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Yakin über Manzambi und den Platz des Juwels in der Schweizer Nati

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Johan Manzambi feiert seinen Treffer zum 4:1 gegen Schweden.Bild: keystone

«Wir müssen ihn sorgsam aufbauen» – wie Yakin mit Nati-Juwel Manzambi plant

Beim 4:1-Sieg gegen Schweden zeigt das Schweizer Nationalteam eine insgesamt starke Leistung, doch nicht alle überzeugen. Vier Erkenntnisse aus dem zweitletzten Spiel der WM-Qualifikation.
16.11.2025, 15:0616.11.2025, 15:52

Manzambi drückt, doch die Konkurrenz ist stark

Schon wieder trifft er: Obwohl er meist nur eingewechselt wird, steht Johan Manzambi nach sieben Länderspielen bereits bei drei Toren. Der 20-Jährige begeistert mit seiner Technik und seinem Offensivdrang.

«Es ist ein bisschen schade, dass er bei Freiburg eine defensivere Rolle einnimmt», sagt Yakin, der Manzambi bisher vorwiegend als Aussenangreifer aufstellt. Auf diesen Positionen sind Ruben Vargas und Dan Ndoye allerdings gesetzt. Gerade gegen Schweden unterstreichen sie ihren Wert, was sich nicht zuletzt beim Treffer zum 3:1 zeigt, den Ndoye auf Vorlage von Vargas erzielt.

Ist Manzambi bis auf Weiteres also der goldene Joker oder bekommt er bald die Chance, ein Pflichtspiel von Beginn an zu bestreiten? «Wir müssen ihn sorgsam aufbauen», sagt Yakin an der Pressekonferenz nach dem Spiel. «Er hat alle Voraussetzungen für die Startaufstellung, allerdings haben wir starke Offensivspieler, die die Abläufe kennen.»

Von ihnen geht am Samstag einzig Fabian Rieder etwas unter: Er hat gegen die im Zentrum kompakt stehenden Schweden einen schweren Stand. «Johan ist auf einem guten Weg, wir sind sehr glücklich über seine Entwicklung», hält Yakin fest. Überstürzen will der Nationaltrainer aber nichts.

Rodriguez zieht für einmal einen schlechten Tag ein

Seit Jahren ist er eine Konstante im Nationalteam, am Samstag bestritt Ricardo Rodriguez bereits sein 134. Länderspiel. Das ist nach Rekordspieler Xhaka (142) der zweithöchste Wert. Auf diese stattliche Zahl kommt der Linksverteidiger, weil er im Nationalteam stets unaufgeregt seine Leistung abruft. So bestritt «der ewige Rodriguez» seit 2014 auch alle Spiele an den WM- und EM-Endrunden (insgesamt 26) praktisch immer über die volle Distanz.

Die Nati-Noten beim 4:1 der Schweiz gegen Schweden

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Die Nati-Noten beim 4:1 der Schweiz gegen Schweden

Gregor Kobel
Note 4,5

Bis zum Schweden-Heimspiel ist Kobel während 465 Länderspielminuten ohne Gegentor. An diesem Abend kommen nochmals deren 33 dazu, macht in der Summe 498 - ein Topwert. Nur zweimal in der ersten Halbzeit muss der Schweizer Goalie eingreifen, beim ersten Mal wird er bezwungen. Könnte er das 1:1 verhindern? Vielleicht. Bei der zweiten Chance vor dem Pausenpfiff reagiert Kobel gegen Bernhardsson sackstark. In der zweiten Halbzeit kaum ein weiteres Mal geprüft.

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quelle: www.imago-images.de / imago images
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Deshalb fällt es auf, wenn seine Leistung mal nicht mit dem Gesamteindruck des Teams mithält. Im Stade de Genève kann Rodriguez in den Zweikämpfen ebenso wenig überzeugen wie in der Angriffsauslösung. Mehrere Bälle von ihm, vor allem lange Zuspiele, finden das Ziel nicht. Allerdings war der 33-Jährige zuletzt angeschlagen und trainierte zu Beginn der Woche noch individuell.

