Sechs Etappensiege und ein überlegener Erfolg in der Gesamtwertung. Das war Tadej Pogacars Ausbeute am Giro d'Italia.
Sechs Etappensiege und ein überlegener Erfolg in der Gesamtwertung. Das war Pogacars Ausbeute an der Tour de France, die am Sonntag zu Ende gegangen ist. Mit dem dritten Erfolg des Slowenen innert drei Tagen; nach zwei Siegen in Bergetappen war er im abschliessenden Zeitfahren eine Klasse für sich.
Der 25-Jährige dominiert bei seinen Starts nach Belieben. Auf jeden Angriff hatte Pogacar in den vergangenen drei Wochen eine Antwort parat gehabt. Er fuhr mit Freude und Leichtigkeit, als ob er gerade eine gemütliche Kaffeefahrt machen und nicht am härtesten Etappenrennen der Welt teilnehmen würde. Und trotzdem holte er sich in den Bergen Kletterrekorde.
Dass in einer Sportart mit der Geschichte des Radsports solche Leistungen hinterfragt werden, ist so klar, wie dass ein Velo zwei Räder hat. «Hat er oder hat er nicht?», lautet die wohl meistgestellte Frage zu Tadej Pogacar. Einige mögen einwenden, dass die Antwort darauf eindeutig sei und nicht gefragt werden müsse, ob, sondern womit er hat.
Bislang gab es, anders als etwa bei Lance Armstrong zu dessen aktiven Zeiten, keinen Beleg dafür, dass Tadej Pogacar und sein Team die Erfolge mithilfe unerlaubter Mittel einfuhren. So lange das so ist, gilt wie vor Gericht die Unschuldsvermutung. Es bleibt jedem selber überlassen, den Überflieger zu feiern. Das Double aus Giro und Tour jedenfalls ist historisch, Pogacar ist erst der siebte Fahrer, dem dies gelang, der erste seit Marco Pantani 1998.
Und für Tadej Pogacar gilt: Nach dem Triumph ist vor dem Triumph. Er wird in dieser Verfassung wohl auch im olympischen Strassenrennen in Paris derjenige sein, den es zu schlagen gilt.