«Sind wir für diese Schweizer bereit?»: So reagiert England auf den Drama-Sieg
Zufrieden sind sie nicht, die Engländer, nach dem Duselsieg gegen die Slowakei im EM-Achtelfinale. Und dennoch, wohl gerade wegen der dramatischen Art und Weise des Weiterkommens, scheint im Mutterland des Fussballs neue Hoffnung, neue Euphorie zu entstehen – ausgerechnet vor dem Viertelfinal gegen die Schweiz.
Einig sind sich hinsichtlich der kommenden Partie auf der Insel alle: Spieler, Trainer, Experten, Fans – man wird sich gegen die Truppe von Murat Yakin massiv steigern müssen. Hier sind die Reaktionen auf Englands Viertelfinaleinzug.
Prinz William
Niemanden lässt der Nationalsport im Mutterland des Fussballs kalt. Schon gar nicht einen Royal. Eine emotionale Achterbahnfahrt hat Prinz William durchlebt, wie er auf X kundtut.
Emotional rollercoaster! Let's go @England! Quarter finals here we come! W https://t.co/4KaJkJcWAa
— The Prince and Princess of Wales (@KensingtonRoyal) June 30, 2024
Wie so eine emotionale Achterbahnfahrt aussieht, wenn sie ein gutes Ende nimmt, illustrieren diese Anhänger der «Three Lions» ziemlich gut:
👏🏴 This is why football is the most popular sport on the planet... 😂🍻
— EuroFoot (@eurofootcom) June 30, 2024
England fans going CRAZY after Bellingham's late goal! #EURO2024 pic.twitter.com/kmSNw0s48n
Die emotionale Reise der England-Fans im Stadion wurde auch von den Fotografen festgehalten:
Jude Bellingham
Der Mann, der England in der Nachspielzeit in Ekstase versetzte, jubelte bereits auf dem Feld kontrovers:
Der Druck, der auf Real Madrids Superstar lastete, war aber auch immens. Er legte wohl auch deshalb mit einem Theodore-Roosevelt-Zitat nach Spielende auf Instagram nochmals nach.
Und auch die folgende Aktion des für seine Emotionalität bekannt 21-Jährigen sorgt für Aufregung – auch wenn er die Geste als «Insiderwitz» zu erklären versuchte.
🥱❌- An inside joke gesture towards some close friends who were at the game. Nothing but respect for how that Slovakia team played tonight.🤝🏽 https://t.co/H8sETMkPoi
— Jude Bellingham (@BellinghamJude) June 30, 2024
Womöglich droht Bellingham eine Strafe seitens der Uefa für seine obszöne Geste, wie britische Medien berichten.
Gareth Southgate
In diesem Kontext scheinen Southgates Kommentare bei der Pressekonferenz nach dem Spiel durchaus humoristisch. Southgate gab nämlich zu, dass er 15 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit – als sein Team noch im Rückstand lag – darüber nachdachte, Bellingham und Kane, die beiden späteren Torschützen, auszuwechseln.
Er habe sich aber dagegen entschieden, weil er gewusst habe, «wozu sie fähig sind».
Diese zwei Fans haben ihre Meinung zu Southgate jedenfalls innert Sekunden geändert. Wie nachhaltig die Meinungsänderung ist, ist eine andere Frage.
Live TV really can be wonderful. Just as I ask, "can you see Gareth Southgate surviving this?"... this happens. pic.twitter.com/bF8FE11mon
— Joe Inwood (@BBCJoeInwood) June 30, 2024
Rio Ferdinand und Ed Sheeran
Aufgrund der höchst durchwachsenen Leistungen der Engländer in den Gruppenspielen war der bei vergangenen Turnieren beinahe inflationär verwendete Slogan «It's coming home» 2024 bisher deutlich weniger häufig zu hören bei Anhängern, die es mit England halten. ManUnited-Legende und Ex-Verteidiger im Nationalteam, Rio Ferdinand, gräbt ihn aber nun wieder einigermassen verhalten aus – und auch bei Sänger Ed Sheeran scheint der Glaube an einen grossen Triumph wieder etwas grösser geworden zu sein:
It’s Coming Home
— Rio Ferdinand (@rioferdy5) June 30, 2024
Ft @edsheeran #EURO2024 pic.twitter.com/ADcU3CW2uk
Ian Wright und Gary Neville
Rastet Beni Huggel beim nächsten Mal auch so aus? Die TV-Experten und Ex-Spieler Ian Wright und Gary Neville liessen ihrer Freude beim Bellingham-Tor freien Lauf.
Wrighty and Gary LOVED THAT! 🏴🙌@IanWright0 | @GNev2 | #Euro2024 pic.twitter.com/fJBEJwTVLF
— ITV Football (@itvfootball) June 30, 2024
Die Medien
In den für gewöhnlich gnadenlosen britischen Medien schienen vorerst ebenfalls die Freude und Erleichterung über das dramatische Weiterkommen zu überwiegen. Dass die Engländer fussballerisch erneut nicht überzeugten, war sekundär.
«The Sun»
«Daily Mirror»
Der «Daily Mirror» blickte zudem auch schon auf den nächsten Gegner voraus und fragte in einer Analyse:
Die Antwort:
Bisher haben nur wenige der Favoriten bei der EM beeindruckt. Stattdessen haben sich die als Aussenseiter angesehenen Teams als die erfolgreicheren erwiesen. Österreich ist ein Beispiel dafür, ebenso wie die Schweiz, die am Samstag Titelverteidiger Italien aus dem Rennen warf und nächste Woche im Viertelfinale Englands Gegner sein wird.
Die Schweizer hatten Pech, dass sie in ihrer Gruppe Deutschland nicht schlagen konnten, konnten sich aber gegen die Azzurri durchsetzen. Sie werden mit Abstand die beste Mannschaft sein, gegen die England bei diesem Turnier gespielt hat, und die Art und Weise, wie sie Italien besiegten, zeigt, dass sie den Spitzenteams jede Menge Probleme bereiten können. Gegen die Three Lions werden sie wahrscheinlich als Favoriten gelten.»
iSport
«*nach 95 Minuten Zweifel»
«Guardian»
Unklar, ob der «Guardian» seinen Titel bewusst so gewählt hat oder ob die Redaktion aufgrund des Dramas nicht mehr ganz klar denken konnte. Auf Deutsch klingt es auf jeden Fall ... interessant.
(con)