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Zwar hat der FCZ im neuen Jahrtausend drei Meistertitel feiern können, doch in den letzten sieben Jahren gab es am FC Basel kein Vorbeikommen mehr. Und auch in Zukunft wird der goldene Meisterpokal wohl regelmässig am Rheinknie in die Höhe gestemmt werden. Gut, erhält der Gewinner der Challenge League auch eine «Meistertrophäe». Die ist zwar nur silbern, lässt sich aber auch mit alkoholischem Getränk füllen.
Auch im Cup steigen die Chancen auf den Pott. Schliesslich wird man als Challenge-Ligist von den Oberklassigen gerne mal unterschätzt.
Hach, wie ist das mühsam! Wenn der FC Basel kommt oder das Derby gegen GC ansteht, dann muss auch der hinterletzte Zuschauer im Stadion (ausser auf den VIP-Plätzen natürlich) auf sein Bierchen verzichten. Diese Probleme würden sich in der Challenge League zerschlagen. Prost!
«Das einzige echte Fussballstadion im Kanton», so lautet der Slogan des FC Winterthur für sein schmuckes Kleinstadion Schützenwiese. Dort würde in der kommenden Saison vor 9400 Zuschauern das erste Zürcher Derby in einem reinen Fussballstadion seit dem Abbruch des Hardturms stattfinden. Volles Haus statt gähnende Leere wie im Letzigrund – und das für nur gerade 15 (Stehplatz) bzw. 25 Franken (Sitzplatz).
Die Challenge League ist gespickt mit Traditionsvereinen. Die prominentesten: der FC Aarau (3x Meister), Neuchâtel Xamax (3x Meister) und Aufsteiger Servette (17x Meister). Hinzu kommen die ehemaligen A-Klubs Chiasso, Schaffhausen, Wil und Winterthur (3x Meister).
Nein, beliebt sind sie nicht, die Montagsspiele in der Challenge Leauge. Aber wieso eigentlich? Die Fans können so am Samstagabend mit Kollegen in den Ausgang, mit der Freundin ins Kino oder mit der Familie einen lustigen SpieleFernsehabend verbringen; am Sonntag auf die Skipiste, in die Berge oder endlich wieder einmal ans grosse Familienfest. Ausserdem ist die Fernsehpräsenz so auch in der zweithöchsten Schweizer Liga garantiert – und man gerät nicht so schnell in Vergessenheit.
Verwöhnt wurden die FCZ-Fans in dieser Saison im heimischen Letzigrund nun wirklich nicht. Nur drei Heimsiege durften sie in 17 Spielen bislang bejubeln. Der Negativ-Höhepunkt war gestern Abend das 0:4 gegen Lugano. Das dürfte sich in der Challenge League rasant ändern: Selbst der FC Aarau hat heuer im Brügglifeld schon siebenmal gewonnen.
Hand aufs Herz: Die zwei Auswärtsfahrten pro Saison nach Basel und Bern, zu Luzern und St.Gallen werden mit der Zeit langweilig. Endlich gibt es wieder neue Stadien und Regionen zu entdecken! Oder welcher junge FCZ-Fan war schon einmal im Stadio Comunale von Chiasso, im Wiler Bergholz oder im Stade Sous-Ville von Baulmes?
Ein Abstieg in die Challenge League kann ausserdem auch ein Neuanfang sein. Alte Zöpfe (Hyypiä!, Canepa?) können abgeschnitten werden. Statt auf satte, ewige Talente könnte man auf willige, junge Spieler – sofern noch nicht verkauft – setzen und um ein paar Teamstützen (Brecher, Koch, Buff, Schönbächler) eine neue Mannschaft aufbauen.
Herzlichen Dank für die geistige Vorarbeit @SamuelDubno.