Der Traum vom fünften WM-Titel in Serie ist für Max Verstappen bereits am frühen Sonntagnachmittag in der dritten Kurve beim Rennen in österreichischen Spielberg geplatzt. Mercedes-Rookie Kimi Antonelli hatte ihn unabsichtlich von der Strecke geräumt, das Rennen war beendet und die Ernüchterung riesig.
«Wir kämpfen sowieso nicht um die Weltmeisterschaft», sagte der Niederländer im Anschluss bei Sky. Und für Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko ist nun endgültig klar: «Wenn nicht noch etwas Aussergewöhnliches passiert, müssen wir davon ausgehen, dass die WM dahin ist.»
Zwar hat Verstappen bei Red Bull noch einen Vertrag bis 2028, doch dieser beinhaltet leistungsbezogene Ausstiegsklauseln. Schliesslich ist Red Bull auch in der Teamwertung hinter McLaren, Mercedes und Ferrari nur noch vierte Kraft.
Verstappen wird die Roten Bullen daher am Ende der Saison verlassen und zu Mercedes wechseln – das berichtet nun zumindest RTL-Formel-1-Insider Felix Görner.
In seiner Kolumne für sport.de erklärt er, dass der 27-Jährige «mit einem Bein im Mercedes-Cockpit» steht. Es fänden aktuell Gespräche statt und diese sollen in den kommenden Wochen intensiviert werden.
Nachdem mittlerweile die Hälfte der Saison absolviert ist, habe der amtierende Weltmeister den Glauben verloren, dass sich Red Bull nochmal zu einem Spitzenteam entwickeln kann. Zumal Mercedes mit Blick auf die grundlegenden Regeländerungen im kommenden Jahr bei der Entwicklung von Antriebssträngen weit vorne liegen soll.
Und dass Teamchef Toto Wolff Verstappen liebend gern in seinem Team haben würde, verheimlicht er seit Monaten nicht. Erst am Wochenende erklärte Wolff: «Als Teamchef, der für die beste Automarke der Welt verantwortlich ist, ist es klar, dass man sich damit beschäftigt, was ein viermaliger Weltmeister in Zukunft machen wird.»
Noch ist bei Mercedes kein Pilot für 2026 bestätigt – obwohl George Russell bisher gute Leistungen zeigt und in der WM-Wertung Vierter ist. Der 27-Jährige sagte gemäss Sky: «Mercedes will wieder an die Spitze zurückkehren, und wenn man wieder an die Spitze zurückkehren will, muss man sicherstellen, dass man die besten Fahrer, die besten Ingenieure und die beste Boxencrew hat.» Da sei es als nur normal, «dass Gespräche mit Leuten wie Verstappen laufen».
Was ebenfalls für Mercedes spricht, ist das gute Verhältnis der Familie Verstappen zu Toto Wolff. «Nicht nur Max selbst hat einen persönlichen Draht zu Wolff, sondern auch sein Vater versteht sich gut mit dem Mercedes-Chef. Das technische Paket und die Aussicht, bei den Silberpfeilen wieder Titel gewinnen zu können, ist für die Verstappen-Seite grösser als bei Red Bull», erklärt Görner.
Gerade das Verhältnis zwischen Jos Verstappen und Red-Bull-Boss Christian Horner ist seit den Vorwürfen gegen den Briten Anfang 2024 arg beschädigt.
Das Thema Verstappen und Mercedes sei laut Görner «super heiss», wenngleich es einer richtungsweisenden Entscheidung bedarf. Behält Mercedes mit George Russell, der kurz vor einer Verlängerung stehen soll, zwei dominante Fahrer im Team? Laut Görner beantwortet der 53-Jährige diese Frage mit einem Ja.
«Toto Wolff ist ein Mann, der das Risiko sucht. Deshalb möchte er die Verstappen-Verpflichtung umsetzen.» Und auch finanziell sollte der Deal für die Silberpfeile zu stemmen sein. «Wir wissen, dass Lewis Hamilton über 45 Millionen Dollar bei Mercedes verdient hat. Verstappen wird also bezahlbar sein.»
Red Bull soll hingegen versuchen, zumindest etwas Profit aus dem Deal zu schlagen und wiederum George Russell ein Angebot unterbreiten. Zwar gäbe es Gespräche, aber «so weit sind wir noch nicht», ordnet Felix Görner ein. Fraglich ist zudem, was mit Jungstar Kimi Antonelli bei Mercedes passiert.
Am kommenden Wochenende steht noch das Rennen in Silverstone an, ehe sich die Formel 1 in eine dreiwöchige Sommerpause verabschiedet. Dort wird es genug Zeit für Gespräche und Verhandlungen geben.
Irgendwo war zu lesen, dass die ihm über 70 Mio. USD bezahlen, das wäre dann doch noch ne ganze Nummer mehr als Mercedes Hamilton bezahlt hatte.