Zu einem Konkurrenten auf Augenhöhe wird Ludovic Waeber nicht wechseln können – sofern bei einem Spitzenklub ein Bedarf wäre. Hingegen ist eine Freigabe für den EHC Kloten realistisch. Ein Lokalrivale, der nicht auf die sportliche Bedeutung von Ajoie schrumpft, ist für die ZSC Lions von Interesse. Und da Ludovic Waeber vorerst einen Arbeitsplatz im Raum Zürich bevorzugt, wäre Kloten die perfekte Lösung: viel Arbeit und viel Lob und Preis als Nummer 1 hinter einer nicht so sattelfesten Abwehr. Idealerweise für zwei Jahre. 2026 läuft dann der Vertrag von Reto Berra bei Gottéron aus und Ludovic Waeber könnte als eine im Puckhagel gestählte Nummer 1 zum Klub zurückkehren, bei dem er einst ausgebildet worden ist.
Ein ZSC-Goalie für Kloten? Warum eigentlich nicht? Ein Kenner hat Gaëtan Voisard geraten, im Falle eines Falles am Tag nach der ZSC-Meisterfeier bei Sven Leuenberger um eine Freigabe zu fragen: Dann sei der ZSC-Sportchef trunken vor Freude, milde gestimmt und könne zu einem Deal überredet werden. Na ja.
Die Frage natürlich an Sven Leuenberger: Kann Gaëtan Voisard mit einer Freigabe für seinen Klienten rechnen? Der ZSC-Sportchef lässt sich nicht zu einer konkreten Antwort provozieren und sagt: «Bis zum Ende der Playoffs werden wir keine Personalentscheide fällen.» Ludovic Waeber muss sich noch gedulden.
Dann wäre noch die Frage zu klären, wer im Falle eines Falles sein Trainer in Kloten sein wird. Da gibt es vorerst nur Gerüchte. Das neueste kommt aus Deutschland. Jörg Lubrich, der grosse und gut informierte Hockey-Chronist der BILD-Zeitung meldet einen möglichen Kandidaten für Kloten: Tom Pokel (56). Der Amerikaner vollbringt in Straubing – von den finanziellen Möglichkeiten her durchaus so etwas wie ein Kloten der Deutschen Eishockey Liga (DEL) – seit sieben Jahren Wunderdinge: Er hat die Straubing Tigers in die Spitzengruppe der Liga geführt, diese Saison in der Qualifikation sogar auf den 3. Platz und zu einer Einladung für den nächsten Spengler Cup. Ein Trainer, der aus einem Minimum ein Maximum herausholt und ein Lauf- und Tempohockey lehrt, das zu Kloten passt.
Ludovic Waeber und Tom Pokel: des Affaires à suivre.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
5,2
09.22
5,2
09.23
5,2
01.24
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte