In der Gruppe F gab es ein Novum in der Europa-League-Geschichte. Sturm Graz schied mit 8 Punkten als Gruppenletzter aus. Die Österreicher mit Albian Ajeti zogen gegenüber Feyenoord Rotterdam, Midtjylland und Lazio Rom den Kürzeren, weil sie die schlechtere Tordifferenz aufwiesen. Denn alle Teams waren mit je zwei Siegen, Remis und Niederlagen und daraus resultierenden acht Zählern punktgleich.
Dabei hatte Graz eine gar nicht mal so schlechte Ausgangslage vor dem letzten Spieltag. Ein Punkt in Midtjylland hätte zum Weiterkommen gereicht. Und hätte Lazio nicht gegen Feyenoord verloren, wäre es als Dritter wenigstens für die Conference League qualifiziert gewesen. Doch, weil Anders Dreyer für die Dänen zwei Tore erzielte und Santiago Gimenez in Rotterdam den einzigen Treffer der Partie schoss, schieden die Grazer aus dem Europacup aus.
Real Sociedad unterlag im letzten Spiel der Gruppenphase gegen Manchester United 0:1. Damit war der Direktvergleich ausgeglichen, doch die Spanier hatten ein Gegentor weniger kassiert und holten sich deshalb den Gruppensieg. Das Maskottchen der Gastgeber feierte dies mit dem berühmten Ronaldo-Jubel.
Doch auch Cristiano Ronaldo hatte seinen Auftritt in der Partie. Den einzigen Treffer von Alejandro Garnacho bereitete der Portugiese vor. Für den 18-jährigen Garnacho war es der erste Treffer für Manchester United. Dass der Assist von Ronaldo kam, machte den Moment für den Argentinier noch besonderer. Auf Instagram bedankte er sich: «Ich habe 18 Jahre und 125 Tage von diesem Moment geträumt. Danke Idol!»
Manchmal muss die Wut einfach raus. Das hat sich wohl Luka Romero von Lazio Rom gedacht. Nach dem Spiel und dem feststehenden Ausscheiden aus der Europa League kickt er den Ball weg – nur hatte der Schiedsrichter noch gar nicht abgepfiffen. Also sah Romero die Gelbe Karte und weil er eine Minute zuvor bereits für ein Foul verwarnt worden war, flog er vom Platz. Kleiner Trost: Im Rückspiel der Conference-League-Zwischenrunde darf der 17-Jährige wieder mittun.
Köln-Coach Steffen Baumgart ist bekannt für seine etwas andere Art. Der 50-Jährige trägt zu Spielen jeweils eine Mütze, die an die Peaky Blinders erinnert, und brüllt in der Quarantäne auch mal seinen Fernseher an. Am Donnerstagabend bewies er, dass er auch andere Fähigkeiten hat.
Als ihm sein Kaugummi aus dem Mund fiel, fing er ihn auf und warf ihn sofort weg. Sogenannte «Catch-and-Shoot-Guys», also Spieler, die den Ball fangen und sofort werfen können, sind im Basketball heiss begehrt. Vielleicht hätte er dort ja Chancen auf einen zweiten Karrierestrang. Wobei es ihm trotz des Ausscheidens aus der Conference League nach dem 2:2 gegen Nizza weiterhin sehr gut läuft in Köln.
Das kennen wir doch irgendwoher. Kieran Tierney von Arsenal reisst im Zweikampf mit Zürichs Nikola Boranijasevic das Trikot. Und das, obwohl das Team aus London von Adidas ausgestattet wird. Die Vermutung liegt aber nahe, dass der Schotte vielleicht doch irgendwie an ein Schweizer Nati-Trikot aus dem Jahr 2016 gekommen ist. Damals rissen im EM-Spiel gegen Frankreich gleich sieben Leibchen.
Vier Tore, vier Siege und der zweite Platz in der Europa League. Das ist die Bilanz von Union Berlin. Alle sechs Spiele sind dabei mit 1:0 ausgegangen, vier mit einem positiven Ende für das Team von Urs Fischer, zwei mit Niederlagen. Kein anderes Team, das in der Europa League verbleibt, erzielte weniger Tore als Union Berlin. Der zweittiefste Wert war jener von Nantes mit sechs Treffern. Im letzten Gruppenspiel siegte der Bundesligist gegen Royale Union Saint-Gilloise. An den Belgiern konnten sie jedoch nicht mehr vorbeiziehen.