Sie wird eine der grossen Transferfragen des Sommers. Verlässt Stürmerstar Robert Lewandowski den FC Bayern München und schliesst sich einem anderen Topklub an? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zu den aktuellen Gerüchten um Weltfussballer Robert Lewandowski, der zum FC Barcelona wechseln soll.
Hauptsächlich aus Polen. Wie mehrere Medien aus dem Heimatland von Lewandowski berichten, habe sich dieser mit dem FC Barcelona über einen Wechsel geeinigt. Bereits am Sonntag berichtete der öffentlich-rechtliche TV-Sender «TVP Sport», dass alle Vertragsbedingungen vereinbart seien.
«Interia Sport» schreibt, dass Lewandowski einen millionenschweren Dreijahresvertrag auf dem Tisch liegen habe. Zudem habe der Pole angeblich auch mit PSG, Manchester City und Liverpool gesprochen.
Ein Wechsel von Lewandowski scheint wahrscheinlicher als noch in den vergangenen Jahren, als es ebenfalls immer wieder Gerüchte gab. Dennoch ist noch lange nichts entscheiden. Wie «Sport1»-Reporter Kerry Hau berichtet, seien zumindest die Bayern noch nicht über «Lewas» Entscheidung informiert worden.
Ein #Lewandowski-Abschied im Sommer ist möglich, Zahavi spricht mit anderen Vereinen (darunter #Barça). Aber: Der Spieler hat den #FCBayern bislang nicht informiert, wechseln zu wollen. Entscheidung erst nach den Vertragsgesprächen. @SPORT1
— Kerry Hau (@kerry_hau) April 11, 2022
Die Bayern werden sich von den Gerüchten sowieso nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn liess bereits vor einem Monat verlauten: «Was die Gespräche angeht, bin ich sehr entspannt. Wir lassen uns dabei nicht von aussen unter Druck setzen.»
Robert Lewandowski hat in München noch einen Vertrag bis 2023. In einem Jahr wäre er also ablösefrei. Will ihn ein Klub bereits in diesem Sommer verpflichten, wird eine Ablöse fällig. Sein Marktwert beträgt im Moment rund 50 Millionen Euro.
Ein Szenario, welches für die Bayern wohl das kleinere Übel wäre, als den Stürmer in einem Jahr ohne Entschädigung zu verlieren. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Bayern einen geeigneten Nachfolger finden, dazu aber später mehr.
Wie «Sport1» berichtet, gibt es verschiedene Gründe, weshalb der Pole die Bayern verlassen könnte.
Zwar wird der Pole im August 34 Jahre alt, dennoch ist der Weltfussballer von 2020 und 2021 wohl noch immer der beste Stürmer der Welt. Letzte Saison stelle er mit 41 Bundesliga-Toren einen neuen Allzeitrekord auf – in dieser Saison liegt er nach 29 Ligaspielen bei 32 Toren und wettbewerbsübergreifend bei 46 Toren in 40 Partien.
Zudem gilt Lewandowski was seinen Körper betrifft als absoluter Perfektionist. So hat er zum Beispiel die Essgewohnheit entwickelt, zuerst das Dessert, dann die Vorspeise und zum Schluss den Hauptgang zu verspeisen. Auch beim Schlaf überlässt «Lewa» nichts dem Zufall: Für optimale Schlafqualität trägt er eine Schlafmaske, die blaues Licht filtern soll und die Raumtemperatur beträgt höchstens 21 Grad.
Man darf erwarten, dass Lewandwoski, trotz seines etwas fortgeschrittenen Fussballer-Alters, auch in den nächsten paar Jahren die Tormaschine bleibt, die er bisher war.
Barcelona soll Lewandowski Gerüchten zufolge einen Dreijahresvertrag ab der Saison 2022/23 bieten. Er soll dabei jährlich bis zu 24 Millionen Euro brutto verdienen.
Aber war da nicht was mit den Finanzen beim FC Barcelona? Genau, noch im vergangenen Sommer gestand Klubpräsident Joan Laporta ein: «Die Schulden belaufen sich ab dem 30. Juni auf 1.35 Milliarden Euro.» Um das Problem in die entferntere Zukunft zu schieben, holte sich der FC Barcelona vergangenen August einen Kredit über 595 Millionen Euro von der Investmentbank Goldman Sachs.
Die unmittelbarsten finanziellen Probleme von Barça sind jedoch nicht die massiven Schulden, sondern die Regelung der spanischen Liga, dass ein Klub maximal 70 Prozent seiner Einnahmen für den Kader ausgeben darf – deshalb musste Lionel Messi vergangenen Sommer der Klub verlassen.
Wenn Barcelona nun auch noch das hohe Gehalt von Robert Lewandowski stemmen möchte, müsste an anderer Stelle gespart werden. Zum Beispiel bei Ousmane Dembélé, der aktuell rund 12 Millionen Euro verdienen soll und dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Der Haken: Barça-Trainer Xavi sagte schon mehrfach, dass er sich wünscht, dass der Vertrag des Franzosen, der eine deutliche Gehaltserhöhung erwartet, verlängert wird. «Ich habe schon häufiger gesagt, dass der Verein an der Vertragsverlängerung arbeitet. Dembélé ist sehr wichtig für uns in unserem Spielsystem. Ich hoffe, dass er bei uns bleibt», betonte Xavi.
Immerhin zwei andere Grossverdiener kann Barcelona nächste Saison wahrscheinlich von der Gehaltsliste streichen. Antoine Griezmann dürfte nach seiner Leihe definitiv von Atlético Madrid übernommen werden (die Rede ist von einer Kaufpflicht) und auch bei Philippe Coutinho darf man in Barcelona hoffen, dass er nach der Leihe von Aston Villa fix übernommen wird (die Kaufoption soll bei 40 Millionen Euro liegen).
Als sicher gilt, dass die Bayern ihren Toptorjäger nicht ziehen lassen, ohne einen geeigneten Ersatz bereit zu haben. Es sind schon einige Gerüchte um Spieler im Umlauf, welche als mögliche Lewandowski-Nachfolger fungieren könnten.
Die Vertragsgespräche mit den Bayern stehen in den nächsten Wochen an. Danach dürfte die definitive Entscheidung fallen, ob und wann Lewandowski die Bayern verlässt oder ob er seinen Vertrag gar nochmals verlängert.