SLO feiert seinen Aufstieg: «Jetzt werden wir im FIFA-Game sein!»
Die Pontaise hatte am Dienstagabend einen Hauch von Athletissima. Da war zum einen die beeindruckende Spitzengeschwindigkeit des kleinen Stürmers Teddy Okou von Stade Lausanne Ouchy, die an die Sprintstars erinnerte, die auf der Tartanbahn des berühmten Lausanner Meetings gelaufen waren. Vor allem aber: volle Tribünen!
Ja, SLO schaffte es, 10'754 Zuschauer anzulocken. Es ist eine Ewigkeit her, dass so viele Menschen zu einem Fussballspiel in die ehrwürdige Arena im oberen Teil der Stadt gekommen waren, selbst als Lausanne-Sport noch dort spielte.
Man kann jedoch nicht behaupten, dass die Pontaise deshalb zu einem Hexenkessel wurde. Die Stimmung war sehr gutmütig, mit vielen Familien und während des Spiels hörte man vor allem die Gesänge aus dem ebenfalls vollen Gästesektor, der von rund 1500 Fans des FC Sion besetzt war. In dieser familiären Atmosphäre feierten also die Spieler und der Staff von Stade Lausanne Ouchy nach dem 4:2-Sieg den Aufstieg.
Etwa zehn Minuten vor dem Ende des Spiels forderte der Speaker die Zuschauer dazu auf, nicht auf das Spielfeld zu stürmen. Diese Ansage wurde mit Pfiffen quittiert. Schliesslich gelang es einigen Dutzend jungen Fans und Angehörigen der Spieler, den Rasen zu betreten, um mit ihren Helden zu feiern. Die Walliser Spieler hatten sich längst in ihre Umkleidekabinen zurückgezogen, um ihren Kummer zu ertränken. Nur der Stürmer Gaëtan Karlen und der Trainer Paolo Tramezzani standen den Medien Rede und Antwort.
Die Stadistes ihrerseits hatten zwangsläufig ein Lächeln auf den Lippen, aber ihre Freude hielt sich in Grenzen. Sie umarmten ihre Familien und Freunde, schrieben Autogramme oder machten Selfies mit jungen Fans. Ohne die Exzesse, die man in solchen Momenten des Jubels manchmal sieht. Fast zu brav, wie die Reife, die sie auf dem Spielfeld zeigten. Selbst in den Interviews, zwischen zwei Fragen zu ihren Emotionen, liessen alle – Spieler, Trainer und Manager – ein wenig Analyse einfliessen. Als ob der Intellekt die Oberhand über den Affekt behalten hätte. Es war, als wäre der Aufstieg etwas ganz Normales.
Tränen und Champagner
Die einzigen Tränen aus Lausanne, die gesichtet wurden, waren die von Corinne Guaix, der Kommunikationsverantwortlichen des Clubs. «Ich arbeite seit neun Jahren für SLO und habe alle vier Aufstiege miterlebt. Ja, das macht mir etwas aus», sagte sie.
Freude bei den Fussballern von SLO
Nachdem sie ihre Angehörigen umarmt und begrüsst hatten, versammelten sich die Spieler und das Stadionpersonal in einem Kreis in der Mitte des Spielfelds, die Champagnerflaschen standen daneben. Eine Stimme erhob sich aus der kleinen Ansammlung, die Stimme eines Spielers:
Es ist wahr: Das berühmte Fussball-Videospiel enthält alle Mannschaften der Super League, der einzigen Schweizer Liga, die vertreten ist. Für die meisten Teams ist es das erste Mal, dass ihnen diese Ehre zuteilwird. Für viele Fussballer ist das ein Kindheitstraum.
Doch bevor sie sich auf der Playstation oder der Xbox sehen, werden die Stadistes noch ihren historischen Aufstieg feiern, der eine unglaubliche Saison der Waadtländer Vereine (drei Aufsteiger in die Super League, Yverdon, Lausanne-Sport und nun das SLO) abrundet. Die Bewohner der Pontaise wussten noch nicht, welche Feierlichkeiten sie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erwarten würden, aber sie warteten nicht, bis sie den Rasen verlassen hatten, um den Champagner zu köpfen.
Es bleibt nun abzuwarten, ob die Entwickler des FIFA-Spiels auch die Feierlichkeiten in der nächsten Version hinzufügen werden.
Die Reaktionen
Giovani Bamba (Mittelfeldspieler von SLO)
Liridon Mulaj (Mittelfeldspieler von SLO)
Linus Obexer (Abwehrspieler von SLO)
Lavdrim Hajrulahu (Captain von SLO)
Teddy Okou (Stürmer von SLO)
Anthony Braizat (Trainer von SLO)
Serge Duperret (Vize-Präsident von SLO)
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