
Er bleibt Trainer der Nati: Murat Yakin sprach über die Vertragsverlängerung, aber auch über Xherdan Shaqiri. Bild: keystone
Die Katze ist aus dem Sack: Murat Yakin bleibt der Nati möglicherweise bis zur EM 2028 erhalten, Giorgio Contini verlängert vorerst nur um zwei Jahre. Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz.
Vertragslaufzeit
Murat Yakin hat seinen Vertrag bei der Schweizer Nati um bis zu vier Jahre verlängert. Es handelt sich dabei nicht um einen klassischen Vierjahresvertrag, wie Nati-Direktor Pierluigi Tami erklärte. Vielmehr habe der 49-Jährige, der die Schweiz an der EM bis in den Viertelfinal geführt hat, einen Zweijahresvertrag mit Option auf zwei weitere Jahre unterschrieben. Im Falle einer Qualifikation für die WM 2026 verlängert sich dieser automatisch um zwei weitere Jahre.
Anders sieht dies bei Giorgio Contini aus. Der 50-jährige Assistenztrainer unterschrieb vorerst nur für zwei Jahre. Contini wollte sich dadurch auch die Option offenhalten, um danach wieder als Cheftrainer zu arbeiten. «Ich möchte diese Kampagne mit Vollgas und vollem Elan angehen», erklärte er an der Pressekonferenz. Nach der WM ergäben sich vielleicht neue Möglichkeiten, davon wolle er sich aber nicht ablenken lassen.

Giorgio Contini.Bild: keystone
Gründe für Verbleib
Sowohl Yakin als auch Contini freuten sich, den Weg mit der Nati gemeinsam weiterzugehen.
Das sagt Murat Yakin:
«Vielen Dank an Dominique Blanc (SFV-Präsident, Anm. d. Red.) und Pierluigi Tami (Nati-Direktor, Anm. d. Red.) für das weitere Vertrauen. Es war mir wichtig, diese Kontinuität zu behalten. Wir haben in den drei Jahren vieles erreicht, und ich habe grosse Freude, dass ich diese Aufgabe mit Giorgio weiterführen darf. Wir haben gezeigt, dass wir auf hohem Niveau mithalten und auch gegen grosse Gegner besser spielen können.»
Das sagt Giorgio Contini:
«Ich freue mich auch sehr und bedanke mich bei Murat Yakin, der mir diese Chance gegeben hat. Der Staff ist hervorragend und wir harmonieren bestens. Es macht mich stolz, diesen Weg weiter gemeinsam bestreiten zu können.
Ich habe von Anfang an gesagt, dass es mir um Werte und Respekt geht. Und bei dem, was ich jetzt hier bei der Nati von Murat, Pierluigi und Dominique erhalten habe, war mir klar, dass ich das weitermachen will und mich auch in dieser Rolle sehr gut sehe.»
«Hier wächst etwas. Das will ich gemeinsam mit Muri fortführen.»
Giorgio Contini
Shaqiris Rücktritt
Mit Xherdan Shaqiri hat am heutigen Montag einer der genialsten Schweizer Fussballer der Geschichte seinen Rücktritt aus der Nati erklärt. Murat Yakin und Co. erfuhren nur rund eine halbe Stunde vor der restlichen Welt von der Neuigkeit. Natürlich war auch das Thema bei der Medienkonferenz.
Das sagt Murat Yakin:
«Ich bedaure das sehr. Ich kann mich nur bedanken, dass wir einen so tollen Fussballer in der Schweiz gehabt haben.»
Das sagt Pierluigi Tami:
«Er ist sicherlich einer der grössten Spieler, den die Schweiz hatte. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wir werden einen passenden Zeitpunkt finden, um uns von Xherdan Shaqiri vor den Fans zu verabschieden und für alles, was er geleistet hat, zu bedanken.»
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Offene Goalie-Frage
37 Jahre alt wäre Yann Sommer an der Weltmeisterschaft 2026, mit Gregor Kobel steht ein Weltklasse-Goalie bereit, um zu übernehmen. Wann dies der Fall sein wird, lässt Yakin aber noch offen:
«Es ist noch zu früh, die Goalie-Frage zu beantworten. Wir müssen da erst noch Abklärungen machen und mit den einzelnen Spielern sprechen. Wir haben Top-Torhüter und sind in einer glücklichen Situation, mit tollen Spielern in die Zukunft gehen zu können. Da wird es Gespräche geben und wir werden mit klaren Verhältnissen in die neue Kampagne starten.»

Wer hütet in Zukunft das Schweizer Tor: Yann Sommer …Bild: keystone

… oder Gregor Kobel?Bild: keystone
Die vergebene Chance
«Es war mehr möglich mit dieser Mannschaft», sagt Murat Yakin über die zu Ende gegangene Europameisterschaft. Die Enttäuschung über das Viertelfinal-Aus im Penaltyschiessen gegen England war Yakin noch immer anzumerken.
Das sagt Murat Yakin:
«Das Glück war nicht auf unserer Seite. Ein Finaleinzug wäre absolut möglich gewesen mit unserem Team und dem Momentum.»
Bei der Frage, ob er sich nicht als heimlicher Europameister fühlen würde, sollte die Schweiz in zwei Monaten in der Nations League gegen EM-Sieger Spanien gewinnen wollte, musste Yakin lachen. In seiner Antwort steckte sowohl eine Kampfansage als auch etwas Wehmut:
«Sie haben glaube ich nicht so gute Erinnerungen an uns, wir spielten ja in der letzten Nations-League-Kampagne gegen sie und haben gewonnen. Aber ich hätte das Spiel lieber gestern gegen Spanien ausgetragen als in zwei Monaten.»
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