Vor den zweiten 18 Runden, die ab heute Abend in Angriff genommen werden, liegen der Wintermeister FC Wil und Stade Lausanne-Ouchy gemeinsam an der Spitze. Yverdon folgt mit zwei Punkten Rückstand, Lausanne-Sport als Vierter hat sich um sechs Punkte distanzieren lassen.
Die Vorbereitung sei gut gewesen, sagte Wil-Trainer Brunello Iacopetta gegenüber dem «St.Galler Tagblatt». Man gehe mit einem guten Gefühl in die Rückrunde: «Weitermachen auf diesem Niveau sollte für uns möglich sein. Aber wir sahen ja, wie eng alles war in der Vorrunde.»
Einen möglichen Aufstieg bezeichnete der Coach des Underdogs – Wil hat wohl mit das kleinste Budget der Liga – mit einem Lachen als «Plan B». Trotzdem arbeitet die Nummer zwei in der Ostschweiz neben dem Rasen zweigleisig, um im Falle einer Promotion bereit zu sein für die Super League.
Mit der Aufstockung von zehn auf zwölf Mannschaften wird das durchschnittliche Spielniveau im Oberhaus möglicherweise nicht stark sinken. Sinken wird jedoch der Zuschauerdurchschnitt, unbesehen davon, wer die beiden Direktaufsteiger sein werden.
In der laufenden Saison wird die Super League einen Rekord aufstellen. In den ersten 17 Runden besuchten im Schnitt über 13'000 die Spiele – fast 2000 mehr als in der Rekordsaison 2018/19.
Yverdon und Stade Lausanne-Ouchy sind trotz ihrer guten Leistungen in dieser Saison die Klubs mit den wenigsten Zuschauern in der Challenge League. Beide bringen es pro Match nur auf etwas über tausend Zuschauer. In den letzten Jahren hatte in der Super League nur der FC Vaduz ähnlich niedrige Werte.
Verschiedene Mannschaften, die man weit vorne erwartet hatte, sind bisher vieles schuldig geblieben. Neben Lausanne-Sport sind dies Aarau sowie die mittlerweile abgeschlagenen Thun und Vaduz. Von Neuchâtel Xamax, dem Schlusslicht, ganz zu schweigen.
Der FC Aarau, das in den vergangenen Jahren oft nahe dran war am Aufstieg (man denke an die legendäre Barrage 2019 gegen Xamax), hofft insbesondere auf Rückkehrer Shkelqim Vladi. Der schoss im Herbst acht Tore, ehe er sich am Knie verletzte und ausfiel. Der Stürmer kündigte in der «Aargauer Zeitung» an: «Den Rückstand können wir auf jeden Fall aufholen. Die Teams vor uns sind jetzt viel mehr unter Druck. Das kann ein Vorteil sein für uns.» In Aarau denke keiner, dass der Zug bereits abgefahren sei.
Die ersten drei Teams erwiesen sich allerdings nicht als besonders konstant. Wil und Lausanne-Ouchy weisen sieben Verlustpunkte mehr auf als YB, der Leader der Super League. Dies lässt darauf schliessen, dass schwächer klassierte Mannschaften gute Chancen haben, an die Spitze zu stossen, sobald ihnen eine Siegesserie gelingt. (ram/sda)