Die Super League geht weiter wie geplant. Die Partie zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich findet am Dienstagabend wie vorgesehen statt. Das teilt der FCZ mit. Weil sich ein Grossteil der Mannschaft wegen möglicher Corona-Ansteckungen in Quarantäne oder Isolation befindet, treten die Zürcher mit der U21-Mannschaft an. Auch für das Heimspiel am Samstag gegen Meister YB wird das Promotion-League-Team der Zürcher unter Trainer Marinko Jurendic auflaufen.
Die Swiss Football League schreibt, sie setze weiterhin alles daran, die Meisterschaft wie vorgesehen bis am 3. August zu Ende zu spielen. An diesem Tag müssen die Verbände der UEFA ihre Teilnehmer an den Europacup-Wettbewerben mitteilen.
«Wir befinden uns alle in einer sehr schwierigen Situation. Besonders erschwerend ist für uns auch die Tatsache, dass einige Spieler der ersten Mannschaft nicht im Kanton Zürich wohnhaft sind und deshalb unterschiedliche Gesundheitsbehörden zuständig sind», lässt Präsident Ancillo Canepa verlauten. Er selber wurde ebenfalls positiv getestet.
Der FC Zürich habe alle Pros und Contras abgewogen und sei zum Schluss gekommen, «im Interesse des Schweizer Fussballs die beiden Spiele gegen Basel und gegen YB austragen zu wollen.» Leidtragender könnte im Titelkampf der FC St.Gallen sein – denn alles andere als Siege für den FCB und YB wären eine faustdicke Sensation.
Kurios: Die SFL schreibt in ihrem Statement, dass der FCZ in seinem Communiqué mitgeteilt habe, dass man «über genügend gesunde und qualifizierte Spieler verfüge, um die Begegnung durchführen zu können.» Davon ist in der FCZ-Mitteilung aber nichts zu lesen. Weiter schreibt die SFL, dass der Entscheid des FCZ im Einklang mit den reglementarischen Vorgaben läge, wonach einzig der Klub entscheide, mit welchen seiner spielberechtigten Spielern er zu einer Begegnung antritt.
Das morgige Auswärtsspiel beim @FCBasel1893 findet statt.
— FC Zürich (@fc_zuerich) July 13, 2020
Der FC Zürich wird Spieler der Promotion-League-Mannschaft beim Spiel gegen den FCB einsetzen. Alle weiteren Informationen:
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Die U21-Mannschaft des FC Zürich hat in der vergangenen Woche zwei Testspiele absolviert, davor hatte sie aber monatelang keine Partien bestritten. Canepa lässt sich dazu wie folgt zitieren: «Es handelt sich zwar um eine junge Mannschaft. Sie verfügt aber bereits über Erfahrung im Männer-Elitefussball.»
Was dabei herauskommen kann, wenn Junioren gegen gestandene Teams antreten müssen, sah man vor wenigen Wochen in Russland. Als nach dem Restart das ganze Team von Rostow in Quarantäne musste, liefen Nachwuchsspieler auf, von denen keiner älter als 19 Jahre alt war. Sie waren gegen Sotschi chancenlos und gingen 1:10 unter.
Insgesamt haben sich beim FC Zürich sechs Spieler, drei Mitglieder des Betreuerstabs und Präsident Canepa mit dem Coronavirus infiziert. Die Zürcher Kantonsärztin hatte deshalb am Freitag einen Grossteil der Mannschaft in eine zehntätige Quarantäne geschickt. Das Spiel vom Samstag gegen den FC Sion war deshalb abgesagt worden. Es soll zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt werden. Doch der Terminplan ist bereits jetzt dicht gedrängt. (ram)