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Wegen Messi – China lässt Bayern, PSG und Co. nicht dort spielen

epaselect epa11120390 Lionel Messi of Inter Miami arrives at Hong Kong International Airport in Hong Kong, China, 02 February 2024. Inter Miami CF will play an exhibition match against an Hong Kong Al ...
Liess das Testspiel in Hongkong sausen: Miami-Star Lionel Messi.Bild: keystone

Nachtragendes China – wegen Messi dürfen Bayern, PSG und Co. nicht mehr dort spielen

22.07.2024, 13:2322.07.2024, 13:45
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Es sollte ein riesiger Event werden: Zehntausende Fussballfans in Hongkong freuten sich darauf, Lionel Messi zu begrüssen. Der prägende Fussballer der letzten Jahre sollte in der Sonderverwaltungszone im Süden Chinas ein Testspiel mit Inter Miami bestreiten. Doch der Argentinier kam bei der Partie im Februar nicht zum Einsatz, eine Muskelverletzung machte ihm angeblich zu schaffen.

Die Aufregung wurde zusätzlich angeheizt, als Messi wenig später in Tokio auf dem Platz stand. Dies wertete die Politik in China als Affront. Der chinesische Fussballverband sagte ein für den März geplantes Testspiel gegen Argentinien in der Folge ab. Und anscheinend ist selbst die chinesische Regierung noch nicht über diese Enttäuschung hinweg.

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Der BVB bereitet sich in Asien auf die neue Saison vor – nach China durften Niklas Süle und Co. aber nicht.Bild: keystone

Denn wie der Kicker herausgefunden hat, wurde mehreren Topklubs eine Reise nach China während der Saisonvorbereitung untersagt. Sowohl die beiden Bundesligisten Bayern München und Borussia Dortmund als auch die französischen Klubs Paris Saint-Germain und AS Monaco, welche den Super-Cup in Peking ausgetragen hätten, wollten eigentlich ins Reich der Mitte reisen. Aufgrund der riesigen Bevölkerung ist eine Erschliessung des Markts mit vielen potenziellen Fans nur schon aus finanzieller Hinsicht ein riesiger Gewinn. Dazu kommt es aber nicht.

Die Anfragen für eine Spielgenehmigung bei der General Administration of Sports (GAS), die direkt dem Zentralkomitee der von Xi Jinping geführten Kommunistischen Partei Chinas unterstellt ist, blieben gemäss dem deutschen Fachmagazin nämlich schlicht unbeantwortet. Selbst eine Nachfrage der Deutschen Fussball-Liga (DFL) über die deutsche Botschafterin in China brachte keinen Erfolg. Die jeweiligen Städte und Bezirke, in welche die Bundesligisten reisen wollten, hätten hingegen schnell eine Freigabe erteilt. Die Vorgabe, die Fussballklubs auszuschliessen, scheint also von höchster politischer Stelle zu kommen.

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Gab er vor, Bayern und Co. aus China auszuschliessen? Staatspräsident Xi Jinping.Bild: keystone

Aus diesem Grund schwenkten Bayern und Co. nun um. Der deutsche Rekordmeister reist nach Südkorea, während sich Dortmund in Thailand, wo es am gestrigen Sonntag 0:4 gegen Pathum United unterlag, und Japan auf die neue Saison vorbereitet. Der französische Super-Cup wurde hingegen verschoben, noch ist nicht bekannt, wann und wo Meister PSG und Vize-Meister Monaco mit den Schweizern Philipp Köhn, Denis Zakaria und Breel Embolo um diesen Titel spielen werden. (nih)

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Vom Hobbit zum Hipster: Lionel Messi im Wandel der Zeit
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Vom Hobbit zum Hipster: Lionel Messi im Wandel der Zeit
Lionel Messi betritt im Sommer 2005 erstmals die grosse Fussballbühne. Bei der U20-WM schiesst er Argentinien mit sechs Toren und Schulbuben-Frisur zum Titel.
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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kaspar Floigen
22.07.2024 13:55registriert Mai 2015
Danke Messi
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TodosSomosSecondos
22.07.2024 14:17registriert April 2016
Schon nur die Tatsache, dass es „die Politik“ dort interessiert, wer bei einem Fussballturnier in der Aufstellung steht, zeigt ja nur, dass das keine Sport- sondern eine Propagandaveranstaktung des chinesischen Mörderregimes ist. Jeder Verein oder Sportler, der sich für sowas einspannen lässt, sollte vom jeweiligen Verband massivst sanktioniert werden. Das ist genau gleich verwerflich, wie wenn man sich mit Neonazis assoziieren würde.. und da würde ja auch nicht einfach zugeschaut…
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Eiche
22.07.2024 14:45registriert März 2023
Oh nein! Jetzt werden der FC Pjöngjang, der FC Riad oder der FC Teheran in die Bresche springen, und die europäischen Clubs verpassen diese tolle Chance :-(
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