Er sei nicht ganz im Rhythmus gewesen, sagt Trainer Murat Yakin über den Spieler von Betis Sevilla. Es würde daher nicht überraschen, wenn Rodriguez am Dienstag gegen Kosovo eine seiner seltenen Pausen einlegen würde.

Aebischer zeigt viel Laufarbeit und einige Unsicherheiten

Es war die grosse Frage des Abends: Wer ersetzt den verletzten Remo Freuler, der nach 40 Pflichtspieleinsätzen in Serie mal wieder eine Partie des Schweizer Nationalteams verpasste? Yakin entschied sich für Michel Aebischer – eine Wahl, die wenig überraschte, hatte der 28-Jährige an der letzten EM doch noch eine zentrale Rolle inne.

Switzerland's Michel Aebischer, left, fights for the ball with Sweden's Mattias Svanberg, during the FIFA 2026 World Cup Group B qualifying soccer match between Switzerland and Sweden, at th ...
Aebischer gegen den Schweden Svanberg.Bild: keystone

Aebischer, der seit dieser Saison beim Serie-A-Aufsteiger Pisa spielt, erlebt in Genf ein Spiel mit Höhen und Tiefen. Einerseits überzeugt er mit seiner Lauffreudigkeit, andererseits fehlt ihm dann und wann die Ruhe, die Freuler so auszeichnet. Auch beim einzigen Gegentor des Abends verliert Aebischer seinen Gegenspieler kurzzeitig aus den Augen. Dennoch zeigt sich Yakin zufrieden: «Es war nicht einfach für ihn, die Schweden haben das Zentrum komplett zugemacht», sagt der Nationaltrainer. «Doch je länger das Spiel ging, desto besser war er drin. Er zeigte starkes Zweikampfverhalten, ist die Duelle konsequent abgelaufen.»

Freuler ersetzen wird Aebischer nicht, dafür harmoniert dieser zu gut mit Captain Granit Xhaka. Doch Aebischer hat seinen Platz im Team klar untermauert.

Embolos Traumjahr – im Nationalteam

Ein Tor gemacht und einen Penalty herausgeholt: Breel Embolo zeigt auch gegen Schweden, weshalb er im Sturmzentrum unverzichtbar geworden ist. Mit nun 22 Treffern zieht er in der ewigen Torschützenliste mit Josef Hügi und Charles Antenen gleich; nur acht Schweizer Spieler haben noch mehr Tore auf dem Konto.

Seine Torausbeute im Jahr 2025 zeigt jedoch, dass Embolo im Klub etwas mehr Mühe hat: Während er im Nationalteam bei bisher neun Einsätzen auf sieben Treffer kommt, sind es in der Ligue 1 nur sechs Tore. Im Sommer wechselte der 28-Jährige von Monaco zu Rennes. Dort startete er als Stammspieler, musste in den letzten drei Partien aber mit der Joker-Rolle vorliebnehmen.

Immerhin erzielte Embolo im jüngsten Ligaeinsatz das Siegtor – ein Signal, dass er sich auch im Klub wieder nach vorne arbeitet. Das ist wichtig für Yakin, denn anders als auf anderen Positionen sind seine Optionen im Sturm begrenzt. (ram/sda)

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Die Nati-Noten beim 4:1 der Schweiz gegen Schweden

Gregor Kobel
Note 4,5

Bis zum Schweden-Heimspiel ist Kobel während 465 Länderspielminuten ohne Gegentor. An diesem Abend kommen nochmals deren 33 dazu, macht in der Summe 498 - ein Topwert. Nur zweimal in der ersten Halbzeit muss der Schweizer Goalie eingreifen, beim ersten Mal wird er bezwungen. Könnte er das 1:1 verhindern? Vielleicht. Bei der zweiten Chance vor dem Pausenpfiff reagiert Kobel gegen Bernhardsson sackstark. In der zweiten Halbzeit kaum ein weiteres Mal geprüft.

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